Die Suche nach einem geologischen Tiefenlager in der Schweiz ist im Gange, doch wie wird ein solches Lager eigentlich gebaut? Und wie kann ein Tiefenlager beobachtet werden? An der 31. Sitzung des Technischen Forums Sicherheit TFS präsentierte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI die Ergebnisse des Projekts «Lagerauslegung» und den Zwischenbericht zum Projekt «Monitoringkonzept und –einrichtungen». Weiterlesen
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Die Suche nach einem geologischen Tiefenlager für radioaktive Abfälle ist ein langfristiger Prozess, da zahlreiche Fragen zu klären und viele Personen involviert sind, und für unterschiedliche Teilprojekte Bundesratsentscheide notwendig sind. Läuft alles nach Plan, kann hierzulande voraussichtlich im Jahr 2060 das rote Band für ein geologisches Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle durchgeschnitten werden. Weiterlesen
Zum dritten Mal vertrete ich beim jährlichen Treffen des Radioactive Waste Management Committee (RWMC) die Schweiz, genauer gesagt das BFE als sogenannten Policy maker. Zusammen mit dem ENSI (Regulator) und der Nagra (Implementer) bilden wir die Schweizer Delegation. Das RWMC ist ein Gremium der Nuclear Energy Agency (NEA) und diese wiederum gehört zur Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Weiterlesen
«Habt ihr nun endlich einen Ort für diesen Atommüll gefunden?», fragt mich meine Grossmutter jedes Mal, wenn ich sie sehe. Sie kann sich nicht vorstellen, warum das Schweizer Auswahlverfahren fast zwei Jahrzehnte dauern soll und wie viel Zeit die detaillierten wissenschaftlichen Betrachtungen und die breit angelegte Mitwirkung mit über 550 Personen in Anspruch nimmt. Nur wenn ich ihr von konkreten Arbeiten im Jahr 2015 erzähle, bekommt sie einen Eindruck davon, wie aufwendig das Auswahlverfahren ist.
Das Jahr begann mit einem der bedeutendsten Zwischenschritte im Verfahren: Die Nagra legte mit über 15‘000 Seiten dicken Berichten und Analysen ihren Vorschlag vor, die beiden Gebiete Jura Ost und Zürich Nordost in der kommenden Etappe vertieft zu untersuchen. Dieser Einengungsvorschlag sorgte für viel Diskussionen, so dass das Bundesamt für Energie an zahlreichen Informationsveranstaltungen und Anlässen der regionalen Partizipation präsent war und betonte: Es ist noch nichts entschieden! Es handelt sich um einen Vorschlag der Nagra.
Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI und zahlreiche weitere Expertengremien nahmen derweil die Überprüfung dieses Vorschlags in Angriff. Dabei stellte das ENSI im Spätsommer 2015 fest, dass die Nagra zusätzliche technisch-wissenschaftliche Unterlagen nachreichen müsse. Letzte Woche wurde nun bekannt, dass diese Zusatzdokumentation bis Mitte 2016 vorliegen werde.
Neben diesen umfangreichen Prüfarbeiten im Bereich Sicherheit geschah im vergangenen Jahr auch in anderen Bereichen manch «Fassbares»: Fünf von sechs Regionalkonferenzen haben ihre – teilweise vorläufige – Stellungnahme eingereicht. Bundesrätin Leuthard war zu Besuch in den beiden vorgeschlagenen Regionen. Der Gesamtbundesrat hat sich mit finanziellen Aspekten der Entsorgung auseinandergesetzt (Abgeltungen und Entsorgungsfonds). Für jede Region erschienen zusammenfassende Berichte zu den Auswirkungen eines Tiefenlagers auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Und, sehr konkret: In der Region Jura Ost wurden 150 Kilometer Kabel verlegt und sechs Vibrationsfahrzeuge fuhren über die Felder, um seismische Messungen durchzuführen.
Auch im kommenden Jahr werden viele ähnliche Aufgaben anstehen. Die Sektion Entsorgung des Bundesamts für Energie wünscht Ihnen und Ihrer Familie, allen voran den Grossmüttern, geruhsame und besinnliche Festtage und einen guten Start ins 2016.
Annatina Foppa, Sektion Entsorgung radioaktive Abfälle, BFE
Sind Sie noch auf der Suche nach einer interessanten Lektüre für Ihre Ferien? Hier der Tipp aus der Sektion Entsorgung radioaktiver Abfälle: Das neu erschienene «Kursbuch Bürgerbeteiligung» Vorstandsmitglied der Deutschen Umweltstiftung Jörg Sommer. Das Kursbuch vereint Texte zur Bürgerbeteiligung sowohl aus theoretischer Sicht als auch von erfahrenen Akteurinnen und Akteuren, die über Beispiele aus der Praxis berichten. Weiterlesen
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