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Workshop zur Erforschung von Geothermie

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Die geothermische Exploration ist eine wesentliche Aufgabe, um eine wirtschaftliche und sichere Nutzung der Energieressourcen im Schweizer Untergrund zu ermöglichen. Sie besteht hauptsächlich aus den beiden sich ergänzenden Phasen der Prospektion und der Untersuchung durch Bohrungen. Die Prospektion des Untergrunds wird jedoch aufgrund der hohen Kosten noch häufig vernachlässigt oder mit ungeeigneten Methoden durchgeführt. Dies führt zu einer Planung auf der Grundlage begrenzter Daten, wodurch die Erfolgsaussichten von Bohrprojekten sinken. Obwohl sich diese Risiken, geothermische Ressourcen nicht zu finden, nicht vollständig ausschließen lassen, können sie durch geeignete Prospektionsmethoden und integrierte Modelle, die geeignet sind, die Strukturen und Eigenschaften des Untergrunds bestmöglich zu reproduzieren, verringert werden.

Heute wird der "Werkzeugkasten" der Methoden zur Erkundung des Untergrunds dank der Innovation, die eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Geothermie in der Schweiz spielt, ständig erweitert. Denn innovative Technologien ermöglichen eine schnellere, kostengünstigere und effizientere Erkundung geothermischer Ressourcen.

Der vom BFE am 21. Juni organisierte Workshop hat eine Bestandsaufnahme der neuen Techniken zur Erkundung des Untergrunds vorgenommen. Die Veranstaltung brachte 85 Teilnehmer zusammen, darunter Forscher, Marktakteure und Behörden. Dieses privilegierte Format zielte darauf ab, den Transfer von Forschungswissen in konkrete Entwicklungsprojekte zu erleichtern.

Der Workshop war in vier Themenbereiche gegliedert, beginnend mit der Vorstellung von Datenerfassungsmethoden, die die bereits auf dem Markt gängigen Methoden ergänzen. Diese Methoden haben unter anderem das Potenzial, in großem Maßstab eingesetzt zu werden, um größere Flächen abzudecken, wie z. B. luftgestützte gravimetrische Messungen, Messungen der Bodenverformung mithilfe bestehender Glasfaserkabel oder die Erkennung von Bruchzonen in kristallinem Gestein und des Vorhandenseins von Flüssigkeiten im Untergrund durch passive seismische Messungen.

Ein Teilbereich beschäftigte sich hauptsächlich mit der Integration der gewonnenen Daten in verschiedene geologische und hydrogeologische Modelle. Dies wurde mit Präsentationen über die Risikobewertung von Explorationsverfahren, die Verringerung der Unsicherheit von geologischen 3D-Modellen, die automatisierte Modellierung von quartären Grundwasserleitern und die Bewertung des Risikos, bei Bohrungen im Untergrund auf Kohlenwasserstoffansammlungen zu stoßen, behandelt.

Neben der Notwendigkeit, die geologischen Schichten zu charakterisieren, wurde auch die Bedeutung der Kenntnis der hydrothermalen Flüssigkeiten und der Hydrochemie hervorgehoben, mit konkreten Empfehlungen für die Probenahme und die Einrichtung einer nationalen Datenbank für die Chemie der Flüssigkeiten. Die Entwicklung neuer Quantifizierungsmethoden, die schnell und einfach vor Ort eingesetzt werden können, ist hier von großem Interesse, wie zum Beispiel der Mini-Ruedi, der die Gaszusammensetzung in nahezu Echtzeit misst.

Im letzten Teil wurden konkrete Beispiele für konzeptionelle Modelle vorgestellt, darunter eine integrierte strukturelle und hydrogeochemische Studie zur besseren Identifizierung hydrothermaler Systeme und zur Erstellung von Karten des geothermischen Potenzials für das Wallis sowie eine Bestandsaufnahme des hydrogeologischen Modells des Muschelkalk-Aquifers, das auf der Integration der Daten und Ergebnisse der Projekte in Riehen/BS und Schlattingen/TG basiert.

Die Tagung zeigte, dass das Spektrum der Explorationsmethoden weiter wächst, Lösungen für spezifische Probleme bietet und einen ganzheitlichen Ansatz bei der Charakterisierung des Untergrundes fördert.

Eine der immer wiederkehrenden Botschaften ist die Bedeutung von Untergrunddaten, nicht nur um die Gewinnung neuer Daten zu optimieren, sondern vor allem auch, um diese Daten gemeinsam zu nutzen und so ein integriertes Management der Untergrundressourcen auf der Grundlage harmonisierter Prozesse zu ermöglichen. Für eine optimale Nutzung des geothermischen Potenzials ist es wichtig, leistungsorientierten Ansätzen den Vorzug vor rein normativen Ansätzen geben zu können.

Das Programm des Workshops sowie die Präsentationen stehen auf der Website von GEOTHERMIE Suisse zur Verfügung.

Florence Bégué, Forschungsspezialistin Geothermie beim BFE
Foto: BFE

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