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IAEA-Generalkonferenz 2025: Starkes Engagement für Sicherheit, Forschung und internationale Zusammenarbeit


Die Internationale Atomenergie Agentur (IAEA) ist eine Organisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Wien. Sie sorgt weltweit dafür, dass Atomenergie sicher und friedlich genutzt wird – etwa zur Stromerzeugung, in der Medizin oder in der Forschung. Jedes Jahr treffen sich Vertreterinnen und Vertreter aus über 180 Ländern zur Generalkonferenz, um aktuelle Herausforderungen und gemeinsame Lösungen zu besprechen. Auch die Schweiz spielt in diesem internationalen Netzwerk eine aktive Rolle. Vom 15. bis 19. September 2025 war eine Schweizer Delegation unter der Leitung von Staatssekretär und BFE-Direktor Benoît Revaz an der 69. IAEA-Generalkonferenz in Wien vertreten – mit einem klaren Ziel: Verantwortung übernehmen, Wissen teilen und die Zukunft mitgestalten. 

Globale Herausforderungen, klare Schweizer Positionen
Die Konferenz war geprägt von geopolitischen Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Iran und der Ukraine. In seiner offiziellen Rede betonte Benoît Revaz die Bedeutung der IAEA für die globale nukleare Sicherheit. Die Schweiz rief zu mehr Zusammenarbeit auf und unterstrich die Rolle der Diplomatie. Sie setzte sich gemeinsam mit anderen Staaten dafür ein, dass das Mandat der IAEA, die Förderung der friedlichen Nutzung von Kernenergie in Medizin, Landwirtschaft und Energie, die Sicherstellung nuklearer Sicherheit durch internationale Standards und technische Unterstützung, die Überwachung der Nichtverbreitung von Kernwaffen durch Inspektionen und Safeguards, vollumfänglich erfüllt werden kann. 

Schweizer Beiträge auf internationaler Bühne
Die Schweiz war nicht nur in der Plenarversammlung aktiv – dem offiziellen Teil der Konferenz, bei dem alle Länder ihre Positionen vorstellen – sondern auch im Committee of the Whole, dem „Arbeitszimmer“ der Konferenz, wo gemeinsam an Texten und Beschlüssen gearbeitet wird. Darüber hinaus präsentierte sie sich auch bei mehreren Side Events. Die Themen reichten von der Weiterentwicklung von Methoden für Inspektionen über geologische Tiefenlager bis hin zu innovativen Ansätzen in der nuklearen Lieferkette. Besonders hervorzuheben ist die Beteiligung der Eawag, dem Schweizer Wasserforschungsinstitut, am Scientific Forum, wo sie ihre Forschung zum Grundwasser mit Hilfe der Isotopenhydrologie vorstellte. Die Eawag arbeitet eng mit der IAEA in diesem Bereich zusammen. Diese Forschung leistet einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. 

Industrie und Innovation im Fokus
Das Nuklearforum Schweiz war erstmals mit einem eigenen Stand vertreten. Unternehmen wie DSD Heavy Lift AG, Transmutex SA, EQE AG, HOCHTIEF IKS Schweiz AG, MIAG Engineering GmbH und Apollo+ zeigten eindrucksvoll die Innovationskraft von schweizerischen Unternehmen im nuklearen Bereich. 

Bilaterale Gespräche: Austausch auf Augenhöhe
In über einem Dutzend bilateraler Gespräche tauschte sich die Schweizer Delegation mit Partnern aus Europa und Übersee aus – darunter Österreich, die Niederlande, Finnland, Polen, Kanada, Deutschland, Frankreich, die EU-Kommission und die IAEA selbst. Themen waren u.a. Kernenergiepolitik, neue Gesetzgebungen, Strategien von neuen kleinen modularen Reaktoren (SMRs), Endlagerlösungen, Fachkräftesicherung und internationale Kooperationen. 

Künstliche Intelligenz und nukleare Sicherheit
Ein zukunftsweisender Aspekt war der Einsatz von KI in der Safeguards-Abteilung der IAEA. Automatisierte Bild- und Videoanalysen sollen Inspektoren entlasten und die Effizienz steigern – ein Bereich, in dem auch die Schweiz ihre Expertise einbringen kann. 

Fazit: Die Schweiz als verlässlicher Partner
Die Generalkonferenz hat gezeigt: Die Kernenergie erlebt weltweit eine Renaissance – und die Schweiz wird als verantwortungsvoller, innovativer und verlässlicher Akteur wahrgenommen. Dieses Momentum gilt es zu nutzen, um die internationale Zusammenarbeit weiter zu stärken und die eigene Position im globalen nuklearen Diskurs auszubauen. 

Ralf Straub, Fachspezialist Internationales BFE
Bilder: BFE

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