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Jahresbericht 2015 zur nuklearen Entsorgung

Mont Terri

Wer sich mit der Geschichte der Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Schweiz befasst, weiss, dass es immer wieder Rückschläge, Verzögerungen und neue Herausforderungen gab. So erfuhr auch die Zeitplanung im Zusammenhang mit der Entsorgung radioaktiver Abfälle in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Überarbeitungen. Frühere Zeitpläne muten aus heutiger Sicht optimistisch an. Beispielsweise jener des Bundeszwischenlagers (BZL), das 1992 in Betrieb ging. Ursprünglich war vorgesehen, dass die Abfälle bis 2010 in ein Tiefenlager gebracht würden. Nach heutiger Zeitplanung wird aber das BZL noch mindestens 40 weitere Jahre in Betrieb sein, da ein geologisches Tiefenlager frühestens 2050 in Betrieb genommen werden kann. Welches sind die Auswirkungen der verlängerten Zwischenlagerung? Derartige Fragen und Themen, die sich aus neuen Zeithorizonten ergeben, waren im Jahr 2015 zentral für verschiedene Bereiche in der Entsorgung und die Arbeit der Arbeitsgruppe des Bundes für die nukleare Entsorgung (Agneb). Eine umfassende Auskunft zu deren Arbeiten gibt der Jahresbericht 2015.

Neben dem Gesuch für eine Erweiterung des BZL gehören zu den darin genannten Themen unter anderem auch eine aktualisierte Kostenschätzungen für die Entsorgung von radioaktiven Abfällen, die im Verantwortungsbereich des Bundes liegen. Dazu zählen radioaktive Abfälle aus Medizin, Industrie und Forschung oder das geologische Tiefenlager. Aufgrund von sicherheitstechnischen Nachforderungen des ENSI verzögert sich das Auswahlverfahren bezüglich der maximalen Tiefe eines Tiefenlagers um rund ein Jahr. Deren Sicherheit steht an erster Stelle, wie im Konzeptteil «Sachplan geologische Tiefenlager» definiert ist. Es braucht Zeit, alle relevanten Sicherheitsfragen zu klären. Daher bleibt die Geschichte der nuklearen Entsorgung spannend.

Dr. José Rodriguez, Bundesamt für Energie, Sekretär Agneb

Bildlegende: Modell von Tiefenlagerbehälter aus dem Felsabor Mont Terri

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