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Direktor vor Ort: Benoît Revaz trifft sich mit Monteuren von Höchstspannungsleitungen

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Das Stromübertragungsnetz ist von strategischer Bedeutung für die Energieversorgung. Heute muss es weiterentwickelt und instand gehalten werden, um den künftigen Herausforderungen der Stromversorgung gewachsen zu sein. Zwei Drittel des Höchstspannungsnetzes wurden vor den 1980er Jahren gebaut. Swissgrid, der Betreiber dieses Netzes für die Schweiz, muss es instand halten, da es kontinuierlich mit harten Betriebsbedingungen konfrontiert ist. Eine kontinuierliche Herausforderung, wenn es sich um Anlagen handelt, die sich in der Regel in schwer zugänglichen Gebieten befinden. An seinem dritten Tag vor Ort wollte sich Benoît Revaz, Direktor des Bundesamts für Energie, mit der Arbeit der Monteure von Höchstspannungsleitungen auseinandersetzen.

Im Oberwallis war Ende Juli ein Team von Monteuren an der Arbeit und arbeitete an der künftigen 380-kV-Leitung Mörel - Ulrichen. Eine Leitung, die es nach der Erhöhung der Spannung auf 380 kV ermöglicht, die gesamte Energie der größten in der Schweiz verfügbaren Leistung zu transportieren. Dieser Abschnitt hat die Besonderheit, dass er von Grund auf auf einer neuen Trasse fernab von Siedlungen gebaut wird. Diese neue Leitung wird es auch ermöglichen, die verschiedenen Leitungen, die sich derzeit im Goms befinden, auf denselben Masten zusammenzuführen. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Landschaft weniger beeinträchtigt sein. Die Herausforderung dieses Abschnitts besteht darin, die Elektronen aus den Walliser Produktionszonen herauszuholen.

Auf dem Gelände unterhalb der Leitung angekommen, erhielt der Direktor Informationen über die im Bau befindliche Leitung. Anschließend war es an der Zeit, sich mit Helm und Weste auszustatten, um sich auf das Gelände zu begeben. In Begleitung der Verantwortlichen des Montageunternehmens Arnold AG(Tochterunternehmen von BKW) und einer Symbolfigur der Leitungsmontage in der Westschweiz, Philippe Schenkel, sowie des Bauleiters machte sich die Gruppe auf den Weg zum Mast Nummer 37, der sich auf einem Grat mitten im Wald befindet. Nach einer Annäherung auf einem steilen und technischen Weg erhält der BFE-Direktor eine Einführung in die Arbeit der Monteure und ihre Werkzeuge. Das Team, das sich um den Mast kümmert, besteht zum Teil aus Spaniern, Portugiesen und Südamerikanern. Erste Feststellung: Die Arbeiter kommen hauptsächlich aus dem Ausland. Laut dem Leiter der Arnold AG wird es immer schwieriger, qualifizierte Arbeiter für diese Art von Baustelle zu finden. In der Schweiz ist es sogar eine Mission Impossible. Die Rekrutierung erfolgt oft durch Mund-zu-Mund-Propaganda in den Herkunftsregionen der Monteure. In der Schweiz gibt es nur etwa 100 Monteure in 5 Unternehmen, die Dienstleistungen für die Netzbetreiber erbringen.

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In mehreren Dutzend Metern Höhe über dem Boden balancierend, befestigen die Spezialisten die Teile, die die Leiterseile halten, die den Strom transportieren werden. Eine Person ist dafür zuständig, ihre Krümmung kontinuierlich zu überwachen, um ihre Sicherheit bei Temperaturschwankungen zu gewährleisten. Am Boden bereitet ein Team das Material vor, das auf den Mast gebracht werden soll. Am Mittag dürfen die Arbeiter nicht wieder nach unten gehen, da dies in einer Situation, in der die Konzentration sehr wichtig ist, zu unnötiger Müdigkeit führen würde. Benoît Revaz ist von der Arbeit, die er am Vormittag beobachtet hat, beeindruckt: "Ihre Arbeit, die für den Stromtransport unerlässlich ist, ist hart unter schwierigen Bedingungen. Das nötigt Respekt ab und zeigt, dass es keine einfache Aufgabe ist, die Wartung und Erneuerung der Freileitungen von Swissgrid sicherzustellen."

Für die Besucher des Tages gibt es auch ein Picknick in der Nähe der Baustelle, bevor es wieder hinunter zu den Fahrzeugen geht. Am Nachmittag erwartet den Direktor am Eingang zum Binntal die Beobachtung eines Mastes in schwierigem Gelände. Unterhalb der Straße befindet sich ein Mast, der umfangreiche Tiefbauarbeiten erforderte. Da sich die vier Sockel auf unterschiedlichen Höhen befinden, gibt es an einigen Stellen einen Unterschied von 18 Metern. Diese Art von Konfiguration verlangt den Arbeitern erneut erhebliche körperliche Fähigkeiten ab. Und die schwindelerregende Konfiguration des Geländes lässt wieder einmal keinen Raum für Fehler. Daher die Verpflichtung, alle Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten, die mit dem Bau einer solchen Infrastruktur verbunden sind. Der Besuch endet mit einem vollständigen Blick auf die neue Strecke zwischen Mörel und Ulrichen von der anderen Seite des Tals aus. Die Arbeiten sind fast abgeschlossen, aber die Leitung muss noch mit der weiteren Trasse verbunden werden, was eine genaue Planung erfordert, da hier 380 kV berührt werden und dies nicht in wenigen Stunden geschehen kann.

Für den Direktor des BFE war dieser weitere Tag vor Ort sehr bereichernd. "Die Herausforderungen rund um die Stromversorgung sind für unser Land enorm. Bei meinen Begegnungen mit den Personen, die sich um die Instandhaltung und neue Höchstspannungsleitungen kümmern, wurde mir klar, dass die Planungsarbeit nur die Spitze des Eisbergs ist. Der Bau oder die Änderung dieser Leitungen erfordert Fachwissen, das leider spezifisch ist und immer seltener wird. Dieser Besuch hat mich darin bestärkt, dass die Verbindung zwischen den Personen, die planen, und denen, die vor Ort ausführen, gefestigt werden muss, denn eine Entscheidung in den Büros kann Auswirkungen auf die Gefahren und die Dauer der Arbeiten vor Ort haben." Nach diesem Tag wird Benoît Revaz vielleicht eine andere Wahrnehmung der Höchstspannungsleitungen haben, die sich durch die Schweizer Landschaften ziehen.

Blick auf die Trasse Mörel - Ulrichen von der anderen Seite des Tals aus

Swissgrid

Das Höchstspannungsnetz ist das Rückgrat einer sicheren Stromversorgung. Swissgrid ist rund um die Uhr im Einsatz, um jederzeit einen stabilen und sicheren Betrieb zu gewährleisten. Das Energieunternehmen arbeitet wirtschaftlich und mit Rücksicht auf Mensch und Umwelt. Schon heute plant und baut es das Netz der Zukunft und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Darüber hinaus inspiziert und wartet Swissgrid Masten, Leitungen, Unterwerke sowie Schaltanlagen und setzt sie bei Bedarf instand, um die Anlagen sicher betreiben zu können.

Das Schweizer Übertragungsnetz umfasst 6700 Kilometer Leitungen, 12?000 Masten, 125 Unterwerke mit 147 Schaltanlagen sowie 41 Verbindungen ins Ausland. Es besteht aus 380-Kilovolt- und 220-Kilovolt-Leitungen. Während die 380-Kilovolt-Leitungen überwiegend für den Import und Export von Strom genutzt werden, speisen die großen Schweizer Kraftwerke ihre Energie hauptsächlich in das 220-Kilovolt-Netz ein. Im Übertragungsnetz sind Spannungen im Kilovoltbereich erforderlich, um die Energie mit möglichst geringen Verlusten über weite Strecken transportieren zu können.

Finden Sie die ersten Besuche von Benoît Revaz vor Ort während eines Kurstages mit zukünftigen Installateuren von Solarmodulen von Groupe E und Spezialisten aus dem Gebäudebereich auf energeiaplus.com.

Fabien Lüthi, Kommunikation Bundesamt für Energie
Bilder: BFE/Swissgrid

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