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Sicher in die Energiezukunft – SURE rückt Versorgungssicherheit ins Zentrum


Wie kann die Energieversorgungssicherheit im künftigen dekarbonisierten Energiesystem gewährleistet werden? Wie kommen wir dorthin und gegen welche Störungen des Systems müssen wir gewappnet sein? Diesen Fragen widmet sich das Konsortium SURE (Sustainable and resiliant Energy for Switzerland) unter Leitung des Paul-Scherrer-Instituts (PSI). Es ist eines von vier Konsortien, welches bei der ersten Ausschreibung von SWEET, des Förderprogramms des Bundesamts für Energie (BFE) den Zuschlag erhalten hat.

SURE-Koordinator Tom Kober, Leiter der Gruppe Energiewirtschaft im Labor für Energiesystemanalysen am PSI, erklärt, wie das Konsortium dabei vorgeht und welche Ziele es verfolgt.

Tom Kober, SURE-Koordinator Bild: Paul Scherrer Institute/Mahir Dzambegovic.

Energeiaplus: Was will Ihr Konsortium mit dem Projekt erreichen?

Tom Kober: Wir untersuchen, wie wir im Rahmen der Energie- und Klimaziele der Schweiz eine nachhaltige und robuste Energieversorgung erreichen können. Mit einem neuartigen Ansatz analysieren wir verschiedene Szenarien, wie sich das Schweizer Energiesystem künftig transformieren könnte. Dabei interessiert uns insbesondere, wie widerstandsfähig das System gegenüber potenziellen Schocks ist.

Wie wird die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Partnern aussehen?

Tom Kober: Unser Team besteht aus zehn renommierten Forschungspartnern und mehr als 15 Kooperationspartnern. Wir vereinen Forschende aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, unter anderem Ingenieurswissenschaften, Recht, Ökonomie, Politikwissenschaften und computergestützte Wissenschaften. Wir verbinden verschiedene Modellierungsinstrumente, um die zukünftige Transformation des Schweizer Energiesystems umfassend und ganzheitlich zu untersuchen.

Welche Bedeutung nehmen die Sozial- und Geisteswissenschaften ein im Konsortium?

Tom Kober: Der Übergang zu einem dekarbonisierten Energiesystem ist eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft. Darum ist es uns wichtig, nicht nur technische und ökonomische Auswirkungen der Transformation zu analysieren, sondern auch die Perspektiven verschiedener Stakeholder sowie rechtliche und politische Fragen miteinzubeziehen. Für die Perspektive der Konsumentinnen und Konsumenten verfolgen wir zum Beispiel einen spielbasierten Ansatz. Wir modellieren das zukünftige Energiesystem in einem Videogame und lernen von den Spielerinnen und Spielern: Wie verhalten sie sich in unterschiedlich ausgestalteten Energiesystemen und wie reagieren sie bei verschiedenen Schocks, die in der Zukunft eintreffen könnten.

Was ist der konkrete Beitrag von SURE zur Energiestrategie 2050?

Tom Kober: Die Erkenntnisse aus SURE bieten Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern fundierte Grundlagen. Ausserdem zeigen sie einem breiteren Publikum auf, wie wir ein CO2-freies Energiesystem aufbauen können, das auch sehr resilient ist – also eine sichere Energieversorgung gewährleistet. Wir werden unsere Analysen nicht nur auf nationaler Ebene durchführen: Eine Case Study befasst sich mit der Kantonsebene, eine zweite betrachtet eine städtische Agglomeration und eine dritte die Dekarbonisierung des Industriesektors.

Watch the video here.

Video-Interview: Fabien Lüthi; Kommunikation Bundesamt für Energie

SWEET – «SWiss Energy research for the Energy Transition» – ist ein Forschungsförderprogramm des Bundesamts für Energie (BFE). Ziel von SWEET ist die Förderung von Innovationen, die wesentlich zur erfolgreichen Umsetzung der Energiestrategie 2050 und der Erreichung der Schweizer Klimaziele beitragen.

 

 

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3 Kommentare
  1. werner plüss
    werner plüss sagte:

    „Wir modellieren das zukünftige Energiesystem in einem Videogame und lernen von den Spielerinnen und Spielern: Wie verhalten sie sich in unterschiedlich ausgestalteten Energiesystemen und wie reagieren sie bei verschiedenen Schocks, die in der Zukunft eintreffen könnten.“

    Klardeutsch: Energiestrategie 2050 ist nicht umsetzbar, Energie/Strommangel vorprogrammiert, Sparziele Utopie pur und jetzt müssen wir das Volk abtasten wie es wohl reagieren wird wenn’s rolling blackouts gibt, Lastabwurf, zu kalt für Luft WP’s, Rationierung Energieträger, Elektrisch fürs E-Auto.

    Welcome im 21. Jahrhundert, Primat der Ideologie, Physik nebensächlich, sichere Energie/Stromversorgung verhunzt, brutaler Sozialkonflikt angesagt.

    Antworten
  2. Kurt Wiederkehr
    Kurt Wiederkehr sagte:

    Versorgungssicherheit heisst ja zuerst einmal genügend (elektrische) Leistung in schwierigen Situationen. Ich habe vor einigen Jahren eine an eine WASTA – Statistik angehängte Umfrage angestossen mit der Frage, wieviel Leistung im Februar bei einer Kältewelle über 72 Stunden geliefert werden könnte. Das Resultat: Es wird sehr knapp, was nicht verwundert, wenn man mit der Realität und nicht nur mit Simulatione vertraut ist.
    Falls beim BFE nicht mehr auffindbar: Ich habe noch ein paar Zahlen.
    Ein gutes 2022!
    Kurt Wiederkehr

    Antworten
  3. Christian
    Christian sagte:

    Der Ersatz der fossilen Energieträger findet aktuell mehrheitlich durch Strom statt. In gewisse Sektoren ist Strom allerdings keine Alternative (industrielle Prozesse, Flugverkehr…). Ich denke es ist auch etwas gefährlich das ganze Energiesystem (mit Ausnahme der vorgenannten Anwendungen) auf ausschliesslich einen Energieträger zu abzustellen.
    Ich denke es ist daher wichtig unsere Gasnetze (auch in den Städten) aufrecht zu erhalten und erneuerbar hergestelltes Gas als Backup-Energie in einem eigenen Verteilsystem im schweizer Mittelland zu etablieren.
    Auch bin ich nicht der Meinung, dass in Zukunft die heutigen 708970 TJ an importierter Energie in Zukunft im Inland hergestellt werden könnte. Das heisst die Abhängigkeit vom Ausland bleibt – da bietet sich das Gasnetz ebenfalls an um darüber, im sonnenreichen Süden erzeugtes erneuerbares Gas, zu importieren.
    Zusätzlich braucht es kleinräumliche Energiespeicher, zum Beispiel im Ort/Quartier, aus dem die Spitzenabdeckung erfolgen kann, oder zur Not eine Überbrückung kürzerer Stromlücken. Diese Speicher bieten sich als Gasspeicher an, in dem die Energie verlustlos mit Lowtech gespeichert werden kann.

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