Bis zu 95% Strom kann bei der Beleuchtung gespart werden, wenn diese am richtigen Ort installiert und optimal gesteuert ist, also nur dann eingeschaltet ist, wenn sie auch effektiv gebraucht wird. Das ist die Erkenntnis des Projekts Sensolight anhand von sechs konkreten Fallstudien. Das Projekt wurde unterstützt von EnergieSchweiz, dem Programm des Bundesamtes für Energie für Energieeffizienz.

Eine zentrale Erkenntnis: Der Einfluss von Sensorik und der Vernetzung der Leuchten steuert einen grösseren Beitrag zur Effizienzsteigerung bei als der Ersatz der konventionellen Lichtquellen durch LED. Belegt wird dies durch Messungen vor und nach der Sanierung in den sechs Praxisbeispielen.

Die Auswertung der Messungen zeigt, dass in Verkehrszonen (Korridor, Treppenhaus) mit dem Einsatz von Beleuchtungsanlagen, die vernetzt und mit Sensoren gesteuert werden, ein Einsparpotenzial von 82 und 94% besteht. Weniger gross sind die Einsparungen in den untersuchten Schulzimmern (58%) und in der Industriehalle (55%).

Die drei Optimierungsschritte zur effizienten Beleuchtung. Grafik: Bericht Sensolight

Werden Sensoren mit Werkeinstellung installiert und bei der Inbetriebnahme nicht nachjustiert, sinkt das mögliche Einsparpotenzial. Wichtig ist auch, den geeigneten Sensortyp zu wählen.

Eine optimale Lichtlösung beinhaltet folgende Funktionen:

  • Jede Leuchte oder eine kleine Leuchtgruppe von circa vier Stück besitzt einen eigenen Sensor (Bewegungs- oder Präsenzmelder).
  • Die Leuchten sind untereinander vernetzt, so dass sie die Sensor-Informationen der Nachbarleuchten erhalten.
  • Bewegt sich eine Person im Erfassungsbereich eines Sensors, schalten die Leuchten in unmittelbarer Nähe auf Volllicht – sofern nicht genügend Tageslicht vorhanden ist. Die umliegenden Leuchten in Fortbewegungsrichtung schalten auf Orientierungslicht (z.B. 20% des Volllichts) siehe dazu auch den energeiaplus-Artikel über das Spitalzentrum Biel
  • Kurz nachdem Personen den Erfassungsbereich des Sensors verlassen (z.B. nach einer Minute) wird das Licht wieder auf Orientierungslicht heruntergedimmt und schliesslich ganz abgeschaltet. (Beispiel Parkgarage Heuried in Zürich)
  • Das Kunstlicht folgt in einem Schwarm den anwesenden beziehungsweise den sich bewegenden Personen. Ausserhalb leuchtet ein Orientierungslicht, oder es ist dunkel. (Treppenhaus in der Wohnsiedlung)

Auf diese Weise konzipierte Beleuchtungsanlagen sparen deutlich mehr Strom als herkömmliche Sensorsteuerungen. Ein Sensor allein reicht also nicht aus, wenn man das gesamte Energiespar-Potenzial ausnutzen will.

Die Ergebnisse der Untersuchung finden Sie hier:

https://pubdb.bfe.admin.ch/de/publication/download/11635
https://pubdb.bfe.admin.ch/fr/publication/download/11635

 

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