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Erneuerbare Heizsysteme auch bei Sanierungen auf dem Vormarsch


Bei Neubauten sind erneuerbare Heizsysteme mittlerweile Standard. Doch auch beim Ersatz steigen die Marktanteile von erneuerbaren Heizsystemen seit 2021 an. Das zeigt die jüngste Erhebung, die das Beratungsunternehmen Wüest und Partner im Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführt hat.

Ob Einfamilien- oder Mehrfamilienhaus oder auch Nicht-Wohngebäude: Wird neu gebaut, liegt der Marktanteil von erneuerbaren Heizsystemen seit Jahren auf hohem Niveau: Von 100 Heizungen, die verkauft werden und in neuen Gebäuden installiert werden, sind 97 bis 99 erneuerbare Systeme.

Die Studie von Wüest und Partner erfasst die halbjährlich verkauften Heizsysteme in der Schweiz. Die ermittelten Marktanteile basieren auf Auswertungen von Datenbanken und Modellrechnungen. Bei Neubauten und Umbauten werden die Daten der im jeweiligen Halbjahr genehmigten Bauprojekte ausgewertet. Die Auswertung erfolgt dabei kostengewichtet. Beim Ersatz basiert die Berechnung auf dem Gebäudemodell der Wüest Partner AG. Die Studie zeigt also nicht den gesamten Gebäudebestand an.

Erneuerbare Heizungen werden auch bei Sanierungen immer häufiger gewählt. Bei Einfamilienhäusern ist seit 2020 ein Trend hin zu erneuerbar und weg von den fossilen Heizsystemen zu beobachten. Ähnlich sieht es bei Mehrfamilienhäusern aus: Auch da stieg der Marktanteil von Wärmepumpen und Co. an und liegt bei Umbauten und Erneuerungen mittlerweile bei rund 75 Prozent. Und auch bei Nicht-Wohngebäuden, bei denen die Heizung ersetzt wird, wird immer häufiger ein erneuerbares System eingebaut.

Energeiaplus ordnet die Ergebnisse mit BFE-Fachspezialistin Mélanie Gay ein. Sie betreut die Studie von Wüest und Partner.

Energeiaplus: Die Erhebung wird seit 2010 durchgeführt. Wo stellen Sie die grössten Veränderungen fest?

Mélanie Gay ist Fachspezialistin Energieversorgung/Monitoring beim BFE; Bild: BFE

Mélanie Gay: Seit 2010 beobachten wir bereits einen hohen Anteil an erneuerbaren Heizungen in Neubauten. Die grösste Veränderung findet beim Heizungsaustausch statt. Seit 2021 werden zunehmend erneuerbare Heizungsanlagen installiert, sei es in Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern oder Nicht-Wohngebäuden.

Dennoch müssen die Ergebnisse der Studie mit Vorsicht analysiert werden. Denn die Studie basiert auf den getätigten Investitionen und nicht auf der tatsächlichen Anzahl der installierten Heizungen. Da die Kosten für erneuerbare Anlagen höher sind als für fossile Anlagen, verzerrt dies den Anteil der installierten erneuerbaren Heizungen leicht. Der Trend zu erneuerbaren Heizsystemen ist dennoch deutlich.

Erneuerbare Heizsysteme setzen sich auch bei Sanierungen durch. Ist die Schweiz punkto Ersatz von fossilen Heizungen durch erneuerbare Systeme auf Kurs?

Wie oben erwähnt, steigt der Anteil an erneuerbaren Heizsystemen seit 2021 an. Wenn sich der Trend fortsetzt, dürfte sich der Anteil der erneuerbaren Energien beim Heizungswechsel der 100-Prozent-Marke annähern. Mit verschiedenen Programmen und Instrumenten (Gebäudeprogramm, CO2-Kompensation) wird die Installation von erneuerbaren Systemen zudem gefördert. Auch kantonale Vorschriften unterstützen den Umstieg auf nicht-fossile Heizungen. Die Schweiz befindet sich also auf dem richtigen Weg.

Und hier geht’s zur Erhebung in Deutsch und  in Französisch.

Text und Interview: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie
Bild: Shutterstock; Stock-Foto ID: 2199880793; Milan Sommer

 

 

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