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Photovoltaische Solarenergie - eine ansteckende Verbreitung

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Es wird erwartet, dass die 100'000 photovoltaischen (PV) Solaranlagen in der Schweiz bis 2020 die 100'000er-Marke erreichen werden. Im Jahr 2018 werden fast 14.000 PV-Anlagen ans Netz gehen, d.h. alle 38 Minuten eine. Dieser Boom, der Ende der 2000er Jahre begann, ist weitgehend auf die Subventionen des Bundes und den stetigen Preisverfall dieser Technologie zurückzuführen.

Die finanziellen Aspekte sind jedoch nur ein Teil der Erklärung: Adoption ist ein ansteckendes Phänomen. Ja, wenn Ihre Nachbarn Sonnenkollektoren auf ihren Dächern installieren, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Sie das Gleiche tun, dramatisch an. Diese "Nachbarschaftseffekte" wurden im Rahmen des vom BFE unterstützten Forschungsprojekts "Social Contagion in the Adoption of Renewables (SCAR)" erstmals in der Schweiz gemessen.

Nach Einschätzung der Autoren erhöht das Vorhandensein einer zusätzlichen Einrichtung im Umkreis von 1 km die Zahl der Adoptionen um 0,13 pro Quartal. Darüber hinaus ist eine Einrichtung umso einflussreicher, je näher und aktueller sie ist. Und diese soziale Ansteckung beschränkt sich nicht nur auf Wohnadoptionen: Auch Schweizer Unternehmen sind betroffen.

Über ihr wissenschaftliches Interesse hinaus fordern die Ergebnisse innovative Initiativen, um den der Ansteckung innewohnenden Multiplikatoreffekt zu nutzen: Der Rückgriff auf soziale Mechanismen könnte ein kostengünstiger und effizienter Weg sein, um die Verbreitung zu beschleunigen.

Die sichtbarsten Installationen sind die ansteckendsten. Warum sollten Sie sie also unsichtbar machen wollen? Schließlich kann eine Installation sowohl ästhetisch ansprechend als auch perfekt wiedererkennbar sein. Durch die Bevorzugung von Fassadeninstallationen (das Potenzial ist enorm), die von den Passanten leichter beobachtet werden können, könnte das Phänomen der Imitation verstärkt werden.

Die Ergebnisse dieses Projekts zeigen auch, dass die Mundpropaganda ein Schlüsselfaktor für die soziale Ansteckung ist. Indem sie mit ihren Nachbarn sprechen, erhalten potenzielle Adoptierende bestimmte Informationen und die Gewissheit, dass sie nirgendwo anders etwas finden können. Lassen Sie uns also den fast 100.000 Besitzern von PV-Anlagen helfen, ihre Erfahrungen zu teilen, damit wir so schnell wie möglich die 200.000er-Marke erreichen können.

Martin Péclat, Assistenz-Arzt, Universität Neuenburg

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