"Was das Aufladen angeht, vertraue ich meinem Fahrer voll und ganz"
Seit fast zehn Jahren fahren die Vorsteherinnen und Vorsteher des UVEK mit Elektroautos. Unter den Bundesräten waren sie Pioniere auf diesem Gebiet. Seit Juni verfügt Bundesrat Albert Rösti über ein neues Elektrofahrzeug der Marke BMW, wie auch seine Kollegen Viola Amherd und Guy Parmelin, die ebenfalls den Schritt gewagt haben. Energeiaplus sprach mit Fritz Hofmann, dem Chauffeur des Energieministers, um mehr über seine Gewohnheiten und Tricks zu erfahren, mit denen er immer an sein Ziel kommt. Er wurde 2010 von der damaligen Bundesrätin Doris Leuthard eingestellt und fuhr zunächst einen Dienstwagen mit Verbrennungsmotor. Bis die Ministerin 2014 ihr erstes Elektroauto anschaffen wollte: "Ich wurde gefragt, was ich davon halte, das Dienstauto auf einen Tesla umzustellen. Da ich an Neuheiten interessiert bin, habe ich sofort zugesagt. Das Auto wurde von der Departementschefin und dem Chauffeur schnell angenommen. Beim Generalsekretariat des UVEK und am Wohnort des Fahrers wurde eine Ladestation installiert, was damals noch unüblich war. Diese ermöglichte es, die nötige Reichweite für den Start in den Tag zu haben, ohne dass das Fahrzeug in Bern stehen bleiben musste.
Eine kurze Eingewöhnungszeit war erforderlich, da Elektroautos in der Schweiz noch nicht weit verbreitet und Ladelösungen damals noch komplizierter zu finden waren. Doch kein Grund für Fritz Hofmann, sich zu stressen. "Nur einmal hatte ich zusammen mit Bundesrätin Leuthard die Befürchtung, nicht ans Ziel zu kommen: Es war Winter, sehr kalt und wir mussten einen Umweg fahren. Da die Batterien die Kälte nicht mögen, sank die Reichweite rapide. Wir kamen schließlich in Bern an, aber es war knapp!" Das Aufladen des Autos erfolgt hauptsächlich beim Chauffeur Zuhause oder an der Ladestation beim Generalsekretariat. Es kommt nur selten vor, dass der Chauffeur das Auto extern aufladen muss. Bei Fahrten plant der Chauffeur immer, dass er neben der geplanten Strecke noch mindestens 100 km Spielraum hat. Er nutzt unter anderem die App Chargemap, um bei Bedarf eine Lademöglichkeit in der Nähe des Zielortes zu haben. Eine überzeugende Planung! In den neun Jahren, in denen er die Elektroautos des Departements fährt, kann man die Stopps zum Aufladen mit einem Minister im Auto an einer Hand abzählen - und sie fanden immer auf dem Rückweg statt. " Wir sind wegen des Elektroautos noch nie zu spät gekommen" Es muss gesagt werden, dass die verschiedenen verwendeten Fahrzeuge (Tesla - VW ID.3 - BMW I7) eine Reichweite von 400 bis 500 km haben, was einen angemessenen Spielraum lässt, um in der Schweiz mit einer lockeren und wenig sportlichen Fahrweise zu verkehren.

Fritz Hofmann und der elektrische BMW I7 des UVEK
Als ehemaliger Reisebuschauffeur sieht Fritz Hofmann seit kurzem den Mentalitätswandel rund um Elektroautos. Zu Beginn waren die anderen Bundesratschauffeure pessimistisch, was die Leistung betraf. Doch mit der Zeit hat sich die Einstellung geändert und zwei weitere Departemente sind nun mit demselben Auto ausgestattet wie Bundesrat Rösti. Die Kollegen versichern Fritz Hofmann, dass auch sie von nun an nicht mehr das Auto wechseln würden. Allerdings ist nicht alles rosig mit dem neuen Auto: "Die Elektronik und vor allem der Touchscreen nehmen immer mehr Platz ein. Früher musste ich für die Heizung intuitiv einen Knopf drehen. Jetzt muss ich das manchmal taktil in einem Menü tun. Das ist ein Verlust an Konzentration, den ich bedauere". Andererseits profitieren die Bundesräte, die er transportiert oder transportiert hat, dank der leisen Elektromotoren und dem gebotenen Komfort von einer höheren Reisequalität als früher.
Bundesrat Albert Rösti ist mit dem Fahrzeugwechsel von einem Diesel- auf ein Elektromodell zufrieden: "Ich geniesse den Komfort der Fahrten mit dem Elektroauto; die ruhige und flüssige Fahrweise ermöglichen es mir, unterwegs effizient zu arbeiten". Der Minister macht sich keine Sorgen um die Reichweite seines Fahrzeugs. "Was das Aufladen angeht, vertraue ich meinem Chauffeur voll und ganz; ich weiß, dass er sich immer so organisiert, dass er sicher ans Ziel kommt." Ein guter Punkt, denn Fritz Hofmann will in den nächsten Jahren noch viele Kilometer mit dem Dienstwagen zurücklegen.
Fabien Lüthi, Kommunikation Bundesamt für Energie
Bilder: Generalsekretariat UVEK