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Veloinfrastruktur: «Hochparterre» und «Velojournal» auf der Suche nach guten Beispielen


Wie muss eine Stadt gestaltet sein, damit Velofahren attraktiv ist? Was können getrennte Fahrspuren dazu beitragen? Oder die Rechtsabbiege-Möglichkeit an der Ampel? Das Magazin «Hochparterre» und das Velojournal widmen dem Velo ein Sonderheft. EnergieSchweiz hat das Projekt unterstützt.

Rechtsabiegen beim Rotlicht – für Velofahrende möglich – zum Beispiel in Bern. Bild: BFE/Brigitte Mader

Das Sonderheft «Stadt Land Velo» fokussiert dabei auf gute Beispiele aus der Praxis. Im Kapitel «Berner Etappensiege» wird aufgezeigt, wie die Bundesstadt mit dem Öffnen von Einbahnstrassen für Velofahrende oder angepassten Ampelsteuerungen das Unterwegssein mit dem Zweirad fördert. Der Leiter Verkehr und Stadtraum im Tiefbauamt Zürich erklärt im Interview, wie die Stadt die Volksinitiative «sichere Velorouten» umsetzen will.

Auch ein Blick in die Westschweiz fehlt nicht – mit einem Ortstermin im freiburgischen Bulle. Die Kleinstadt hatte einst einen Anerkennungspreis für ihre Veloplanung erhalten. Das Sonderheft zeigt, was nun realisiert wurde.

Das Heft endet mit der «Tour de Suisse», die 18 geglückte Beispiele aus der ganzen Schweiz beschreibt. Darunter sind der «Papierigleisweg» in Cham, der selber Strom produziert, der «Trait d’Union», ein Zugang zum Bahnhof Prilly-Malley im Westen von Lausanne, eine Doppelhelix bestehend aus einer drei Meter breiten Wendeltreppe für Fussgänger, die von einer entgegenlaufenden Velorampe umrahmt ist. Gezeigt werden auch verschiedene Abstellanlagen, wie etwa das Velosilo, mehrstöckige Türme, in den sich bis zu zwanzig Stellplätze stapeln lassen.

Ergänzt wird das Sonderheft mit zwölf Appellen an Fachleute und Behörden, worauf sie beim Planen und Bauen achten sollen. Auf Velowimpeln sind diese Aufforderungen prominent gleich am Anfang des Heftes platziert.

Und Bund, Kanton und Gemeinden sind nun am Zug, nachdem die Bundesversammlung am 18. März 2022 das Veloweggesetz verabschiedet hat, das eine Verbesserung der Veloinfrastruktur verlangt. Beim Bund liegt die Federführung beim Bundesamt für Strassen ASTRA. Die Planung und Umsetzung von Infrastrukturmassnahmen nimmt aber viel Zeit in Anspruch. Verschiedene Verbesserungen sind dennoch sofort möglich.

Hier setzt EnergieSchweiz, das Programm des Bundesamtes für Energie für Energieeffizienz und erneuerbare Energien, an, das den Verbesserungsprozess unterstützen und beschleunigen kann. Neben der Aus- und Weiterbildung von Fachleuten (PlanerInnen, Verantwortliche in Kantonen und Gemeinden) gehört da auch das Aufzeigen von guten Beispielen dazu.

Das «Velojournal» und die Zeitschrift «Hochparterre» haben deshalb mit Unterstützung von EnergieSchweiz und mit fachlicher Unterstützung des ASTRA das Sonderheft «Stadt Land Velo» zusammengestellt. Das Heft wird auch an alle Schweizer Gemeinden und weitere Fachstellen verteilt, und es ist kostenlos als e-Paper auf den Webseiten von «Hochparterre» und «Velojournal»  einsehbar.

Hermann Scherrer: Sektion Mobilität, Bundesamt für Energie

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