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Eher hier oder dort?


Lagerstätten für radioaktive Abfälle im Untergrund brauchen an der Oberfläche drei Zugänge mit unterschiedlichen Funktionen. Die Nagra präsentiert verschiedene Varianten dieser Oberflächeninfrastruktur und schlägt vor, welche Anlagen mit welchen Funktionen wo in den Standortregionen platziert werden könnten. Die Aufgabe der Regionalkonferenzen (RK) in den kommenden Monaten wird es sein, diese Varianten zu bewerten. Eine nicht ganz einfache Angelegenheit.

In der Raumplanung zwischen verschiedenen Interessen, Anliegen und Schutzbedürfnissen abzuwägen, ist herausfordernd. Bereits in Etappe 2 der Standortsuche für Tiefenlager hat sich gezeigt, dass nicht für alle Beteiligten der RK bei der Bewertung der möglichen Standorte für die Oberflächenanlagen die gleichen Aspekte wichtig waren. Seit Anfang 2019 machen sich die Fachgruppen Oberflächeninfrastruktur (FG OFI) Gedanken, welche Aspekte für sie zentral sind und wie sie bei der Bewertung der Vorschläge vorgehen wollen. Das BFE hat dabei die Koordination zwischen den Standorten Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost ermöglicht. In Rücksprache mit den FG-Vorsitzenden hat ein externes Büro die Bewertungsinstrumente aus Etappe 2 analysiert und daraus eine Methodik für Etappe 3 entworfen. Durch die Zusammenarbeit zwischen den FG wurde das Instrument weiterentwickelt. Dabei wurde deutlich, dass viele Kriterien für alle drei Regionen gleichermassen relevant sind, beispielsweise in Bezug auf die Einsehbarkeit oder den Gewässerschutz. Es bestehen jedoch auch regionale Unterschiede.

Wie geht es weiter? Die Vollversammlungen der RK diskutieren das erarbeitete Bewertungsinstrument. Danach werden sich die FG OFI mithilfe der Bewertungsmethodik mit den Nagra-Vorschlägen auseinandersetzen. Die Ergebnisse bilden dann die Grundlage für die Erarbeitung der provisorischen Stellungnahmen zu den Vorschlägen, welche bis Ende 2019 vorliegen sollen. Diese Stellungnahmen legen den Grundstein für die überregionale Diskussion zur Platzierung der Verpackungsanlage, in der künftig die radioaktiven Abfälle in Endlagerbehälter umgepackt werden. Die Diskussion wird 2020 mit Vertretungen aller RK, Standortkantone, Deutschland und der Nagra stattfinden.

Das BFE hat heute eine Medienmitteilung zu dieser Thematik publiziert. Diese finden Sie hier.

Pascale Künzi, Fachspezialistin Regionale Partizipation, BFE

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