Modernstes Unterwerk für Therwil
Seit September ist das neue Unterwerk der Primeo Energie in Therwil (BL) in Betrieb. Die Anlage, die elektrische Energie von 50 (145) kV auf 12,8 (20) kV transformiert, gehört zur neusten Generation und hat noch einen weiteren Vorteil. Die Isolierung erfolgt mit synthetischer Luft bei 7 bar Druck in der Hochspannungsanlage und normaler Umgebungsluft in der Mittelspannungsanlage, während viele andere Schaltanlagen noch mit dem umweltschädlichen SF6-Gas arbeiten.
Im Schweizer Stromnetz gibt es verschiedene Netzebenen. Die höchste, die Netzebene 1, wird direkt vom Betreiber des Schweizer Höchstspannungsnetzes, Swissgrid, betrieben. Die Spannung in diesen Leitungen ist jedoch so hoch (zwischen 220 kV und 380 kV), dass sie transformiert werden muss. Das passiert im Unterwerk in Therwil. Dort wird die Spannung auf 50 oder 145 kV reduziert. Primeo Energie setzt, wo immer möglich, auf synthetische oder normale Luft als Isolator in Schaltanlagen ein.
Direkt neben dem alten Unterwerk befindet sich das neue Unterwerk mit zwei Transformatoren der neuesten Generation, die die eingehende Spannung von 50 kV, auf 12.8 kV, transformieren. Künftig soll das Unterwerk in Therwil noch höhere Spannungen von bis 145 kV umwandeln können. Bevor die Energie in die Haushalte gelangt, muss diese noch durch einen der 170 Quartierstransformatoren von der Mittelspannung auf Niederspannung transformiert werden. Die Anlage in Therwil versorgt etwa 19’300 Haushalte in 16 angeschlossenen Gemeinden.
Beeindruckende Zahlen
Die beiden Transformatoren im Unterwerk wiegen je 72 Tonnen. Platz hat es noch für einen dritten. Das Unterwerk und die darin enthaltenen Anlagen halten ein Erdbeben der Stärke 6,5 auf der Richterskala stand. Die finanzielle und technologische Investition hat Primeo nicht zuletzt getätigt, da die bestehende Anlage ihr technisches Lebensende erreicht hat, sowie aus Sicherheits- und Umweltüberlegungen. Primeo Energie ist das erste Unternehmen in der Schweiz, das die GIS (Gasisolierte Schaltanlage) mit synthetischer Luft einsetzt. Der Wirkungsgrad der Transformatoren liegt bei über 99%. Primeo Energie wird auch die kommenden Transformatoren mit diesem System beschaffen.
Autonomie
Bei einer Netz-Störung kann die interne Infrastruktur des Unterwerks noch 10 Stunden autonom weiterbetrieben werden. Das gibt genügend Zeit, um gegebenenfalls vor Ort oder ferngesteuert reagieren zu können. Die Netzführung der Primeo Energie erfolgt in der Regel von Münchenstein aus. Bei einem grösseren Netzunterbruch, können die Verantwortlichen das Unterwerk Therwil auch direkt vor Ort steuern und so die Stromkundinnen und -kunden weiterhin beliefern.
Hier noch die Medienmitteilung von primeo: Unterwerk Therwil (primeo-energie.ch)
Fabien Lüthi, Kommunikation Bundesamt für Energie
Bilder: Primeo
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