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Fördermittel motivieren zum Sanieren von Wohngebäuden


Politische Massnahmen, Kosten, Einsparungspotenzial, Finanzierungsmöglichkeiten: Wie beeinflussen diese Parameter den Entscheid in energetische Sanierungen zu investieren? Das hat das Projekt MISTEE (Motivations for Investment in Smart Technologies and Energy Efficiency) untersucht. Es zeigt sich unter anderem: Das Interesse an erneuerbarer Energie ist grösser als an Energieeffizienzmassnahmen.

Im Rahmen von MISTEE wurden mehrere Umfragen durchgeführt. Dabei wurden sowohl frühere Entscheidungen als auch geäusserte Präferenzen erhoben. Befragt wurden Wohnungseigentümer, Hausbesitzende und auch Mieterinnen und Mieter in ganz unterschiedlichen Wohnsituationen. Es ging darum zu erfahren, wie energiebezogene Investitionsentscheidungen durch Kosten, Einsparungspotenzial, Finanzierungsmöglichkeiten, persönliche Präferenzen und politische Massnahmen beeinflusst werden.

Die detaillierte Analyse von mehr als 10’000 Gebäuden aus 19 Kantonen zeigt, dass die energetischen Erneuerungsraten an der Gebäudehülle je nach Kanton und Bauteil zwischen 0.5%-1% pro Jahr (Kellerdecke) und 2-3% pro Jahr (Fenster) betragen und in den letzten 30 Jahren leicht angestiegen sind. Zudem wird aufgezeigt, wie die Erneuerungsraten von Gebäude- und Eigentümermerkmalen, aber auch von politischen Massnahmen beeinflusst werden. Für letztere konnte beispielsweise gezeigt werden, dass ein Anstieg der Fördersätze von 10 CHF/m2 die Erneuerungschance um rund 11% erhöht. Bei den Heizungsanlagen sind erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Region und die bestehende Infrastruktur festzustellen. Insbesondere zeigt sich, dass der Übergang von Ölheizungen zu Wärmepumpen oder Holzheizungen in Regionen, in denen es kein Gasnetz gibt, schneller erfolgt.

Die Analyse der geäusserten Präferenzen von mehr als 5000 Befragten, zeigt, dass das Interesse an erneuerbarer Energie im Allgemeinen grösser ist als das an Energieeffizienzmassnahmen. Sowohl Eigentümer als auch Mietende ziehen Investitionen am eigenen Gebäude vor, statt sich an gemeinschaftlichen Investitionsprojekten (z. B. Crowd-Investing) zu beteiligen. Es zeigt sich, dass Subventionen manchmal höher bewertet werden als Kosteneinsparungen und sie daher ein wichtiges Instrument zur Förderung von Investitionen darstellen. Insgesamt wird das derzeitige Verfahren zur Beantragung von Fördermitteln als nicht übermässig kompliziert angesehen, auch wenn einige Befragte weitere Vereinfachungen begrüssen würden.

Aufgrund der grossen Unterschiede der Haushalte und der Präferenzen der Befragten ist es wichtig, dass eine politische Einheitslösung wahrscheinlich nicht optimal ist: geografischer Standort, Alter des Gebäudes, Alter des Investors und Bildung sind relevante Dimensionen, die beim Ausgestalten von politischen Instrumenten zu berücksichtigen sind, um damit deren Wirksamkeit zu erhöhen.

MISTEE wurde im Rahmen des Forschungsprogramms Energie-Wirtschaft-Gesellschaft gefördert.

Link zum Schlussbericht:
Erneuerungsverhalten Zürich (admin.ch)

Autoren:
Mehdi Farsi, Professor of Public Economics, University of Neuchâtel
Martin Jakob, Geschäftsführer, TEP Energy GmbH
Sylvain Weber, Assistant Professor, HEG Genève
Jonas Müller, Projektingenieur, TEP Energy GmbH
Benedikt Maciosek, PhD Candidate, University of Neuchâtel

Bild: Shutterstock; Stock Photo ID: 2034889826, FrankHH

 

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