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Gemeinsam zu mehr Energieeffizienz: Warum Postauto, Ruag oder die SRG auch Energievorbilder sein wollen


PV-Anlagen zur Selbstversorgung, Zug statt Flugzeug, Seewasser zum Heizen: Die zivile Bundesverwaltung, das VBS und acht weitere Anbieter von öffentlich relevanten Dienstleistungen haben in den letzten Jahren ihre Vorbildfunktion beim nachhaltigen Umgang mit Energie gezeigt. Nun schliessen sich fünf weitere grosse Unternehmen der Initiative Vorbild Energie und Klima an. In Thun haben sie die zweite Phase eingeläutet.

Die Unterzeichnung der Absichtserklärung für diese zweite Phase fand in der Armee-Sporthalle auf dem Waffenplatz in Thun statt. Nicht von ungefähr, sagte Bundesrätin Viola Amherd, die Vorsteherin des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). «Das Gebäude ist ein gutes Beispiel für Energieeffizienz und den nachhaltigen Einsatz von Ressourcen.»

Die Halle ist aus einheimischem Holz gebaut mit einer PV-Anlage, die mehr Strom produziert als das Gebäude verbraucht. Bei diesem Beispiel soll es nicht bleiben. «Bis 2030 will das VBS den CO2-Ausstoss gegenüber 2001 um 40 Prozent reduzieren», sagte Amherd.

Die Energieeffizienz weiter steigern, ab 2026 nur noch erneuerbaren Strom verbrauchen, die eigene ökologische Stromproduktion ausbauen. Dazu haben sich die 15 Akteure, die bei der Initiative Vorbild Energie und Klima mitmachen, mit ihrer Unterschrift verpflichtet. Neu dabei sind: Postauto, Postfinance, der Flughafen Zürich, die Ruag MRO Holding AG, die SRG. Die zivile Bundesverwaltung, das VBS, die SBB, Swisscom, die Post, der ETH-Rat, die Suva, Skyguide und die Services industriels de Genève (SIG) haben bereits bei der ersten Phase (2013 bis 2020) mitgemacht.

Für Bundesrätin und Energieministerin Simonetta Sommaruga ist dieses Engagement ein wichtiges Signal. «Die beteiligten Unternehmen sagen nicht nur, was möglich ist, sondern tun es auch.» Und weiter: «Energieeffizienz ist möglich, ohne dass man sich einschränken muss.» Die Unternehmen seien damit wichtige Botschafter dafür, dass die Schweiz den Willen und die Fähigkeit hat, ihre Klima- und energiepolitische Verantwortung wahrzunehmen.

 

Was sind die Ziele für 2021-2030?

Die Initiative ist eine Massnahme des Bundes im Zusammenhang mit der Energiestrategie 2050. Insgesamt 15 gemeinsame Massnahmen wollen die 15 Akteure in den Bereichen Management, Beschaffung und Betrieb umsetzen. Das heisst zum Beispiel: bestehende Gebäude energetisch sanieren, E-Ladeinfrastruktur sicherstellen, Mitarbeitende zu klimaverträglichem Verhalten sensibilisieren. Zudem gehören neu auch Investitionsentscheide zu den Massnahmen.

Vorbild Energie und Klima in Zahlen

Die 15 Teilnehmer von Vorbild Energie und Klima haben zusammen einen Endenergieverbrauch von mehr als 5700 GWh pro Jahr. Das entspricht rund 2,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs der Schweiz oder mehr als dem Endenergieverbrauch von Basel (4273 GWh in 2020).

Die Akteure beschäftigen rund 200’000 Mitarbeitende. Sie bewirtschaften mehr als 28’000 Gebäude und verwalten einen Fuhrpark von über 40’000 zivilen Fahrzeugen. Die Initiative ist hier kurz erklärt.

Die 15 Unternehmen ergreifen zudem spezifische auf sie zugeschnittenen Massnahmen. Die SBB zum Beispiel ersetzt gasbetriebene mit elektrisch betriebenen Weichenheizungen. Skyguide richtet kürzere Flugrouten ein, um so die CO2-Emissionen im Flugverkehr zu reduzieren. Der Flughafen Zürich will den Einsatz von alternativen Treibstoffen fördern. Die Post will ab 2030 alle 10’500 Fahrzeuge in der Brief- und Paketzustellung mit emissionsfreien Antrieben betreiben.

Was haben die neuen VBE-Mitglieder vor?

Postauto – der grösste Busbetreiber der Schweiz – will den Fuhrpark auf alternative Fahrzeuge umstellen. Eine Herausforderung, erklärt CEO Christian Plüss im Video-Interview.

Für Postfinance stehen klimaverträgliche Finanzflüsse im Vordergrund. Der Finanzdienstleister verwaltet 70 Milliarden Franken, die er im Finanzmarkt anlegt. CEO-Hansruedi Köng erklärt im Video-Interview, wie Postfinance dabei Einfluss nehmen will.

Die SRG will nicht nur über Energieeffizienz, Klimawandel oder Ressourcen berichten, sondern auch als Unternehmen selber aktiv sein. «Man muss nicht unbedingt vor Ort sein für die Berichterstattung.» Generaldirektor Gilles Marchand erwähnt die olympischen Sommerspiele in Japan dieses Jahr. «Die Reporterinnen haben die Wettkämpfe vom Studio aus begleitet.»

Die Ruag MRO Holding AG, der Technologiepark der Armee, will mit Anwendungen aufzeigen, wie die Armee noch energieeffizienter werden kann. CEO Andreas Berger sagt im Video, wo die Ruag ansetzen will.

 

Bilanz von Vorbild Energie Klima

Vorbild Energie Klima startete 2013 mit einer ersten Zielvereinbarung bis 2020. Die damals zehn Akteure übertrafen ihre Ziele in der ersten Phase. Sie steigerten ihre Energieeffizienz um mehr als 30 Prozent im Vergleich zu 2006 und erhöhten den Anteil an erneuerbarer Energie an ihrem Gesamtverbrauch von 36 Prozent (2006) auf 60 Prozent (2020).

Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

 

 

 

 

 

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