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Sechs sonnige Innovationen mit Watt d’Or 2023 ausgezeichnet


Energiegewitter mit sonnigem Ausgang: So lässt sich die Preisverleihung des Watt d’Or 2023 zusammenfassen, die gestern, am 12. Januar im Kursaal Bern über die Bühne ging. Mit dem Energiepreis zeichnet das Bundesamt für Energie jedes Jahr Bestleistungen im Energiebereich aus. Sechs Innovationen erhielten dieses Jahr einen Watt d’Or. Über 600 Akteure und Akteurinnen aus der Energiebranche wohnten der Veranstaltung bei. Energeiaplus hat die Reaktionen von Jury und Gewinnern zusammengetragen.

Zwei Preise wurden in der Kategorie Energietechnologien verliehen:

Der erste Preis ging an den Tessiner Netzbetreiber Azienda Elettrica di Massagno (AEM) SA. AEM zeigt im Ort Lugaggia nahe Lugano, wie selbst produzierte Sonnenenergie optimal selber genutzt wird. Der Solarstrom vom Dach des Kindergartens kommt auch den 18 angeschlossenen Wohnhäusern zugute. Überschüssiger Strom wird in der Quartierbatterie im Keller des Kindergartens gespeichert, statt ins Netz eingespeist. Das Projekt zeigt, wie so der Eigenverbrauchsgrad markant gesteigert werden kann.

Im Video erklärt Rolf Endriss von Azienda Elettrica di Massagno (AEM) SA, was die Auszeichnung für die Zukunft solcher Projekte bedeutet.

Den zweiten Watt d’Or 2023 in der Kategorie Energietechnologien gab es für die Limeco AG. Das Regiowerk in Dietikon ZH hat die erste industrielle und wirtschaftlich betriebene Power-to-Gas-Anlage der Schweiz realisiert und letztes Jahr in Betrieb genommen. Aus Abfall und Abwasser produziert Limeco Wasserstoff, der in synthetisches Gas umgewandelt und ins Erdgasnetz eingespeist wird. Patrik Feusi, Geschäftsführer von Limeco sagt im Video, warum ihn die Auszeichnung freut, und Jury-Mitglied Daniela Decurtins erläutert, was an diesem Projekt besonders ist.

Das Thuner Unternehmen 3S Swiss Solar Solutions AG wurde mit einem Watt d’Or in der Kategorie Erneuerbare Energien ausgezeichnet. 3S gehört zu den Pionierinnen der Solarindustrie in der Schweiz und stellt Solarmodule her, die vollständig in Dächer, Fassaden und Balkone integriert werden können und dabei auch ästhetisch sind. Der Solarboom bewirkt, dass die Firma eine neue Produktionslinie lanciert hat. Was ihm diese Auszeichnung bedeutet, erklärt  Patrick Hofer-Noser, CEO von 3S Swiss Solar Solutions im Video.

Einen Watt d’Or in der Kategorie energieeffiziente Mobilität gab es für eine Ladestation, bei der man nicht nur Strom beziehen, sondern auch Strom aus der Autobatterie ins Netz oder in Gebäude einspeisen kann. Entwickelt wurde diese bidirektionale Ladestation von den beiden Krienser Firmen EVTEC und sun2wheel. Ihre Lösung zeigt, wie man so Lastspitzen glätten und Schwankungen im Stromnetz ausgleichen kann.

Welche Bedeutung dieser Preis hat, erklären Markus Kramis, Geschäftsführer von EVTEC und Sandro Schopfer, Mitgründer von sun2wheel im Video. Und Jury-Mitglied Thomas Häusler sagt, was an dieser Innovation wichtig ist.

Einen Preis in der Kategorie Gebäude und Raum erhielten die ETH Zürich und das ETH-Spinoff Zurich Robotics GmbH für die Solarpanels, die sie entwickelt haben. Die Panels, die an der NEST-Fassade der Empa angebracht sind, sind beweglich, so dass sie sich dem Tagesverlauf der Sonne anpassen können. So kann die Sonnenenergie optimal genutzt werden. Wie wichtig die Auszeichnung für diese Entwicklung ist, erklären Arno Schlueter, Professor für Architektur und Gebäudetechnik an der ETH und Gabriel Kreuzer von Solskin im Video, und Jury-Mitglied Jürg Grossen sagt, was andere von diesem Projekt abschauen können.

Und last but not least konnte die Jury noch einen Spezialpreis vergeben an die beiden Nichtregierungsorganisationen Solafrica und Root & Branch für ihr Projekt refugees go solar+. Sie ermöglichen Geflüchteten den Einstieg in die Solarbranche. On the job können die Geflüchteten Fachkenntnisse erwerben und sich so fit für den ersten Arbeitsmarkt machen. Damit schlagen die Initianten zwei Fliegen auf einen Schlag: Die Geflüchteten können arbeiten, die Solarbranche erhält dringend benötigte Fachkräfte.

Marieline Bader von Solafrica und Markus Schneider von Root&Branch erklären, warum diese Auszeichnung sie freut und Jury-Mitglied Thomas Schmidt erläutert, warum die Jury diesen Spezialpreis verlieh.

Das Bundesamt für Energie gratuliert allen Gewinnerinnen und Gewinnern zu ihren Bestleistungen im Energiebereich.

Fotos der Veranstaltung sind hier zu finden 

In der Jury des Watt d’Or sind Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Forschung, Wirtschaft, Architektur, Fachverbänden und Umweltverbänden.

Text und Video: Fabien Lüthi und Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

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