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Neue OGD-Publikation zeigt die Verbreitung von Minergie in Schweizer Gemeinden:


Fast 54’000 Gebäude in der Schweiz sind Minergie-zertifiziert, sind also nachhaltig gebaut oder saniert worden. Die Liste aller zertifizierten Gebäude ist auf der Webseite des Vereins Minergie publiziert. Welche Gemeinden besonders Minergie-affin sind, das ist nun als Open-Government-Data-Publikation verfügbar. Energeiaplus wollte von Angela Husi, Projektleiterin Bildung und Daten beim Verein Minergie wissen, was man aus diesen Daten herauslesen kann und was man damit beabsichtigt.

Angela Husi ist bei Minergie für Bildung und Daten zuständig. Bild: zvg Minergie

Energeiaplus: Die Schweizer Karte – gespickt mit roten, blauen und gelben Punkten – zeigt, wo die Minergie-zertifizierten Gebäude stehen. Fast 54’000 sind es (Stand April 2022). Wie ist diese Zahl zu werten?

Angela Husi: Es gibt schweizweit kein anderes Gebäudelabel, welches so viele Gebäude zertifiziert hat. Es leben und arbeiten über eine Million Menschen in der Schweiz in einem Minergie-Gebäude und wir können sagen, dass ziemlich sicher jede Person in der Schweiz schon einmal in einem Minergie-Gebäude ein- und ausgegangen ist. Man kennt Minergie und weiss, dass das Label für Energieeffizienz, Komfort und Werterhalt steht.

Eine neue Open-Government-Data-Publikation zeigt nun, wie verbreitet Minergie in Schweizer Gemeinden ist. Warum machen Sie diese Daten öffentlich zugänglich? Oder anders gefragt: Wem kann diese OGD-Liste nützen?

Angela Husi: Die Daten können interessant sein für Personen, die beispielsweise generelle Informationen zum Gebäudepark einzelner Regionen wünschen oder sich ein gesamtschweizerisches Bild über die Verteilung Minergie-zertifizierter Gebäude machen wollen. Dies lässt beispielsweise Rückschlüsse auf das kommunale Potenzial rund um energieeffiziente Bauten zu.

Wie vollständig ist die Datenpublikation? Sind alle Minergie-zertifizierten Gebäude enthalten?

Angela Husi: Der Datensatz umfasst die Anzahl Minergie Gebäude pro Gemeinde. Die Liste zeigt zudem, welchen Minergie-Standard diese Gebäude haben. Bei Minergie wird ausserdem jeweils nach provisorisch und definitiv zertifizierten Gebäuden unterschieden. In der Publikation sind nur definitiv zertifizierte Gebäude, sprich solche die bereits gebaut sind, enthalten und für welche wir, die Zustimmung zur Veröffentlichung haben. Da der Datensatz aber alle Minergie-Gebäude seit 1998 umfasst, ergibt sich trotzdem ein aussagekräftiges Bild. Ausserdem werden die Daten wöchentlich aufdatiert. So sind die Zahlen immer sehr aktuell.

Wie sieht das datenschutzrechtlich aus? Die Gebäude kann man standortgenau lokalisieren, wenn man dann die entsprechende Karte aufruft.

Angela Husi: Das Thema Datenschutz im Gebäudebereich ist ziemlich komplex und nicht alle Gebäudekategorien sind gleichermassen betroffen. Es ist aber so, dass gewisse Gebäudedaten als geschützte Personendaten gelten. Auf der Karte sind nur jene Gebäude eingezeichnet, von welchen wir eine Freigabe für die Publikation auf unserer Gebäudeliste sowie auf Karten wie dem Geoportal haben.

Das Wichtigste zu Minergie:
Die ersten zwei Gebäude mit Minergie-Standard wurden 1994 gebaut. 1998 wurde der schweizerische Verein Minergie gegründet.
Das erste Produkt war Minergie als Niedrigenergiestandard. Ende 2001 wurde Minergie-P entwickelt. Seither ist der Minergie-A Standard sowie das Zusatzprodukt ECO dazu gekommen.
Fossile Energien sind nicht erlaubt, und bei jedem Minergie-Neubau ist eine PV-Anlage zur Eigenproduktion von Strom Pflicht. Seit 2022 bilanziert Minergie zudem die Treibhausgasemissionen in der Erstellung.

Interview: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

Bild: Blick auf ein Ferienresort in Brigels, aufgenommen am 31. Oktober 2016. Das Resort umfasst 16 Ferienhäuser im Minergie-Standard mit 83 eingerichteten Wohnungen.  (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

 

 

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