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Mit der Energiespar-Alliance sicher durch den Winter


Keine Weihnachtsbeleuchtung, Wolldecken für die Coiffeur-Kundschaft oder die Verschiebung der jährlichen Revision in einem Industriebetrieb. Auf unterschiedlichste Art tragen Unternehmen und Organisationen in der Schweiz zum Energie sparen bei. Über 180 Vertreter und Vertreterinnen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und der öffentlichen Hand haben sich in der Energiespar-Alliance zusammengeschlossen.

Die Unternehmen ergreifen diese Massnahmen freiwillig. Sie unterstützen damit die Bemühungen für die Versorgungssicherheit im Winter. Energeiaplus zeigt an Beispielen, wo die Unternehmen den Hebel ansetzen.

Zum Beispiel in der Industrie:

Die Zementherstellung ist besonders energieintensiv. Der Zementhersteller Holcim stellt den Betrieb in seinen drei Zementwerken in der kritischen Winterperiode für die jährliche Revision ein. Die Revision dauert jeweils vier Wochen. Normalerweise findet sie im Frühling und Herbst statt. Mit der Verlegung in den Winter sollen bis zu 20 Prozent des bisher verbrauchten Stroms eingespart werden. Weil die Lager maximal ausgelastet sind, kann Holcim dennoch genügend Zement liefern, und es ist sichergestellt, dass wichtige Infrastrukturprojekte nicht verzögert werden.

Stahl Gerlafingen stellt seit 2020 die Beleuchtung auf LED um. Im Sommer 2022 wurden weitere 200 LED-Lampen installiert. Aktuell laufen Vertragsverhandlungen für zusätzliche 300, die zwischen Januar und März 2023 installiert werden sollen. Die im Sommer 2022 installierten LED führen zu einer Stromeinsparung von 150 MWh/Jahr. Zusammen mit den 460 LED, die schon im Jahr 2021 eingesetzt worden sind, und den zusätzlichen, die 2023 installiert werden sollen, werden am Ende des Programms insgesamt 2000 MWh/Jahr Strom eingespart.

Das Automatisierungs- und Digitalisierungsunternehmen Siemens schaltet die rund 80 digitalen Informationsscreens in der gesamten Schweiz aus. Weiter wird die nicht sicherheitsrelevante Nachtbeleuchtung in Gebäuden und Parkhäusern inkl. Siemens-Logos eingestellt respektive die Betriebszeiten verkürzt. Siemens will so an seinen Eigentumsstandorten 10 Prozent Strom einsparen. Weitere Massnahmen betreffen die Heizung und Lüftung. Damit soll der Gasverbrauch um 20 Prozent gesenkt werden.

Zum Beispiel im Spital:

Das Universitätsspital Genf will bei der Beleuchtung ansetzen. Wo nicht nötig, wird die Beleuchtung ausgeschaltet. 30 Prozent Strom will das Genfer Spital so sparen. Apparate und Geräte, die nicht gebraucht werden, werden abgeschaltet. Weiter wird die Raumtemperatur mit Ausnahme des Patientenbereichs auf 20 Grad gesenkt. Die Massnahmen sollen Qualität und Sicherheit der Betreuung nicht beeinträchtigen. Das Spital strebt beim Stromverbrauch Einsparungen von bis zu 15 Prozent an.

Zum Beispiel im Einkaufszentrum:

Die Mall of Switzerland verzichtet dieses Jahr auf weihnächtliche Beleuchtung im Aussenbereich. Im Innenbereich wird die Dekoration und Beleuchtung auch nur minimiert im Einsatz stehen. Anstelle eines Echteisfeldes wie in den vergangenen Jahren stellt die Mall of Switzerland ein Kunsteisfeld auf. Durch den Verzicht auf ein Echteisfeld und die Reduktion der Beleuchtung sollen rund 70 Prozent des Energiebedarfes in der Weihnachtszeit eingespart werden.

Zum Beispiel im Coiffeursalon:

Auch kleine Betriebe sehen noch Sparpotenzial und greifen auch zu unkonventionellen Massnahmen: Der Luzerner Coiffeurbetrieb Haarkult senkt die Raumtemperatur auf 20 Grad und verteilt Wolldecken an die Kundschaft, wenn es dieser zu kalt ist. Alle Wasserhähnen werden mit Spardüsen versehen, und die Mitarbeitenden werden angehalten, beim Haarewaschen Wasser sparsam zu brauchen. Und: Färbeschalen sollen sie mit Haushaltpapier ausputzen, um weniger Wasser zu brauchen. Zudem hat Haarkult komplett auf LED umgestellt, und die Schaufenster bleiben dunkel. Den Föhn sollen die Mitarbeitenden nur für benötigte und verlangte Trocknungsprozesse benutzen und immer abstellen, wenn neue Haarpartien abgeteilt werden.

Und im Sport:

Der Eishockeyclub Zug betreibt den Videowürfel im Eisstadion ab sofort nur noch bei Heimspielen und stellt ihn bei Nichtgebrauch komplett ab, so dass er nicht im Stand-by-Modus weiterläuft. Der Videowürfel benötigt pro Tag ca. 400 kWh Strom, das heisst in der Stunde rund 16 kWh. In der Saison 2021/22 machte das total 140’000 kWh . Der EV Zug rechnet damit, dass der Strombedarf so um 135’000 kWh oder 96% reduziert wird.

 

Machen Sie mit bei der Energiespar-Alliance

Die Mitglieder der Alliance tragen mit freiwilligen Massnahmen dazu bei, dass die Energieversorgung so lange wie möglich sichergestellt ist. Ziel ist, dass keine Abschaltungen notwendig werden, und dass es so weit wie möglich keine neuen Vorschriften braucht.

Der Beitritt zur Alliance ist jederzeit möglich. Allerdings gilt: je früher, desto besser. Die Massnahmen sollten so schnell wie möglich umgesetzt werden, damit sie ihre Wirkung bis zum Winter 2022-23 entfalten.

Mehr Infos gibt’s hier: Anmeldung – BFE EA (alliance2022-23.ch)

 

Zusammenstellung: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

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