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Autorität erfordert auch Transparenz


Wie soll man heikle Daten kommunizieren? Soll man sie denn überhaupt kommunizieren? Diese Fragen standen im Zentrum eines Praktikertreffens, das die Stiftung Risiko-Dialog organisiert hatte. Die erste Frage – wie kommunizieren? – ist für die Entsorgung radioaktiver Abfälle zentral. Gute Kommunikation ist eine echte Herausforderung bei diesem Thema, da es zum einen politisch sensibel ist, zum anderen auch äusserst komplex. Am Praktikertreffen wurde das Beispiel der sozioökonomisch-ökologischen Wirkungsstudie diskutiert, die über 1000 Seiten und mehr als 40 Messgrössen umfasst. Mit kurzen Faktenblättern pro möglichem Tiefenlager-Standort hat das BFE versucht, die umfangreichen und teilweise abstrakten Ergebnisse kurz und verständlich darzustellen.

Die zweite Frage hingegen – ob überhaupt kommunizieren – stellt sich bei der Entsorgung nicht. Denn Transparenz ist einer der Leitgedanken der Standortsuche für geologische Tiefenlager. Gibt es neue Informationen oder wichtige Ereignisse, werden diese öffentlich gemacht, wie es zuletzt bei den technisch-wissenschaftlichen Nachforderungen des ENSI der Fall war. Im Laufe der Diskussion am Praktikertreffen wurde festgestellt, dass das Vertrauen in öffentliche Stellen steigt, wenn diese Daten verfügbar machen. Während früher das Wissensmonopol einen Teil der Staatsmacht ausmachte, so sagte ein Teilnehmer, sei heute umgekehrt die Transparenz eine Voraussetzung dafür, dass der Staat als Autorität akzeptiert werde.

Annatina Foppa, Fachspezialistin Grundlagen Entsorgung, BFE

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