Schlagwortarchiv für: Planung

Seit bald 100 Jahren führt eine Höchstspannungsleitung über den Gotthard. Schon etwas länger gibt es den Bahntunnel und seit 1980 ist der Gotthard-Strassentunnel in Betrieb. Nun muss dieser aufgrund seines Alters saniert werden und eine zweite Röhre wird gebaut. Dies bietet die Chance, Strom und Strasse durch denselben Tunnel zu führen, die bestehende Freileitung 220-Kilovolt zurückzubauen und damit die Alpenlandschaft zu entlasten. Weiterlesen

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Das Bundesamt für Energie (BFE) beantwortet jedes Jahr hunderte von Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern. Auf energeiaplus.com greifen wir unter dem Stichwort «Liebes BFE…» einige davon auf.

Herr F. hat sich danach erkundigt welche Schutzvorrichtungen an Windrädern installiert sind, um Vögel vor den Rotorblättern zu schützen und fragt, ob es allenfalls eine automatische Abschaltvorrichtung gibt, welche eine Kollision verhindern kann.

Aktuell wird noch an Technologien geforscht, welche Vögel mithilfe von Kamera- oder Radarsystemen erkennen. Sie sind noch nicht genügend ausgereift, um Kollisionen verhindern zu können. Andere Systeme, die Vögel durch hör- oder sichtbare Signale verscheuchen, so dass die Tiere gar nicht in die Nähe der Windanlagen kommen, sind ebenfalls noch nicht marktreif.

Der Vogelschutz ist ein wichtiges Thema bei der Realisierung von Windkraftanlagen. Das fängt bereits bei der Planung an: Gebiete, wo sensible Vogelarten wie Bartgeier und das Auerhuhn zuhause sind, werden grundsätzlich als Standorte für Windenergie ausgeschlossen. Dasselbe gilt für Wasser- und Zugvogelreservate von internationaler und nationaler Bedeutung. Während der Planung von Windprojekten wird eine sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Diese Prüfung betrachtet die Vogelbestände und das mögliche Konfliktpotenzial mit Windanlagen. In einem weiteren Schritt können dann eventuelle Schutz- oder Kompensationsmassnahmen eingerichtet werden. Zu den Standard-Schutzmassnahmen gehören neben der Standortwahl selbst die räumliche Konzentration der Anlagen und auf Fledermäuse abgestimmte Abschaltalgorithmen. Brutvögel fühlen sich laut dem Stand der aktuellen Forschung von Windrädern wenig gestört. Sie sind lernfähig und gewöhnen sich an die neuen Umstände in ihrem Lebensraum.

Doch wie viele Vögel werden in der Schweiz Opfer von Windturbinen? Im schweizerischen Windpark Peuchapatte im Kanton Jura hat die Vogelwarte Sempach eine Studie dazu durchgeführt. Sie konnte feststellen, dass pro Windturbine jährlich etwa 20 Vögel zu Tode kommen. An diesem Standort handelte es sich dabei weder um bedrohte Arten, noch um Greifvögel. Bei einer groben Hochrechnung auf 600 Windenergieanlagen bis 2050 sind dies insgesamt jährlich 12’000 Vogelopfer durch Windturbinen. Da entspricht – konservativ gerechnet –0.15% der durch menschengemachte Ursachen jährlich getöteten Vögel in der Schweiz. Denn menschengemachte Gefahrenquellen wie Glasfassaden, Katzen und Verkehr sind in der Schweiz jährlich für mehrere Millionen tote Vögel verantwortlich. Schätzungen gehen von 8-10 Millionen Vogelopfern aus. Dabei noch nicht eingerechnet sind Folgen des Klimawandels wie zum Beispiel Lebensraumverluste.

Für weiterführende Informationen: Suisse éole und EnergieSchweiz haben ein Faktenblatt zum Schutz von Vögeln im Bereich Windanlagen verfasst, das Sie hier lesen können. Auch die Vogelwarte Sempach hat wertvolle Informationen zu diesem Thema zusammengetragen.

 

Lisa Brombach, Medien und Politik, BFE

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Am Flughafen Zürich entstand während der letzten fünf Jahre ein neues Quartier: der Circle. Der neue Hybridbau erfüllt nicht nur architektonische Ansprüche, sondern auch internationale Energie- und Nachhaltigkeitsstandards. Eine neue Fassadentechnologie macht’s möglich. Weiterlesen

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Die Wasserkraft nimmt eine bedeutende Rolle ein bei der Energiestrategie 2050. Mit dem Ersatz der Staumauer Spitallamm will die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) sicherstellen, dass das Wasser aus dem Grimselsee langfristig für die Stromproduktion genutzt werden kann. Weiterlesen

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Die Mobilität ist Sache der Technikerinnen und Techniker, die Lösungen für die effiziente Fortbewegung von A nach B präsentieren. Da haben die Sozial- und Geisteswissenschaften nichts beizusteuern – diese Sichtweise hat längst ausgedient. Besonders spannend wird es, wenn Forschende aus den Sozial- und Geisteswissenschaften und aus den technischen Disziplinen gemeinsam an Lösungen arbeiten. Weiterlesen

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Digitalisierung und Dekarbonisierung: die Megatrends treiben die Energiebranche an und fordern auch die Energieversorgungsunternehmen (EVU): Sie stehen vor der grossen Aufgabe, ihre Verteilnetze auf bevorstehende Herausforderungen mithilfe der Digitalisierung vorzubereiten und ihre Netze zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Um die EVU dabei zu unterstützen haben Amstein + Walthert und Schnyder Ingenieure einen webbasierten Leitfaden entwickelt. Die erarbeiteten Empfehlungen in Form von Massnahmen mit detaillierten Anleitungen und diversen Arbeitsblättern begleiten Verteilnetzbetreiber auf dem Weg zum «Smart Grid». Weiterlesen

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Jedes sechste Fahrzeug, das in der Schweiz in den ersten Monaten 2021 neu zugelassen wurde, fährt bereits mit Strom. Eine Herausforderung ist das Aufladen in städtischen Gebieten. Weiterlesen

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Auf welches System setzen HauseigentümerInnen, wenn sie ihre fossilen Heizungen ersetzen? Ein Vergleich von fünf Deutschschweizer Städten zeigt: In der Regel wird die alte Öl- oder Gasheizung mit einer neuen ersetzt, der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist die Ausnahme. Weiterlesen

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Fast so viel Energie wie eine Schweizer Kleinstadt verbraucht die ETH Zürich. Seit 2013 stammt die Energie fürs Kühlen und Heizen aus dem Boden unter dem Campus Hönggerberg. Mehrere Erdsondenfelder speichern im Sommer Abwärme im Boden, und geben sie im Winter wieder zum Heizen frei. Für den Energietransport sorgt ein sogenanntes Anergienetz, ein Niedertemperaturverteilnetz. Dafür hat die ETH 2020 vom Bundesamt für Energie den Watt d’Or erhalten. Warum macht dieses System für eine Forschungsinstitution Sinn? Weiterlesen

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Die Webseite ich-tanke-strom.ch zeigt die öffentlichen Ladestationen für Elektroautos an. Welche ist verfügbar? Wie sieht es punkto Ladeleistung aus? Und welchen Steckertyp bietet die Ladestation? Kennzahlen zu diesen Informationen werden neu regelmässig ausgewertet. Das Ziel: Den Ausbau des E-Ladenetzes zu dokumentieren.

Martin Hertach leitet den Dienst Geoinformation im Bundesamt für Energie und erklärt, warum diese Kennzahlen ausgewertet werden.

Energeiaplus: Das Jahr 2020 war ein Rekordjahr für E-Autos. Noch nie wurden so viele neue Elektrofahrzeuge in Verkehr gesetzt wie letztes Jahr. Bildet die Situation bei den Ladestationen diese Entwicklung ab?

Martin Hertach, Leiter Geoinformation beim Bundesamt für Energie; Bild: BFE

Martin Hertach: Ja, auch die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur wird stetig ausgebaut, dies sieht man gut in den neu publizierten Kennzahlen. Eine Ladesäule muss gut geplant sein und viele Anforderungen erfüllen. Ein Beispiel ist der Anschluss an das Stromnetz. Um möglichst gute Rahmenbedingungen für die Elektromobilität und den Bau von Ladestationen zu schaffen, wurde im Jahr 2018 die Roadmap Elektromobilität 2022 ins Leben gerufen. Die Roadmap ist ein Gemeinschaftswerk von über 50 Organisationen und Firmen verschiedener Branchen sowie Vertretern von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden.

Standort, Verfügbarkeit, Steckertyp, Ladeleistung werden nun systematisch ausgewertet. Warum?

Die energieeffiziente Mobilität trägt wesentlich dazu bei, die Ziele der Energiestrategie 2050 zu erreichen. Dabei spielt die Entwicklung der Elektromobilität und damit auch der Ladeinfrastruktur eine wichtige Rolle. Dank der systematischen Beobachtung der Zahlen und Fakten kann man feststellen, ob die Entwicklung in die richtige Richtung und in geeignetem Tempo verläuft.

Stichwort Ladeleistung: Die Karte zeigt, was die Ladestationen zusammen gezählt an Leistung zur Verfügung stellen – für die ganze Schweiz und auch auf die einzelnen Kantone aufgeschlüsselt. Kann das Stromnetz diese Ladeleistung auch bereit stellen – auch dann, wenn die Zahl der E-Autos auf den Schweizer Strassen weiter zunimmt, so wie es das Ziel ist.

Die Planung von Ladesäulen umfasst natürlich auch die Integration ins Stromnetz. Die Betreibenden der Ladesäulen stellen zusammen mit dem zuständigen Stromnetzbetreiber sicher, dass die Leistung auch wirklich geladen werden kann, auch wenn die Ladesäulen sehr gut besucht sein werden.

Die Kennzahlen werden für die ganze Schweiz sowie für die einzelnen Kantone erhoben. Man sieht also, wo die Kantone punkto Ausbau des öffentlichen Ladenetzes stehen. Wozu dient die kantonale Aufschlüsselung?

Wie bei den Neuzulassungen von Personenwagen weisen wir auch bei der Ladeinfrastruktur die Kennzahlen pro Kanton aus. Diese kantonalen Informationen sind von grossem Interesse. Wir erhalten dazu auch immer wieder Anfragen von Medien und Fachstellen.

ich-tanke-strom.ch zeigt ja Echtzeitdaten zur Verfügbarkeit der Ladestationen. Inwiefern ist diese Echtzeit-Information relevant für die neu erhobenen Kennzahlen?

Die Echtzeitdaten beziehen sich vor allem auf die Verfügbarkeit der Ladestationen, also welche Ladesäule jetzt gerade frei oder besetzt ist. Die Kennzahlen beziehen sich auf die weniger veränderlichen Eigenschaften der Ladeinfrastruktur, beispielsweise wie viele Ladesäulen es überhaupt gibt. Auch diese Angaben ändern mit der Zeit immer etwas. Deshalb erfassen wir diese Kennzahlen täglich und erstellen dann am Ende des Monats Durchschnittswerte, welche wir dann publizieren.

Für wen ist diese Auswertung gedacht?

Hier muss man unterscheiden. Einerseits bieten wir ein Datenprodukt an, welches frei verwendet werden darf. Dieses Datenprodukt richtet sich an Verbände, Hochschulen, Datenjournalistinnen und -journalisten sowie an Behörden. Andererseits bieten wir eine Visualisierung dieser Daten an. Die Visualisierung richtet sich an die interessierte Öffentlichkeit, die so auf einen Blick die Entwicklung der Ladeinfrastruktur beobachten kann.

Werden alle öffentlich zugänglichen Ladestationen erfasst? Wie wird das sichergestellt?

Wir schätzen, dass wir über 90% der öffentlich zugänglichen Ladestationen der Schweiz auf ich-tanke-strom.ch abbilden und somit auch in den Kennzahlen ausweisen. Jedoch entwickelt sich der Markt der Ladeinfrastruktur rasch und es treten neue Akteurinnen und Akteure auf. Wir sind stets bemüht, neue Anbietende so schnell wie möglich an ich-tanke-strom.ch anzuschliessen und auch abzubilden. Zudem lädt das BFE weitere interessierte Anbietende von öffentlichen Ladestationen für Elektrofahrzeuge ein, sich anzuschliessen.

Seit November 2020 läuft nun diese Auswertung. Kann man schon erste Trends erkennen?

Wir beobachten die Entwicklung schon etwas länger und sehen einen kontinuierlichen Zubau bei der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur. Dies sicher auch dank den vereinbarten Massnahmen im Rahmen der Roadmap Elektromobilität. Zudem fand erst kürzlich ein Spitzentreffen zwischen Bundesrätin Sommaruga und hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der Automobil-, Elektrizitäts-, Immobilien- und Fahrzeugflottenbranche sowie der Kantone, Städte und Gemeinden statt, um über weitergehende Ziele zur Entwicklung der Elektromobilität zu diskutieren. Dabei ist die öffentliche Ladeinfrastruktur ein wichtiger Schwerpunkt.

Das Interview führte Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

 

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