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Liebes BFE, so könnte die Schweiz Strom sparen.


Das Bundesamt für Energie (BFE) beantwortet jedes Jahr hunderte von Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern. Auf energeiaplus.com greifen wir unter dem Stichwort «Liebes BFE…» einige davon auf. Insbesondere seit der Lancierung der Winterenergiesparinitiative sind viele interessante Vorschläge und Ideen zum Energiesparen bei uns eingegangen. In diesem Blog stellen wir Ihnen einige davon vor.

Eine Bürgerin fragte beispielsweise nach einem Wasserkocher, möglichst «made in Switzerland» und aus Edelstahl, da ihr alter kaputtgegangen ist und sie diesen gerne ersetzen würde. Ein Wasserkocher verbraucht fast zweimal weniger Strom als eine Pfanne auf dem Herd und ist auch viel effizienter, als das Wasser in der Mikrowelle aufzuwärmen. Insbesondere bei kleineren Wassermengen macht dies einen grossen Unterschied. Ausserdem: Wer lokal hergestellte Produkte kauft, kann langfristig selbstverständlich auch Energie sparen. Die Website topten.ch bietet eine Übersicht über die energieeffizientesten Wasserkocher, die in der Schweiz verfügbar sind.

Viele Ideen befassen sich mit dem Abschalten von öffentlicher und privater Beleuchtung. Die Beleuchtung von Fassaden und Strassen wird durch die Kantone und Gemeinden geregelt. Der Bund empfiehlt hier, die Beleuchtung sparsam einzusetzen. Damit kann Strom gespart werden und gleichzeitig wird die Umgebung mit weniger Licht verschmutzt. Das würde auch dazu führen, dass man in den Städten den Nachthimmel wieder besser sieht.

Einige sehen auch Einsparpotenzial, wenn Veranstaltungen zurückgefahren oder grad gar nicht stattfinden würden. Dabei sind mit Blick auf die kommende Ski-Saison auch die Skigebiete ins Zentrum einiger Anfragen gerückt. So fordert ein Bürger beispielsweise das Verbot von Schneekanonen und bei Ausrufung der Mangellage das Verbot des Liftbetriebs. Da derzeit noch genug Strom in der Schweiz vorhanden ist, verzichtet der Bund vorerst auf tiefgreifende Einschränkungen, erst bei Eintreten der Mangellage würde das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung Massnahmen erlassen. Um sich darauf vorzubereiten und auch jetzt schon Strom zu sparen, haben sich die Bergbahnen organisiert und prüfen, wo sie Energie sparen können.

Weitere Anfragen betreffen den Bereich der Kryptowährungen, welche beim «Mining» etc. einen sehr hohen Stromverbrauch verursachen. Als Cryptomining ist das „Abschürfen“ von Einheiten einer Cryptowährung wie Bitcoin zu verstehen. Die Cryptominer selbst machen beim Mining nicht viel, sondern lassen ihre Computer die komplexen Daten mittels Blockchain verarbeiten. Aufgrund der hohen Rechenleistung, die dafür benötigt wird, dauert das Minen nicht nur extrem lange, sondern fordert auch einen hohen Stromverbrauch. Kryptowährungen verbrauchen aufgrund ihrer dezentralen Natur in mehreren Ländern Strom. Es ist davon auszugehen, dass die Rechenleistungen in diesem Zusammenhang vorwiegend in Ländern erbracht werden, in denen die Stromkosten tief sind. Allerdings ist es unmöglich, den Stromverbrauch von Kryptowährungen nur in der Schweiz zu ermitteln. Die aktuell hohen Strompreise setzen aber auch bei den Rechenzentren einen Anreiz für die Effizienzsteigerung und für die Verbrauchsreduktion.

Auch die Elektromobilität rückt bei einigen Anfragen in den Fokus. Es wird gefordert/vorgeschlagen, das Laden für Elektroautos im Winter einzuschränken und die Förderungen auszusetzen. Aktuell verbrauchen die E-Autos ca. 0.4 Prozent des Stroms in der Schweiz. Oder ganz konkret: Ein E-Auto verbraucht ungefähr 20 kWh Strom auf 100 Kilometer. Geht man davon aus, dass in einem Monat 1000 Kilometer gefahren werden, so ergibt sich ein Stromverbrauch von 200 kWh im Mo­nat. Zum Vergleich: Laut Energie Schweiz konsumiert ein typischer Haushalt mit vier Personen monatlich 340 kWh Strom. Das Potential für kurzfristige Einsparungen bei der Elektromobilität ist in der aktuellen Energiekrise begrenzt. In Zukunft wird der Anteil aber deutlich höher sein, da von einer Zunahme von E-Fahrzeugen ausgegangen wird. Darum ist ein Ausbau der einheimischen erneuerbaren Energie sinnvoll.

 

 

Florin Konrad, Hochschulpraktikant Medien & Politik, Bundesamt für Energie

Abbildungen: ©EnergieSchweiz und ©WBF

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