Vom 26. bis 28. November fand in Wien die Internationale Ministerkonferenz über Nuklearwissenschaften, -technologien, -anwendungen und Technische Zusammenarbeit der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) statt. Die Schweizer Delegation setzte sich aus Vertretern des BFE und des EDA zusammen und wurde von BFE-Direktor Benoît Revaz geleitet. An der Konferenz unterstrich die Schweiz ihre aktive Rolle und ihre Beiträge im Bereich der Nuklearwissenschaften und ihrer Anwendungen. Mit dem Ziel, den Einsatz von Nukleartechnologien für Frieden, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung zu fördern, unterstrich die Veranstaltung die globale Bedeutung von Zusammenarbeit und Innovation in diesem Bereich. So konnte eine Ministererklärung verabschiedet werden, die eine klare politische Vision für die kommenden Jahre aufzeigt, wie nukleare Anwendungen und Technologien in den Bereichen Medizin, Landwirtschaft und Klimawandel einen Beitrag für uns alle leisten können.
Die Schweiz, Gründungsmitglied der IAEA, setzt sich für eine verantwortungsvolle und wertschöpfende Nutzung der Nuklearwissenschaften ein. Sie unterstreicht die Bedeutung der angewandten Forschungszusammenarbeit zwischen der IAEA und ihren Mitgliedstaaten. Dazu gehört auch die Stärkung der Kooperationszentren der IAEA. So wurde das Labor Spiez seit 2017 ununterbrochen als akkreditiertes Kooperationszentrum für Radioanalytik und nukleare Forensik ernannt. Diese Zusammenarbeit soll auch nach 2025 fortgesetzt werden. Die Eawag, das Wasserforschungs-Institut der Schweiz, betreibt Grundlagenforschung im Bereich der Isotopenhydrologie und nutzt Daten des Isotops Tritium, um das globale Grundwassersystem besser zu verstehen. Diese Ergebnisse wurden im Jahr 2022 durch ein sogenanntes „Practical Arrangement“ mit der IAEA gewürdigt und bilden die Grundlage für eine langfristige nuklearwissenschaftliche Zusammenarbeit. Das Programm für Technische Zusammenarbeit (TC) der IAEA ist ein zentrales Instrument zur Förderung der friedlichen Nutzung der Nukleartechnologie vor allem in Ländern des globalen Südens. Als wichtige Unterstützerin des TC-Programms setzt sich die Schweiz für eine effiziente, transparente und nachhaltige Umsetzung der TC-Projekte ein.
Mit ihrem Engagement unterstreicht die Schweiz, dass Nukleartechnologien nicht nur der Energieproduktion dienen, sondern auch einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen der Menschheit leisten.
Ralf Straub, Fachspezialist Internationales BFE
Bilder: BFE
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