Zum 17. Mal verleiht das Bundesamt für Energie den Watt d’Or 2024 für herausragende Lösungen im Energiebereich. Vier Preisträger werden am 11. Januar im Kursaal Bern ausgezeichnet. Sie tragen mit ihrem Engagement dazu bei, dass die Energiezukunft der Schweiz auf einem soliden Fundament basiert.
Auf energeiaplus.com/wattdor2024 oder auf www.wattdor.ch können Sie die Preisverleihung ab kurz vor 16.30 Uhr mitverfolgen.
Energeiaplus stellt die vier ausgezeichneten Projekte vor, die eine Watt d’Or-Kristallkugel entgegennehmen dürfen:
Kategorie Energietechnologien: AEW Energie AG und ETH Zürich
Immer öfter wird der Strom dezentral auf Hausdächern und Fassaden produziert. Eine Herausforderung für die Netzbetreiber, die dafür sorgen müssen, dass das Stromnetz dies bewältigen kann. Doch: Ein Ausbau ist teuer und aufwändig. Hier setzt die Lösung der Watt d’Or-Preisträger an. Die ETH Zürich hat einen ausgeklügelten Algorithmus entwickelt, der dafür sorgt, dass das Netz der AEW Energie AG ohne Ausbau bis zu 10% mehr leisten kann. Eine smarte Lösung, die ganz ohne physischen Ausbau des Netzes funktioniert. Und so geht’s: Mit permanenten Echtzeitmessungen und Steuerbefehlen werden Blindleistung und Spannung im Netz optimal geregelt.
Kategorie Erneuerbare Energien: 100% erneuerbarer Stadtteil in Cham
Wo früher in Cham im grossen Stil Papier hergestellt wurde, entsteht ein neues Wohn- und Gewerbequartier. Das Quartier auf dem ehemaligen Areal der Papierfabrik Cham (ZG) will auch energietechnisch Massstäbe setzen. Wärme und Kälte liefern Geothermie und thermische Energie des Flusses Lorze. Ein Wasserkraftwerk und Photovoltaik produzieren Strom. Das eigene Stromnetz ermöglicht einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch, und das innovative Energiemanagement sorgt dafür, dass das Quartier zu einem massgeblichen Teil selbstversorgend sein kann. Das Projekt «Papieri Cham» wird ergänzt durch ein Elektromobilitätskonzept und Massnahmen zur Biodiversität. Realisiert wird das Projekt von der Cham Group AG gemeinsam mit den Planungspartnern Andy Wickart Haustechnik AG, Alfacel AG und pom+Consulting AG.
Kategorie Energieeffiziente Mobilität: Intelligentes E-Auto-Ladesystem
Mehrere Ladestationen in einem Gebäude können das Stromnetz an den Anschlag bringen. Erst recht, wenn alle gleichzeitig ihren Akku laden wollen. Hier setzt die Lösung an, die von der CLEMAP AG zusammen mit der Otto Fischer AG entwickelt wurde. Die Algorithmen der CLEMAP-Technologie koordinieren das Laden von über 30 Ladestationen verschiedener Hersteller rund um das Gebäude, priorisieren oder begrenzen die Ladeleistung dynamisch je nach Stromproduktion der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Das Lastmanagement kann sogar so eingestellt werden, dass an ausgewählten Ladestationen ausschliesslich Solarstrom geladen wird.
Kategorie Gebäude und Raum: Klimaneutralität in der Volksschule:
Nicht nur darüber reden, sondern konkret handeln: Das macht die Zürcher Sekundarschule Knonau-Maschwanden-Mettmenstetten. Die Schulanlage mit fünf Gebäuden und einem Hallenbad ist vollständig klimaneutral. Dank Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und einer Wärme-Kraft-Kopplungs-Anlage erreicht die Schulanlage über’s Jahr einen Selbstversorgungsgrad von rund 54%, bei der Stromversorgung sind es gar 70%. Herzstück des Systems ist die Hybridbox, die von Roger Balmer, Inhaber der Pro-Energie GmbH mitentwickelt wurde und das Heizen, Kühlen, die Abwärmenutzung, die Stromproduktion für den Eigenverbrauch oder die Einspeisung ins Netz regelt. Fazit: 245 Tonnen CO2 fallen weg. Zudem können pro Jahr rund 75’000 Franken oder rund die Hälfte der bisherigen Energiekosten gespart werden. Das freut auch die Steuerzahlerinnen und -zahler. Und die Sek Mättmi, wie sie lokal genannt wird, hat schon weitere Ideen zur Optimierung.
Fabien Lüthi (Video) und Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie
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