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Zurück in die Zukunft mit der „neuen“ Energieetikette


Nach monatelangen Verhandlungen und etlichen Kompromissen haben sich die Europäische Kommission, der Rat und das Parlament am 21. März auf eine Revision der Richtlinie zur Energieverbrauchskennzeichnung einigen können. Die wichtigsten Punkte sind die neue Einteilung der Effizienzklassen auf der Energieetikette nach altem Muster sowie die Einführung einer Produktdatenbank.

Produktdatenbank

Ab Januar 2019 wird eine europäische Produktdatenbank eine aktuelle und komplette Marktübersicht bieten. Folgenden Mehrwert erhofft sich die Kommission:

– Erleichterung der Arbeit der Marktüberwachungsbehörden durch den erleichterten Zugang zu Produktinformationen

– Plattform für Konsumenten zum Vergleich verschiedener Geräte. In der Schweiz existiert für Konsumenten bereits seit ein paar Jahren die Website compareco.ch, welche eine Marktübersicht verschiedener Elektrogerätekategorien bietet.

– Aktuelle Marktdaten bezüglich der Energieeffizienz für Revisionen der Energieetikette von einzelnen Produkten

Energieetiketten: Zurück zu A-G
Die etwas verwirrenden Zusatzklassen A+++, A++ sowie A+ werden von den Energieetiketten verschwinden, man kehrt zur ursprünglichen Skalierung A-G zurück. Sind für eine Produktgruppe 30 Prozent aller auf dem Markt erhältlichen Geräte in der Klasse A, oder 50 Prozent in den Klassen A und B eingeteilt, wird eine Reskalierung vorgenommen. Die Klasse A (und je nach Fall auch Klasse B) wird bei der Einführung der neuen Skalierung leer bleiben. Werden durch verschärfte Mindestanforderungen tiefe Effizienzklassen E, F und G verboten, sind diese auf der Etikette grau einzufärben.

Verschiedene Fristen wurden für diese Neueinteilung bereits festgelegt:

Für Waschmaschinen, Kühlgeräte, Geschirrspüler, Fernseher und Leuchtmittel sind innerhalb von 15 Monaten neue Etiketten zu definieren, 12 Monate später müssen dann auch alle Produkte im Handel mit den neuen Etiketten verkauft werden.

Heizungen und Wassererwärmer haben dagegen ganze 9 Jahre Zeit, bis das neue Label Pflicht wird, mit einem zusätzlichen Jahr für die Umstellung im Handel.

Für alle weiteren Produkte mit Energieetikette gilt eine Frist von 6 Jahren.

Die Schweiz wird die neuen Energieetiketten voraussichtlich jeweils zeitnah in die Energieverordnung übernehmen.

Erste neue Energieetiketten werden demnach 2019 auf dem Markt erscheinen, die letzten Plus-Klassen (für Heizungen und Wassererwärmer) aber wohl nicht vor 2027 verschwinden. Es wird also noch eine ganze Weile dauern, bis sich Konsumenten wieder vollständig daran gewöhnen dürfen, dass A wirklich die beste Effizienzklasse ist.

Bleuer Markus, Fachspezialist Geräte und Wettbewerbliche Ausschreibungen, BFE

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