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Entscheiden Sie sich für neue Kältemittel

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Die EU verbietet schrittweise die Kältemittel, die derzeit in Wärmepumpen verwendet werden. Welche Folgen hat dies für Hausbesitzer.

Wer mit erneuerbaren Energien heizen will, kommt an Wärmepumpen (WP) nicht vorbei. Doch die EU ist dabei, klimaschädliche Gase, wie sie in den in herkömmlichen WP verwendeten Kältemitteln enthalten sind, schrittweise vom Markt zu nehmen. Diese enthalten je nach Typ und Größe nur wenige Kilogramm davon. Bei der Herstellung, Befüllung, Reparatur oder Entsorgung können sie jedoch entweichen und auf Dauer das Klima schädigen.

Die Kältemittel sind das, was den WPs ihre Heizleistung verleiht. Ist er zu niedrig, funktioniert die Maschine nicht oder nur unzureichend. Ist der Pegel zu hoch, kann er die Maschine beschädigen. Daher ist eine regelmäßige Wartung erforderlich, bei der unter anderem die Dichtigkeit überprüft wird. Zu Beginn ihres Kreislaufs zirkulieren die Kältemittel in flüssigem Zustand im System. Sie speichern Wärme, wenn Druck und Temperatur niedrig sind, und geben sie wieder ab, wenn sie steigen. Dabei wechseln sie von flüssig zu gasförmig, regenerieren sich und beginnen einen neuen Zyklus.

Ein teilweises Verbot
Die meisten Wärmepumpen verwenden Fluorkohlenwasserstoffe (oder F-Gase). Es sind diese synthetischen Flüssigkeiten, die sich als problematisch erweisen. Es gibt zwei Indikatoren für die Schädlichkeit eines Stoffes: das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) und das Ozonabbaupotenzial (Ozon Depletion Potential, ODP). Vor allem das GWP von fast allen aktuellen Kältemitteln ist viel zu hoch. Warum haben Sie sich für diese Kältemittel entschieden? Weil sie sehr einfach zu handhaben, sehr sicher und unbrennbar sind. Bisher konnten Wärmepumpen überall ohne besondere Vorsichtsmaßnahmen installiert und betrieben werden. Jetzt müssen sie jedoch vom Markt genommen werden.

"Es handelt sich aber vorerst nur um ein Teilverbot", schränkt Lukas Gasser, Leiter des Bereichs Normen und Technik der Schweizerischen Fachvereinigung für Wärmepumpen (FWP), ein. Er selbst ist Mitglied einer Arbeitsgruppe, die zusammen mit dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und Branchenvertretern eine zukünftige Verordnung ausarbeiten soll.

Umweltfreundliche Kältemittel werden Pflicht
Umweltfreundliche Kältemittel werden in der Regel spätestens ab 2027 für Wärmepumpen vorgeschrieben sein. Umweltfreundliche Kältemittel, die die Effizienz der WP verbessern und die Temperatur des Kältemittelstroms erhöhen, werden spätestens 2027 in neuen WP vorgeschrieben. "Die kleinen, bis zu 50 kW, werden wahrscheinlich mit Propan betrieben werden, die größeren, je nach Anwendung und Standort, mit anderen Kältemitteln", prognostiziert Lukas Gasser. Es gibt bereits Wärmepumpen, die mit den neuen Kältemitteln arbeiten. "Die Hersteller ändern ihre Gewohnheiten, aber für die größeren Modelle brauchen sie noch Zeit", erklärt der Experte. In diesem Bereich wird die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung (ChemRRV) den Ton angeben. Der Text wird derzeit erneut überarbeitet und soll parallel zu den neuen EU-Regelungen verschärft werden.

Vorsichtsmaßnahmen für die Sicherheit
Das Thema ist für alle Beteiligten komplex, da umweltfreundlichere Flüssigkeiten auch Nachteile mit sich bringen. Die meisten sind explosiv, entflammbar und manchmal sogar giftig. Für Lukas Gasser sind die Risiken, die sie mit sich bringen, jedoch verschwindend gering. Laut Lukas Gasser sind die Risiken, die sie bergen, jedoch verschwindend gering, da sie in einem hermetisch geschlossenen Kreislauf zirkulieren. Lecks kommen zwar vor, sind aber äußerst selten. Dennoch müssen einige neue Richtlinien beachtet werden. Wärmepumpen, die im Freien aufgestellt werden, müssen einen Sicherheitsabstand zu potenziellen Zündquellen (z. B. einem Gasgrill), aber auch zu Lufteinlässen und Lichtschächten einhalten. Dies erfordert eine sorgfältige Planung.

Im Inneren, wenn die KAPs verstopfen, können je nach Art der Maschine und des Raumes, in dem sie aufgestellt ist, bestimmte Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sein, wie z. B. kontrollierte Lüftungssysteme und Flüssigkeitssensoren. Laut Lukas Gasser sind die dadurch entstehenden Mehrkosten in neuen Gebäuden oder bei energetischen Sanierungen jedoch vernachlässigbar.

Wichtig: Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Immobilienbesitzer nicht verpflichtet sind, ihre bestehende Wärmepumpe zu ersetzen. Sie können sie vorerst weiterhin mit herkömmlichen Kältemitteln versorgen, die immer noch erhältlich sind. Nur Kältemittel mit einem GWP von über 2500 werden ab 2030 verboten.

Welche neuen Modelle sollten Sie wählen?
Henry Wöhrnschimmel, Kältemittelexperte des BAFU, beruhigt: "Der Betrieb und die Wartung der bestehenden Geräte werden weiterhin uneingeschränkt möglich sein" In Ein- und Mehrfamilienhäusern empfiehlt er Modelle mit R-290 (Propan). Pumpen, die in Innenräumen installiert sind, müssen gegebenenfalls von einer Fachfirma oder der kantonalen Feuerversicherung überprüft werden. Wenn die WP die Sicherheitsstandards nicht erfüllt, kann ein anderes synthetisches Fluid mit einem geringeren GWP verwendet werden.

Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen: Wenn Sie eine Renovierung oder den Bau einer Immobilie planen und über den Kauf einer Wärmepumpe nachdenken, sollten Sie sich jetzt am besten für ein Modell entscheiden, das ein umweltfreundliches Kältemittel verwendet. Manchmal ist es möglich, bestehende Maschinen umzurüsten, aber nicht immer. Generell sollten Sie Angebote für ältere Modelle, die herkömmliche Kältemittel benötigen, meiden, egal wie verlockend sie auch sein mögen. Die Experten sind jedoch überzeugt, dass die Wärmepumpen für die Zukunft des umweltfreundlichen Heizens von entscheidender Bedeutung bleiben. "Die neuen Kältemittel werden einfach weniger umweltschädlich sein", fasst Lukas Gasser zusammen.

Propan
Das Kältemittel R-290 ("Propan") ist für kleine und mittlere Wärmepumpen interessant. Das Gas ist farblos, geruchlos und ungiftig, hat ein GWP von 3 und wirkt sich nicht auf die Ozonschicht aus. Dieses farblose, geruchlose und ungiftige Gas hat ein GWP von 3 und keine Auswirkungen auf die Ozonschicht. Darüber hinaus ist es thermodynamisch interessanter, da es Wärme effizienter transportiert. Mit einer Strömungstemperatur von bis zu 70 °C sind diese Wärmepumpen in älteren Gebäuden noch vorteilhafter. Mehrere mit Propan betriebene Modelle sind bereits erhältlich.

Dieser Artikel wurde ursprünglich im Energiejournal für Immobilienbesitzer (energie-schweiz.ch) veröffentlicht.

Bruno Habegger, für EnergieSchweiz

Bild: Shutterstock

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