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Vom Umgang mit radioaktiven Abfällen in der Schweiz – Teil 4: Ausweg aus der Sackgasse


Nachdem die Suche nach einem geeigneten Standort für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle in den 1990er Jahren in eine Sackgasse geraten war (Stichwort Wellenberg, siehe dazu unseren zweiten Teil der Serie hier), brauchte es Lösungen. Der damals zuständige Bundesrat Moritz Leuenberger berief 1997 den «Energie-Dialog Entsorgung» ein, der im Jahr darauf einen Schlussbericht publizierte. 1999 setzte Leuenberger die «Expertengruppe Entsorgungskonzepte für radioaktive Abfälle (EKRA)» ein, welche die Arbeit des Energie-Dialogs weiter vertiefen und zu konkreten Lösungen beitragen sollte. Der Schlussbericht der EKRA erschien im Jahr 2000. Fast ein Vierteljahrhundert später schauen wir mit dem damaligen Mitglied der EKRA, Anne Eckhardt, auf ihre Arbeit in der Expertengruppe zurück. Wir haben sie an der ETH in Zürich für dieses Interview getroffen.

Anne Eckhardt ist promovierte Biophysikerin, Expertin für Sicherheit, Risiken und Chancen von technischen Systemen, war Mitglied in der Eidgenössischen Kommission für die Sicherheit der Kernanlagen und Mitglied und Präsidentin des ENSI-Rates. Sie lebt und arbeitet in der Nähe von Zürich.

 

Mitglieder der EKRA waren:

Walter Wildi (Vorsitz), damals Professor der Geologie an der Universität Genf
Detlef Appel, Geowissenschaftler, Experte für Umweltthemen und Entsorgung
Marcos Buser, Geologe und Sozialwissenschaftler, Experte für Entsorgung
François Dermange, Theologe und Ethiker
Anne Eckhardt
Peter Hufschmied (gestorben 2018), Bauingenieur, Experte für nukleare Sicherheit und radioaktive Abfälle
Hans-Rudolf Keusen, Geologe, Experte für Naturgefahren

Das Interview führte Andreas Besmer, Fachspezialist Regionale Partizipation, BFE

In der Schweiz ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Abfälle langfristig sicher in geologische Tiefenlager verbracht werden. Das Standortsuchverfahren dafür läuft seit 2008 gemäss dem Sachplan geologische Tiefenlager. Damit wird der Einbezug der betroffenen Kantone, Gemeinden und Bevölkerung sichergestellt. Geleitet wird dieses Verfahren durch das Bundesamt für Energie.

Nach heutiger Planung soll die Standortwahl 2031 mit der Genehmigung der Rahmenbewilligungen für das geologische Tiefenlager und die Brennelementverpackungsanlage abgeschlossen sein. Auch diese beiden Verfahren leitet das Bundesamt für Energie.

Bisher sind in dieser Blogserie zur Entsorgung der radioaktiven Abfälle erschienen:

Vom Umgang mit radioaktiven Abfällen in der Schweiz – Teil 1: 1900 – 1980 | BFE-Magazin energeiaplus | Energiemagazin des Bundesamtes für Energie

Vom Umgang mit radioaktiven Abfällen in der Schweiz – Teil 2: bis 2008 | BFE-Magazin energeiaplus | Energiemagazin des Bundesamtes für Energie

Vom Umgang mit radioaktiven Abfällen in der Schweiz – Teil 3: Menge und Arten der Abfälle | BFE-Magazin energeiaplus | Energiemagazin des Bundesamtes für Energie

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