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Nach Rekordzubau im Jahr 2023 – nochmals neuer Rekord 2024?


Wieder ein Rekord bei der Schweizer Photovoltaik! 2023 wurden in der Schweiz so viele Photovoltaikanlagen gebaut wie nie zuvor. Die Zahlen der Statistik Sonnenenergie für 2023 zeigen: 1641 MW Leistung wurde installiert (51% mehr als im Vorjahr) verteilt auf 58’142 neue Anlagen. Das heisst:  An jedem der 365 Tage wurden im Schnitt 160 neue Anlagen mit einer Fläche von über zwei Hektar auf Schweizer Dächern gebaut. Dabei wurde 34% der Leistung auf Einfamilienhäusern erstellt, 12% auf Mehrfamilienhäusern und 50% auf grösseren Dächern in der Landwirtschaft sowie auf Dienstleistungs- und Industriegebäuden. Freistehende Anlagen gab es praktisch keine. Fassadenanlagen sind auf niedrigem Niveau stark gewachsen, sie machten ein halbes Prozent der installierten Leistung aus.

Noch im Jahr 2019 lag der Zubau fünfmal niedriger. Ab diesem Jahr setzte ein rasantes Marktwachstum ein (siehe Grafik). Das Wachstum war so stark, dass die Hälfte aller Ende 2023 verbauten Module allein in den letzten drei Jahren installiert wurde.  Dies zeigt auch, wie rasch die Solarbranche auf eine jährlich um 50% steigende Nachfrage reagieren konnte.

PV-Zubau seit 2009; BFE

Die Solarenergie ist mittlerweile zu einem fixen Standbein der Schweizer Stromversorgung geworden.  2023 lieferte sie mit 4.6 TWh über 8% des Schweizer Endverbrauchs, 2024 beträgt der Anteil bereits über 10%. Insgesamt hat die Schweiz auch dank der Photovoltaik 2023 so viel Strom produziert (siehe «Elektrizitätsstatistik»). Auch im letzten Winter wurde insgesamt eine Rekordmenge an Strom produziert (siehe «Gesamte Erzeugung und Abgabe elektrischer Energie in der Schweiz»), so dass die Schweiz einen Überschuss von mehr als 2 TWh ins Ausland verkaufen konnte. Das lag auch an der Stromproduktion auf Schweizer Dächern: Ohne die Photovoltaik hätte die Schweiz schätzungsweise nur 0.6 TWh exportiert.

Für 2024 sind die Aussichten auch sehr positiv. Im ersten Halbjahr wurden bei Pronovo Förderanträge für 35’000 Anlagen mit einer Leistung von 935 MW eingereicht. Das sind 70% mehr als im ersten Halbjahr 2023. Das BFE geht für dieses Jahr von einem Zubau von etwa 1’800 MW aus. In den kommenden Jahren treten noch die neuen Fördermassnahmen des Stromgesetzes in Kraft (u.a. virtueller ZEV, gleitende Marktprämie, lokale Elektrizitätsgemeinschaften), die zu einem weiteren Schub führen sollten. Insgesamt heisst das: 2030 dürfte mehr als ein Viertel unseres Stroms aus PV kommen.

Wieland Hintz, Verantwortlicher Sonnenenergie, Bundesamt für Energie BFE
Keystone; Gaetan Bally

 

 

 

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