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«Könnte man nicht bei der Tunnelbeleuchtung sparen?»


«Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.» Seit Ende August läuft die Energiesparkampagne des Bundes. Mit Inseraten, Plakaten, Posts in den sozialen Medien oder Werbespots in Radio und TV ruft der Bund zum sparsamen Energieverbrauch auf. Und für Fragen und Anliegen aus der Bevölkerung und von Firmen wurde extra eine Hotline und ein separater E-Mail-Account eingerichtet. Wer meldet sich dort? Welche Fragen dominieren? Energeiaplus hat nachgefragt.

Zwischen 40 und 80 Mal klingelt es pro Woche bei der Hotline, die das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung eingerichtet hat. Dazu kommen bis zu 100 E-Mails an die Mail-Adresse hotline@bwl.admin.ch. Es sind überwiegend Privatpersonen, die sich melden.

Für die Kantone, die Wirtschaft (beispielsweise Sozialpartner, Dach- und Branchenverbände) sowie die Zivilgesellschaft (beispielsweise Konsumentenorganisationen, Mieterverbände, Hauseigentümer, Hochschule) gibt es seit Mitte Oktober ebenfalls eine Anlaufstelle (Single Point of Contact, kurz: SPOC) bei spoc.energie@naz.ch.

Geht es um konkrete Energiesparanfragen, werden diese von der BWL-Hotline direkt an die Infoline von EnergieSchweiz (ECH) weitergeleitet. Das betrifft rund jede fünfte Anfrage. Auch bei der ECH-Infoline sind es fast ausschliesslich Privatpersonen, die sich im Zusammenhang mit der Energiesparkampagne melden.

Die Infoline von EnergieSchweiz beantwortet seit vielen Jahren Fragen zum Energiesparen aus der Bevölkerung. Aktuell ist das Interesse am Thema Energie aber besonders hoch. Firmen wollen Auskunft, was sie vorsorgen können für den Fall einer Strommangellage. Privatpersonen wollen vor allem wissen, wie sie konkret im Haushalt Strom sparen können – beim Kühlschrank oder beim Tiefkühler oder auch bei der Beleuchtung. Ein Thema ist auch die Raumtemperatur.

Strom ist Top-Thema

Das stellt auch Irène Harnischberg, Verantwortliche für die BWL-Hotline im Generalsekretariat des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung fest. Sie nennt das Beispiel einer Mieterin, die sich beklagt, dass sie die Raumtemperatur in ihrer Wohnung nicht senken könne. Der Eigentümer habe eine Wärmepumpe installieren lassen. Nun sei es zu heiss in der Wohnung, und sie könne die Temperatur nicht selber regulieren.

Strom ist das Thema, das die Leute, die sich bei der BWL-Hotline melden, am meisten beschäftigt. Anfragen zur Versorgung mit Gas, Holz oder Mineralölprodukten gebe es kaum.

Häufig heisst es auch: Die Spartipps seien richtig und sinnvoll, aber… In einer E-Mail-Meldung wurde beispielsweise moniert, dass bei der Tunnelbeleuchtung oder bei Lüftungen punkto Sparpotenzial mehr rauszuholen wäre. Oder: Ein Energieberater kritisiert, dass nach wie vor in vielen Geschäften das Licht die ganze Nacht brenne, und er schlägt vor, dass man die Vorschriften entsprechend ändere, um das zu verhindern. Und eine Westschweizer Bürgerin hat Sparpotenzial bei den Booten im Hafen an ihrem Wohnort am Genfersee geortet. Diese seien auch jetzt im Winter am Stromnetz angeschlossen. Das müsse doch nicht sein.

Mangellage wird nicht befürchtet

Kritik an der Sparkampagne gibt es aber auch: Eine Bäcker-Konditorin ärgert sich über den Tipp «Verzicht auf das Vorheizen des Backofens». Brot dürfe man zum Backen nie in einen kalten Ofen geben. Andere wundern sich, dass Sportanlagen noch immer im Vollbetrieb laufen.

Dass die Schweiz diesen Winter tatsächlich in eine Mangellage geraten könnte? Solche Ängste werden in Mails und Anrufen kaum geäussert,  sagt Irène Harnischberg vom GS-WBF. Auch die Infoline von EnergieSchweiz stellt keine solchen Befürchtungen fest.

Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

 

 

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