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Poweralliance – Sektorkopplung ohne Netzausbau


Für viele industrielle Prozesse ist die Stromversorgungssicherheit von grösster Bedeutung. Das Stromnetz hält daher stets signifikante Backupkapazitäten für den Fall der Fälle bereit. Im Zuge des Umbaus unserer Energieversorgung drängen durch die sogenannte Sektorkopplung (Power-to-X) nun vermehrt neue Technologien wie Batterien, Elektrokessel, Elektrolyseure etc. ins Stromnetz. Für deren Einsatz steht Versorgungssicherheit aber nicht zwangsläufig an erster Stelle. Viel wichtiger ist hier das flexible Ausnutzen der jeweils günstigsten Preisfenster für Strom im Tagesverlauf. Da diese neuen Lasten also nicht einer zeitlich starren Nachfrage folgen müssen, sondern vielmehr rein preisgetrieben arbeiten, kann der daraus resultierende Freiheitsgrad gezielt im Stromnetz eingesetzt werden. Die aktuellen Backupkapazitäten des Netzes lassen sich dadurch elegant für die Sektorkopplung nutzen, was einen grossen volkswirtschaftlichen Wert beinhaltet.

Poweralliance, das transnationale ERA-Net-Smart-Energy-Systems-Projekt von FHNW, ZHAW, HSLU, Aski (A), primeo energie und Stadtwerke Crailsheim (DE) unter der Gesamtleitung von Alpiq, hat die dazu notwendigen technischen und organisatorischen Prozesse bei Netzbetreibern, Kundinnen und Kunden und Versorgern identifiziert, die Machbarkeit nachgewiesen und die Effekte im Rahmen von Simulationsrechnungen ermittelt. Das BFE hat das Projekt mitfinanziert.

Es hat sich gezeigt, dass der Netzbetreiber durch Poweralliance in der Lage ist, seine vermarktbare Kapazität im Mittelspannungsnetz ohne Netzausbau quasi zu verdoppeln, ohne die Versorgungssicherheit der kritischen Verbraucher zu beeinträchtigen. Stromkunden mit flexiblen Lasten kommen so in den Genuss von günstigeren Netztarifen und Energieversorger können ihren Kunden neue flexible Produkte und Dienstleistungen massschneidern. Dadurch profitiert die Volkswirtschaft insgesamt in hohem Masse.

Doch damit nicht genug. Durch die getrennte Erfassung der Stromverbräuche ist es erstmalig möglich, gezielt den Verbrauch bei der politisch gewollten Sektorkopplung ökonomisch zu entlasten. Damit kann die Politik bei entsprechenden regulatorischen Anpassungen den Dekarbonisierungstechnologien sehr einfach einen wirtschaftlichen Vorteil gegenüber fossilen Brenn- und Treibstoffen verschaffen, ohne dabei gleichzeitig die Einsparanstrengungen in allen anderen Bereichen negativ zu tangieren.

Mehr Informationen zu Poweralliance finden Sie im VSE-Bulletin-Artikel.

Yves Wymann, Gesamtprojektleiter Poweralliance, und Joachim Bagemihl, Teilprojektleiter Poweralliance, Alpiq Digital AG

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