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Was braucht es, damit der Umstieg auf E-Mobilität gelingt?


Den Anteil an Elektrofahrzeugen auf 15 Prozent erhöhen bis 2022. Das ist das Ziel der Roadmap Elektromobilität. Derzeit sind die Akteure daran, die Massnahmen zu entwickeln, damit der Wandel hin zur E-Mobilität gelingt. Die Ladestationen sind dabei ein wichtiger Faktor.

Das Bundesamt für Energie will deshalb alle Hemmnisse bei der Installation von Ladestationen systematisch erheben und diese möglichst beheben. Denn bei Ladeinfrastrukturbetreibern, Energieversorgern, Verteilnetzbetreibern sowie Automobilherstellern tauchen regelmässig Hindernisse im Zusammenhang mit Installation, Anschluss und Betrieb der Ladestationen auf.

Für den Verteilnetzbetreiber steht die Sicherheit und die Netzstabilität an oberster Stelle. Installateure und Ladestationsbetreiber möchten indes den Installationsprozess möglichst einfach und reibungslos halten. Hinzu kommen Erwartungen von Eigentümern, Vermietern und Investoren.

Ansprüche und Herausforderungen aller relevanten Akteure sind deshalb für die Analyse der Erhebung gefragt. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann Aufschluss geben über, Verbesserungsmöglichkeiten, (De-)Regulierungsbedarf sowie Lösungsansätze.

Denn: Eine flächendeckende Ladeinfrastruktur, die rechtzeitig aufgebaut ist, ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Weiterentwicklung der Elektromobilität in der Schweiz.

  • Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den öffentlich zugänglichen Ladestationen. Hier stellen sich u.a. Fragen bezüglich Preistransparenz gegenüber den Kundinnen und Kunden sowie einfachere Prozesse bis zur Baubewilligung.
  • Eine weitere, zentrale Herausforderung sind Ladestationen an Mehrparteiengebäuden. Derzeit wird hier im Rahmen des neuen Klimafonds ein nationales Förderprogramm konkretisiert.

Trotz dieser Herausforderungen: 2020 war ein Rekordjahr für die Elektromobilität. Die am Stromnetz aufladbaren Fahrzeuge erreichten einen Marktanteil von 14.3 Prozent. Das Branchenziel von 10 Prozent wurde damit weit übertroffen.

Und auch beim Angebot von E-Fahrzeugen läuft viel: In den kommenden Jahren sollen jährlich 30 bis 40 Elektromodelle auf den Markt kommen. Dabei sind auch Modelle mit mehr Stauraum wie der klassische Kombi. Verschiedene Automobilhersteller setzen also künftig auch beim typischen Familienwagen auf Elektroantrieb.

Roberto Bianchetti, Fachspezialist Energieeffizienter Verkehr, Bundesamt für Energie

 

 

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8 Kommentare
  1. Markus Saurer
    Markus Saurer sagte:

    Zuerst müsste wohl einmal die Frage schlüssig beantwortet werden, ob im Moment ein Umstieg auf eMobilität überhaupt sinnvoll ist. Ich stelle die Hypothese auf, dass sie es nicht ist, wenn man die CO2-Belastung als Zielwert nimmt. Zusätzliche eMobilität ergibt zusätzliche Nachfrage nach Strom, die aktuell nur durch zusätzlichen Strom aus fossilen Kraftwerken (Kohle und Gas) befriedigt werden kann.

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    • Jürgen+Baumann
      Jürgen+Baumann sagte:

      Guter Einwand. Leider völlig überholt. Es gibt kaum eine Elektrizitätserzeugungsform, die so schnell ausstirbt wie Kohleverstromung. Die rentiert schlicht nicht mehr. Vattenfall zum Beispiel konnte die Stilllegung eines erst 5 Jahre alten Betriebs im Norden von Deutschland nicht schnell genug gehen.
      Sichtbares Zeichen ist die Tatsache, dass Europa für 2020 das grünste Stromjahr aller Zeiten verzeichnen konnte: Zum ersten Mal übertraf die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien jene aus fossilen Brennstoffen. Erneuerbare Energien hatten 2020 einen Anteil von 38 Prozent am europäischen Strommix, wohingegen fossile Energieträger nur auf 37 Prozent kamen. Das zeigt eine gemeinsame Analyse von Agora Energiewende und dem britischen Thinktank Ember. Umgekehrt zum Wachstum bei den erneuerbaren Energien hat sich die Kohleverstromung seit 2015 halbiert. Allein im Jahr 2020 sank sie um ein Fünftel. Kohlekraftwerke lieferten damit nur noch 13 Prozent des europäischen Stroms. Warum diese ausgerechnet vollumfänglich in Elektrofahrzeuge fliessen soll, bleibt mir unverständlich,
      Die meiste elektrische Energie aus Kohlekraftwerken geht ohnehin in Raffinerien. Die Publikation „Volts for oil“ von „fully charged“ gibt hier einen interessanten Einblick. Die elektrische Energie, die in einem Liter Treibstoff steckt, beträgt ca. 1.5 kWh. Die könnte auch direkt in ein elektrisches Fahrzeug gehen, dass damit rund 5 bis 7 km pro kWh fahren kann (mein eigenes Fahrzeug sogar 7.5 km). Die typischen 7 Liter auf 100 km enthalten dann schon 10 kWh Strom – damit komme ich schon 75 km weit (Durchschnitt nach 22’700 km mit meinem Fahrzeug seit April 2019). Die restlichen 25 km hole ich locker von meinem Dach via PV.
      Daneben wissen wir schon lange, dass 30% des Schweizer Stroms für den Betrieb ohne Nutzen verschwendet wird. Beleuchtungen ohne Sinn, Klimatisierung ohne Anwesende, Lüftungen, die sich nicht abschalten lassen, Standby Verluste, … die Liste ist endlos und Beispiele können auf der Homepage der Energieagentur der Wirtschaft http://www.enaw.ch besichtigt werden. Würden das Potential der 30% konsequent gehoben, hätten wir Strom im Überfluss. Der Bedarf liegt heute bei rund 60 TWh im Jahr. Allein auf unseren Dächern schlummert ein solares Potential von 50 TWh. Da sind Fassaden, Schallschutzwände, überdachte Parkplätze etc. noch nicht mal eingerechnet. Das angesprochene Energieproblem ist fiktiv. Vorgelagert mag ein Technologieproblem sein – aber ganz sicher auch ein Intelligenzproblem.
      Kohlestrom und andere fossile Energieträger spielen von Tag zu Tag weniger eine Rolle.
      Es macht auch keinen Sinn, jetzt noch als Unterstützer dubioser mittelalterlicher Prinzchen mit Expansionsallüren durch den Einkauf fossiler Energieträger glänzen zu wollen.

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  2. Viktor Naumann
    Viktor Naumann sagte:

    Ein sehr grosses Hindernis ist die Installation einer Ladestation in einer grossen Autoeinstellhalle, welche einer Miteigentümergemeinschaft gehört und mit einer STWEG zusammenhängt. Da ist man von den Miteigentümern resp. der Verwaltung abhängig. Habe soeben eine solche Übung hinter mich gebracht!

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    • Jürgen+Baumann
      Jürgen+Baumann sagte:

      Das ist korrekt – hier gibt es noch Potential. Technisch gibt es verschiedene Lösungen. Ich selber favorisiere derzeit die Technik von „Juice Technologie“ hier.
      Nach meier Meinung werden in 5 Jahren Immobilien, die ihren Mietern keine Lademöglichkeit anbieten, den Charme einer Jugendherberge ohne WLAN und Dusche auf dem Gang ausstrahlen. Das regelt sich ganz von alleine wenn die Mieter wegziehen. Leerstand ist für jeden Immobilienbesitzer das grösste Schreckgespenst, weil dann die Finanzierung in der Luft hängt. Den meisten ist dieses Risiko noch nicht klar.
      Ich nehme heute schon kein Hotel mehr, das ohne Ladeeinrichtung ist. Die meisten erwähnen Ladestationen inzwischen offensiv auf ihrer Internetpräsenz.
      Und das muss man Elon und Freunden ohne Neid zugestehen: Mit den Destination Chargern haben die ziemlich gute Arbeit geleistet. Auch wenn ich immer bei den „Other Vehicles“ laden darf. 🙂

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  3. Laurenz+Hüsler
    Laurenz+Hüsler sagte:

    Erstens kommt der zusätzlich benötigte Strom im wesentlichen aus Kohlekraftwerken, und

    zweitens ist die Distribution des Stroms so aufwendig, dass flächendeckende Elektromobilität mehr Aufwand als Nutzen bringt. Ladestationen, Kabel, Kraftwerke – alles muss tüchtig aufgebohrt werden, und wenn dann die schnell ladenden Batterien kommen, muss das erst recht aufgebohrt werden. Das macht den ökologischen Fussabdruck der Elektromobilität grösser als den des Verbrenners. Für sehr viel Geld.

    Kiein Wunder, soll die Energiestrategie 1400 Milliarden kosten, also 23’000 Franken pro Haushalt und Jahr – also etwas mehr als die versprochenen 40 Franken.

    Sinnvoll wäre Synfuel – mit Kernkraft. Man sollte allmählich daran denken, das Kernkraft-Verbot in der Verfassung zu streichen. Dann kann man das CO2-Ziel für 90 Milliarden erreichen statt für 1400 Milliarden.

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    • Jürgen+Baumann
      Jürgen+Baumann sagte:

      Es gibt eine sehr bekannte Automarke, die relativ schnell belegen kann, dass das Gerede von Synfuel keinen Sinn macht.
      A) brauchen neue AKW einen Vorlauf von 15 Jahren, bis sie produzieren … siehe Hinkley Point in UK oder Olkiluoto 3 in Finnland.
      B) ist in die Effizienz der Synfuels im Bereich der recht lausigen Effizienz von Benzin und Diesel und
      C) werden damit in keiner Weise die lokalen Emissionsprobleme gelöst.
      Und wer möchte, kann gerne auch mal einen Blick in die Publikation „Why Battery Electric Vehicles Beat Hydrogen Electric Vehicles Without Breaking A Sweat“ in Cleantechnica vom 1. Februar 2021 werfen. Da kommen Synfuels nicht mal als Alternative vor.
      Und richtig geraten – ich meine VW.

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  4. Erwin Lack
    Erwin Lack sagte:

    Damit die Elektromobilität zum Klimaschutz gelingen kann, darf beim Laden kein Strom aus fossilen Brennstoffen benutzt werden. Da unsere Atomkraftwerke auch nur noch einige Jahre im Betrieb sind, sollte auch diese Stromquelle vermieden werden.
    Mein Vorschlag: Jeder/jede, der/die ein Elektrofahrzeug fahren will, muss den Nachweis erbringen, dass sie/er auf irgend einem Dach in der Schweiz eine Fotovoltaik-Anlage in der Grössenordnung von ca. 60-100m2 installiert hat. Dächer dafür liessen sich sehr gut finden. Der Verein Solar spar in Sissach z.B. hat schone viele Solar-Anlagen so errichtet. Vielleicht könnte diese finanzielle Investition von ca. Fr. 30’000 leicht subventioniert werden.

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    • Jürgen Baumann
      Jürgen Baumann sagte:

      Ein möglicher Weg – einverstanden. Wie sieht es mit dem Abonnement von reinem erneuerbaren Strom beim lokalen Energieversorger aus? Ich beziehe z.B. seit dem Jahr 2000 ausschliesslich Schweizer Wasserstrom, betreibe seit dem Jahr 2013 ein BHKW, dass im Winter auch Strom erzeugt aus der überschüssigen Wärme und habe zwei (kleine) Solarlagen. Zählt das auch?
      Und warum müssen elektrisch angetriebene Fahrzeuge einen solchen Nachweis erbringen – im Vergleich zu PW mit Verbrennungsmotoren? Was sollte bei letzteren gefordert werden?

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