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Bildungsoffensive in der Wärmepumpen-Branche


Der Boom bei den Wärmepumpen hält an: Gemäss dem Branchenverband GebäudeKlima Schweiz wurden im vergangenen Jahr schweizweit 23 Prozent mehr Wärmepumpen verkauft als im Jahr zuvor. In ganz Europa sind die Verkaufszahlen gestiegen, und die Hersteller rüsten mit neuen Produktionsanlagen auf, um die Nachfrage zu befriedigen. Gleichzeitig steigt auch der Bedarf an Servicefachleuten, die sich mit Wärmepumpen auskennen. Zusätzliche Aus- und Weiterbildungsangebote sollen nun in diesem Bereich Abhilfe schaffen.

«Viele unserer Mitglieder suchen händeringend nach Fachkräften mit Wärmepumpen-Knowhow», sagt Konrad Imbach, Geschäftsleiter von GebäudeKlima Schweiz (GKS) gemäss Medienmitteilung. GKS vertritt die Hersteller und Lieferanten der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik und kennt die Herausforderungen der Branche. «Damit Wärmepumpen die an sie gestellten Anforderungen bezüglich Effizienz sowie Komfort und Lärmemissionen einwandfrei erfüllen, müssen sie richtig geplant, eingebaut, in Betrieb genommen und regelmässig gewartet werden», so Imbach weiter. Entsprechend elementar seien gut geschulte Personen.

GKS und die Fachvereinigung für Wärmepumpen (FWS) haben nun reagiert und das Aus- und Weiterbildungsangebot auf verschiedenen Ebenen ausgebaut. Mit Unterstützung von EnergieSchweiz, dem Programm des Bundesamts für Energie für Energieeffizienz und erneuerbare Energien wurde ein neuer Quereinsteiger-Kurs Wärmepumpen initiiert. Dieser wird ab August 2023 monatlich angeboten und richtet sich vor allem an bestehende Servicefachkräfte im Bereich der fossilen Heizsysteme, die ihr Fachgebiet mit Blick auf die Zukunft erweitern möchten.

Beim Heiz- und Klimatechnik-Unternehmen Hoval rennt man mit diesem Angebot offene Türen ein. «Bei uns Herstellern und Lieferanten macht sich der Systemwechsel inzwischen auch im Service- und Wartungsbereich bemerkbar», bestätigt Simon Galliard, Produkt-Manager Wärmepumpen bei Hoval. «Der bedarf an Fachpersonen rund um Wärmepumpen nimmt zu, während es im Öl- und Gasbereich immer weniger Anlagen zu betreuen gibt.» Im vergangenen Jahr ging der Absatz von Gas- und Ölkesseln um 34 Prozent zurück.

Praxisnahes Wissen in acht Tagen

Im neuen Kurs können sich Servicetechniker Öl/Gas in nur acht Tagen das nötige Wissen aneignen, um auch an Wärmepumpen selbständig die gängigsten Servicearbeiten vorzunehmen. Neben einem Theorieteil praktische Arbeiten zur Inbetriebnahme, Wartung und Störung direkt an Wärmepumpen trainiert. Konkret werden zum Beispiel direkt an Test-Wärmepumpen simulierte Fehler gesucht oder standardisierte Vorgehensweisen beim Service gesucht.

Neben der Umschulung von bestehenden Mitarbeitenden ist die Branche gleichzeitig auf neue Fachkräfte angewiesen. Die GKS hat deshalb den Lehrgang Fachfrau/Fachmann für Wärmesysteme ergänzt. Neu wird auch ein Einführungsmodul angeboten. Das nützt einerseits den Fachleuten, die in die Branche einsteigen wollen, aber auch den Unternehmen. Mitarbeitende sind schneller eingearbeitet, so dass sie innert kürzester Zeit erste Arbeiten übernehmen können. Anschliessend kann die Ausbildung mit dem Grundlagenmodul weitergeführt werden. Und schliesslich besteht die Möglichkeit, mit dem Vertiefungsmodul die nötigen Kompetenzen zu erlangen, die für die Anmeldung zur Berufsprüfung als Fachfrau/Fachmann für Wärmesysteme mit eidgenössischem Fachausweis nötig sind.

Und hier geht’s zum Bildungsangebot: Weiterbildung Fachfrau/Fachmann Wärmesysteme (gebaeudeklima-schweiz.ch)

Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie (auf Basis Medienmitteilung GKS)
Bild: Shutterstock;
Stock-Foto ID: 1173018025; JPC-PROD

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