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Auf dem Weg zu einer stabilen und nachhaltigen Entwicklung des Schweizer Gebäudeparks


Die Bau- und Immobilienbranche steht vor der dringenden Notwendigkeit eines nachhaltigen Wandels – insbesondere der bereits errichtete Gebäudebestand gilt als Schlüsselfaktor bei der Erreichung der Ziele der Energiestrategie 2050.
Die verschiedenen Akteure verfügen über einen klar definierten und anerkannten Handlungsrahmen sowie die zur Transformation notwendigen Normen und Standards. Zu den wichtigsten Instrumenten gehören dabei der SNBS (Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz) und der SSREI (Swiss Sustainable Real Estate Index). Energeiaplus gibt einen Überblick über diese beiden Standards.

Der SNBS wurde vom Bundesamt für Energie (BFE) initiiert und ist der anerkannte Standard für nachhaltiges Bauen in der Schweiz. Dadurch wird es ermöglicht, Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der Planungs- und den Bauphase umfassend zu berücksichtigen. SSREI wiederum wurde für die Bewertung der Nachhaltigkeit von Bestandesliegenschaften und deren nachgelagerte Optimierung entwickelt, und gilt als Pendant zum SNBS: Beide Standards folgen der gleichen Grundstruktur und orientieren sich an der Verständigungsnorm des schweizerischen Ingenieur- und Architekturvereins SIA 112/1 „Nachhaltiges Bauen – Hochbau“.

Die Wertschöpfungskette der nachhaltigen Bau- und Immobilienindustrie in der Schweiz / Quelle: SSREI

Die Wertschöpfungskette der nachhaltigen Bau- und Immobilienindustrie in der Schweiz / Quelle: SSREI

 

«Der Bau- und Immobiliensektor steht als gewichtiger Energiekonsument und CO2-Emittent in der Verantwortung zur nachhaltigen Transformation. Mit dem SNBS fürs Bauen und dem SSREI für den Bestand, verfügen sämtliche Akteure über die notwendigen Umsetzungsinstrumente», Elvira Bieri, Geschäftsführerin beim SSREI

Elvira Bieri, Geschäftsführerin beim SSREI

Elvira Bieri, Geschäftsführerin beim SSREI

SSREI erkennt den SNBS sowie andere Standards und Labels wie bspw. Minergie denn auch als entsprechende „Gütesiegel“ im Rahmen der Gebäudeevaluation an.

 

Der Gebäudebestand als wichtigster Hebel

Da die Schweiz jedoch nicht neu gebaut werden kann und soll – Stichwort «graue Energie» – findet sich der grösste Hebel für die nachhaltige Entwicklung im bereits gebauten Gebäudebestand.

SSREI hilft Immobilieneigentürmern, ihre Liegenschaften auf Nachhaltigkeit auszurichten und deren Wert langfristig zu sichern: Weit über Energiefragen hinaus, evaluiert SSREI ein Gebäude ganzheitlich nach 36 Indikatoren in den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt (Erläuterungen zu den Bewertungsinhalten sowie zum Prozess finden sich im Handbuch). Die Ergebnisse der Bewertung bieten dem Anwender eine solide Entscheidungsgrundlage für die nachhaltige Transformation seiner Liegenschaften sowie für ein aussagekräftiges Reporting.

Der Standard richtet sich an sämtliche institutionelle Eigentümer wie Immobilienaktiengesellschaften und -fonds, Anlagestiftungen, Genossenschaften, Banken, Versicherungen, Pensionskassen und die öffentliche Hand.

SSREI wird zudem, wie bereits der SNBS, auch von GRESB (Global Real Estate Sustainability Benchmark), dem weltweit führenden Vergleichsmassstab für Immobilien, anerkannt und findet dadurch auch internationale Beachtung.

 

Der «ZURI.CH CAMPUS» als Beispiel

Als bekanntes Beispiel eines Areals, welches nach dem SSREI-Standard evaluiert wurde, ist der ZURI.CH CAMPUS. Der ehemalige Hauptsitz des LafargeHolcim-Konzerns umfasst mehr als 32’000 Quadratmeter und wurde in den letzten Jahren umfassenden saniert und transformiert.

 

Fazit: Wer also nach SNBS baut und den Bestand nach SSREI evaluiert respektive weiterentwickelt, verfolgt dadurch einen anerkannten und normkonformen Prozess mit einheitlicher Logik entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden. Die Weichen für die nachhaltigen Entwicklung des Schweizer Gebäudeparks sind somit gestellt.

 

 

Sandrine Klötzli, Kommunikation, Bundesamt für Energie, Bilder: SSREI, www.zurich-campus.ch

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