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Bohrkerne erzählen die geologische Geschichte


Am Geologie-Institut der Uni Bern werden Bohrproben aus Quartärbohrungen und Tiefbohrungen untersucht. Bei Bohrkernen aus Tiefbohrungen wird unter anderem untersucht, wie sich das Porenwasser von Opalinuston zusammensetzt. Bei den Quartärbohrungen geht es um Lockergesteine, die bis zu mehrere hunderttausend Jahre alt sein können. Sie bilden die oberste Gesteinsschicht unter dem Erdboden. Gletscher, die weit ins Mittelland vorgestossen sind, haben tiefe Rinnen ins Gestein geschürft. Diese wurden erst von den Gletschern selbst und dann von Flüssen mit Lockergesteinen aufgefüllt. Die Gesteine geben somit Hinweise zu vergangenen Erosions- und Ablagerungsprozessen und erlauben Prognosen zur Landschaftsentwicklung. Mit diesen Bohrkernen werden wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf geologische Tiefenlager gewonnen.

Bohrkerne werden gescannt und digitalisiert
In Bern werden die Bohrkerne aus Quartärbohrungen lichtdicht verpackt in orangen PVC-Röhren angeliefert. Nach ersten physikalischen Messungen werden diese Röhren aufgeschnitten und die Kerne mit einem hochauflösenden Scanner digitalisiert. Die Geologen können anhand der verschiedenen Sedimentschichten mehr zur Herkunft der Lockergesteine erfahren. Sie wenden zudem verschiedene Methoden der Altersbestimmung an, um herauszufinden, wann gewisse Ereignisse stattgefunden haben.

Besuch aus den Regionen
Mitglieder der Fachgruppen Sicherheit der Regionalkonferenzen haben kürzlich die Labors des Instituts für Geologie besucht und mehr über die Gesteinsanalysen aus Nagra-Bohrungen erfahren. Wie Gesteinsproben aus einer Bohrung gewonnen werden, konnten sie zuvor bereits auf dem Bohrplatz der Tiefbohrung Bülach live miterleben. Gabriela Winkler, Co-Leiterin der Fachgruppe Sicherheit der Regionalkonferenz Nördlich Lägern, sagt zur Laborführung: «Ich erhielt während des Besuchs der Tiefbohrung in Bülach und hier in Bern einen sehr tiefen Einblick in die Materie. Ich kann mir nun gut vorstellen, wie komplex und umfangreich die Untersuchungen sind. Ich finde es positiv, dass man eine fundierte wissenschaftliche Grundlage für die Aussagen erarbeitet und nicht einfach im Trüben stochert.»

Benedikt Galliker, Redaktor Nagra-Blog

Bildlegende: Projektleiter Marius Büchi, Assistent und Postdoc am Institut für Geologie, zeigt einen Stein, der vom Gletscher mittransportiert wurde und daher Kratzer aufweist.

Quelle: Nagra-Blog

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