Die Kühlschranktüre nicht zu lange offenhalten oder das Licht löschen, wenn man das Zimmer verlässt. Stromsparen geht alle etwas an – auch Kinder. Anfang November 2021 zeigte «SRF Kinder-News», wie sie dazu beitragen können. Energeiaplus fragte bei Philippe Delisle nach, ob #SRFKids sein Zielpublikum – die Acht-bis Zwölfjährigen – auch tatsächlich erreicht. Delisle ist Produzent «Kinder und Schule» bei SRF.

Philippe Delisle ist Redaktor und Produzent der Kinder-News-Sendung bei SRF.

Energeiaplus: Die «SRF Kinder-News» erklären den Kindern, wie man Strom sparen kann. Warum haben Sie dieses Thema aufgegriffen?

Philippe Delisle: Da wir in dieser News-Folge die Themen «Stromlücke» und «erneuerbare Energien» aufgegriffen haben, lag es auf der Hand, zusätzlich auch auf «Stromsparmassnahmen» zu fokussieren. Uns war es wichtig, nicht nur aufzuzeigen, wie zukünftig der Strom soll produziert werden, sondern dass es auch Potenzial gibt, gar nicht erst so viel zu verbrauchen – eben mit Stromsparmassnahmen.

Was war/ist die Herausforderung, das Stromsparen für ein Kinder-Publikum aufzubereiten? Inhalt? Sprache?

Bei jedem Thema geht es darum, es in einfacher und kindgerechter Sprache rüberzubringen. Wir verzichten möglichst auf Fremdwörter, ausser wir erklären sie sogleich. Auch vereinfachen wir Inhalte und konzentrieren uns auf ausgewählte Fakten, die ein Kind in der Dichte des Beitrages sich merken kann, statt so viel wie möglich in einen Beitrag reinzupacken. Die Sicht der Kinder oder ihres engeren Umfelds werden dabei berücksichtigt. Was könnte interessant oder neu sein für sie? Ausserdem ist für uns klar: SRF Kids spricht die Kinder auf Augenhöhe an.

Im Video werden die gängigen Stromspar-Massnahmen aufgegriffen. Licht löschen, Kochen mit Deckel, Wasserkocher statt Pfanne, Kühlschrank nur kurz öffnen. Aus der unmittelbaren Lebenswelt der Kinder fehlen Beispiele wie Handy aufladen, Computer abstellen, Stand-by abschalten. Warum?

Einige dieser Themen wurden von unserem Moderator Michel Birri zu Beginn der Sendung aufgegriffen. Er erklärt, dass er immer die Kaffeemaschine aussteckt, wenn er das Haus verlässt. Und dass man dies auch bei TV, Computer und anderen Geräten machen sollte, um Strom zu sparen. Kinder können diesen Tipp auf ihre Lebenswelt und ihren Alltag und die Geräte, die sie nutzen, übertragen. Wir haben uns auch gefragt, ob das Handy als Beispiel rein soll. In unserem Beitrag haben wir uns aber auf grössere Stromfresser wie beispielsweise Backofen oder Kühlschrank konzentriert. Wenn ein Kind nun neben den Tipps für sich auch seinen Eltern mal auf die Finger schauen kann bezüglich des Stromsparens, haben wir vielleicht sogar mehr erreicht.

Was funktioniert, um die Kids mit solchen News-Beiträgen zu erreichen? Was weniger?

Um diese Frage auch für uns genauer zu beantworten, führen wir aktuell eine qualitative Umfrage mit Vertreterinnen und Vertretern unserer Zielgruppen durch: Eltern, Kindern und Lehrpersonen. Die Ergebnisse, die aus dieser Studie hervorgehen, werden wir für eine Weiterentwicklung der «SRF Kinder-News» nutzen.

Über 5000 Mal wurde das Video bisher auf youtube aufgerufen. Erreichen Sie Ihr Zielpublikum?

YouTube ist nicht der einzige Kanal, auf dem wir die «SRF Kinder-News» zeigen: Die Kinder erreichen wir grösstenteils über eine Kontaktzielgruppe (Eltern, Lehrpersonen, sonstige Bezugspersonen), was wiederum eine sehr heterogene Zielgruppe darstellt. Zur Erreichung beider Zielgruppen werden neben der externen Plattform YouTube SRF Kids auch eigene Plattformen wie srfkids.ch und Play SRF, lineare Ausstrahlungen im Fernsehen oder auch Offline-Aktivitäten genutzt. Aktuell erfolgt der aller grösste Teil der Nutzung über die eigenen Plattformen.

Zudem gilt es zu beachten, dass Lehrpersonen die «SRF Kinder-News» zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern anschauen und ein Klick somit nicht zwangsläufig nur einer Userin beziehungsweise einem User entspricht.

Sind weitere Erklärvideos im Energiebereich geplant im Rahmen von «SRF Kids»?

Diese Folge der «SRF Kinder-News» drehte sich ganz um das Thema Strom. So war auch ein Erklärstück «Erneuerbare Energien» in der Folge zu sehen. Auch das Thema «Lichtverschmutzung» wurde bereits in den «Kinder-News» behandelt. Sofern es inhaltlich und zur Nachrichtenlage passt, werden wir Energiethemen bestimmt auch künftig berücksichtigen.

Interview: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

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