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Fünf Fragen an Andreas Balthasar

Andreas Balthasar

Andreas Balthasar ist Präsident der Leitungsgruppe des Nationalen Forschungsprogramms „Steuerung des Energieverbrauchs“ (NFP 71) und Titularprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Luzern. Im Interview spricht er bereits vor der Energieforschungskonferenz über die Relevanz der Forschung in der Politik und über den aktuellen Stand des NFP 71.

Herr Balthasar, hat die Energieforschung heute zu wenig Relevanz in der Politik?

Die Forschenden werden immer wieder damit konfrontiert, dass sie nur beschränkt von der Politik wahrgenommen werden. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass „politische Relevanz“ für die Forschung oft kein wichtiges Qualitätskriterium darstellt.

Warum nicht?

Die Forschung orientiert sich oftmals an Fragestellungen, die aus wissenschaftlicher Sicht relevant sind. Für die Politik sind diese oft zu abstrakt und die Umsetzung in die Realität erscheint schwierig. Zudem sind für Politiker auch andere Informationen wichtig. Die Ergebnisse der Forschung stehen Alltagserfahrungen und politischen Überzeugungen gegenüber.

Was kann dagegen getan werden?

Die beiden NFP 70 und 71 sowie auch die SCCER versuchen, eine Brücke zwischen den beiden Bereichen zu schlagen. Sie gehen von politisch relevanten Themen aus, denen nun die Wissenschaft nachgeht. In den NFP machen wir zudem gute Erfahrungen bezüglich der politischen Relevanz, wenn die Forschungsteams von Anfang an mit Praxispartnern zusammenarbeiten.

Ist es überhaupt die Aufgabe der Forschung, politisch relevant zu sein, oder soll sie nur Wissen generieren?

Ein wichtiger Teil der Forschung soll und muss nicht politisch relevant sein. Es gibt aber auch einen anderen Teil von Forschung, bei dem sich die Politik an die Wissenschaft wendet, weil sie nach Grundlagen, Ideen und Möglichkeiten sucht, um gesellschaftliche Themen anzugehen. Dies geschieht auch im NFP 71, das sich sozialwissenschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit der Energiewende widmet. Wie die Forschenden in diesem Programm die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Politik genau an die Hand genommen haben, werden sie uns an der Energieforschungskonferenz zeigen.

Worauf freuen Sie sich besonders im Rahmen der Energieforschungskonferenz?

Für mich als Sozialwissenschaftler ist der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den technischen Disziplinen, die sich ebenfalls mit energiepolitisch relevanten Themen beschäftigen, besonders interessant. Darauf freue ich mich. Gemeinsam fällt es einfacher, Vorschläge zu entwickeln, die uns weiterbringen.

Interview: Isabelle Frühwirt, Hochschulpraktikantin Bundesrats- und Parlamentsgeschäfte

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