Erneuerbare Energie für lebenswichtige Bedürfnisse
In den Industrieländern wird erneuerbare Energie oft mit Umweltschutz und wirtschaftlichen Herausforderungen in Verbindung gebracht. In den Entwicklungsländern hingegen ermöglichen saubere Energien die Deckung des Grundbedarfs und ein Leben in Würde. Sie können beispielsweise zur Versorgung mit sauberem Trinkwasser und Elektrizität beitragen.
Seit 2004 arbeiten vier Bundesämter im Rahmen der REPIC-Plattform (Renewable Energy, Energy and Resource Efficiency Promotion in International Cooperation) zusammen, damit die Entwicklungsländer das Potenzial der erneuerbaren Energien optimal ausschöpfen können. Energeiaplus erklärt die Bedeutung und die Herausforderungen, die mit dieser Plattform verbunden sind.
Das Bundesamt für Energie BFE arbeitet an der Energiewende in der Schweiz, aber auch in den Entwicklungsländern. Um diese Aufgabe zu erfüllen, wird das Amt in der Steuerungsgruppe der REPIC-Plattform von Frau Sandra Hermle vertreten. Sie ist Spezialistin für Bioenergie (Energie, die aus Biomasse, Abfall und Holz gewonnen wird) und seit 2019 Mitglied der Plattform. Sie stellt insbesondere sicher, dass Schweizer Technologien einer der Träger des Wissenstransfers zwischen den Schweizer Projektleitern und den lokalen Partnern sind.
Die Sonne und der Abfall
Der Jahresbericht 2022 zeigt, dass in allen geförderten Projekten (196, von 2004 bis 2022) Photovoltaiktechnologien am häufigsten eingesetzt werden, gefolgt von Energieeffizienz und Biomasse.
Zwei Projekte veranschaulichen den Erfolg von REPIC. Das erste befindet sich in Peru und ermöglicht die Verwertung von Kaffeeabfällen. Das zweite in Tansania, wo Solarpaneele installiert wurden, um eine Fischzucht mit Strom zu versorgen.
Eine Grundvoraussetzung für die Unterstützung durch REPIC ist, dass der Antrag von einer Schweizer Institution gestellt wird, um einen lokalen Bedarf zu decken.
Eine Rolle der Wahl
Der Prozess beinhaltet, dass alle Anträge auf Projektfinanzierung, die auf erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Ressourcennutzung basieren, zuerst durch das REPIC-Sekretariat gehen.
Anita Maric Fasel ist dort die Koordinatorin. Sie arbeitet für das Büro Net Nowak Energie & Technologie in Zusammenarbeit mit South Pole. Sobald diese Phase abgeschlossen ist, obliegt die endgültige Auswahl der Steuerungsgruppe. Neben dem BFE entscheiden drei weitere Bundesstellen anhand zahlreicher Kriterien, ob ein Projekt finanziert wird oder nicht: Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), vertreten durch Françoise Salamé, die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit durch Cornelia Hett und das Bundesamt für Umwelt durch Pierre Queloz.
REPIC Rollout, ein Schritt in Richtung Kommerzialisierung
Seit einem Jahr verleiht das Instrument "REPIC Rollout" den bereits gestarteten Projekten eine zusätzliche Dimension. Um den Übergang zur Kommerzialisierungsphase zu erleichtern, wird eine Finanzierung von bis zu 500'000 CHF angeboten.
Ein jährliches Treffen
Am 30. November 2023 trafen sich rund 90 REPIC-Akteure, hauptsächlich aus Schweizer Unternehmen, NGOs und Instituten, die Technologien und Know-how entwickeln, in Bern, um sich über die Themen erneuerbare Energie, Energieeffizienz und Ressourcennutzung auszutauschen.
Das nächste Treffen wird am 28. November 2024 ebenfalls in der helvetischen Hauptstadt stattfinden, und zwar zu einer besonders wichtigen Ausgabe. REPIC feiert nämlich im nächsten Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wird die Plattform die Gelegenheit haben, auf ihre Erfolge zurückzublicken und über ihre Zukunft nachzudenken.
Eines ist sicher: Erneuerbare Energie betrifft alle Länder, von den ärmsten bis zu den reichsten, und ermöglicht es jedem, seine Grundbedürfnisse zu befriedigen und gleichzeitig zur Erhaltung der Ressourcen beizutragen.
Sandrine Klötzli, Kommunikation, Bundesamt für Energie
Bilder: LaundReCycle-Projekt und Devi (ZHAW) © REPIC, Sandra Hermle und Anita Fasel, Jahrestreffen 2022 © Anne-France Heimo, Grafik REPIC-Jahresbericht 2022
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