Schlagwortarchiv für: erneuerbare Energien

Letzte Woche bin ich von der Griesalp auf die Bundalp gewandert: Ein wildes und wunderschönes Gebiet in der Region Kiental, welches zum Entspannen und Entdecken der Flora und Fauna einlädt; umrahmt von einer Palette bekanntester und populärer Gipfel vom Hohtürli bis zur Blüemlisalp und in der Ferne noch das Schilthorn. Abwechslungsreich gestaltet sich die Wanderung auch durch eine Vielzahl von Informationstafeln zu Wald, Alpwirtschaft, Wiesen und Ameisenleben, welche für Erwachsene und Kinder interessant sind. Erstellt wurden diese Tafeln mit Hilfe der Pro Natura, bei der ich seit mehr als 50 Jahren Mitglied bin: ich wurde bereits in der 6. Schulklasse von Peter Gubler, Lehrer und CVP-Kantonsrat, für diese Organisation begeistert. Ich bin froh, dass diese Organisation viel für die Natur und den Umweltschutz in unserem Land erreicht hat und sich auch mit ihren Anliegen immer wieder erfolgreich in die Politik einbringt.

Mühe macht mir hingegen die Art, wie heute die Errichtung von erneuerbaren Stromproduktionsanlagen von einzelnen Umweltorganisationen radikal bekämpft wird. Weiterlesen

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Herr Wüstenhagen, wie schätzen Sie die Ziele der Energiestrategie 2050 in Bezug auf die Förderung von erneuerbaren Energien ein?
Prof. Rolf Wüstenhagen*: Machbar. Man könnte sich auch ehrgeizigere Ziele vorstellen – bei diesem Zeithorizont. Doch da es oftmals zu Verzögerungen kommt, ist man auf der sicheren Seite, wenn man bescheidenere Ziele formuliert. Bei der KEV-Warteliste für Solarenergieprojekte gilt es zuerst ein administratives Problem zu lösen. Im Bereich der Windenergie gibt es schleppende Verfahren. Es ist für mich z.T. erstaunlich, wie viel länger derartige Projekte hierzulande dauern im Vergleich zu unseren Nachbarländern. Auch wenn sich nicht alles 1:1 auf die Schweiz übertragen lässt.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen bei der Umsetzung derartiger Projekte?
Die Verfahren für die Planung von grösseren erneuerbaren Energieprojekten sind komplex, weil unter anderem Gemeinde, Kanton und Bund mitreden können. Ein frühzeitiger und transparenter inbezug der Bevölkerung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.

Welche Rolle spielt die Wirtschaft bei der Förderung eines nachhaltigen Energiemixes?
Es gibt viele proaktive Firmen: Detailhändler, die eine Solaranlage aufs Dach stellen, Unternehmen wie Ikea, die sich an Windparks im Ausland beteiligen oder Installationsfirmen, die sich auf erneuerbare Energien spezialisieren. So können sie sich ein neues Standbein aufbauen. Manchen Energieversorgungsunternehmen gelingt es besser, auf das sich verändernde Umfeld zu reagieren. Vor allem international tätige Energieversorger befinden sich in einer schwierigen Ertragssituation aufgrund des Preisdrucks im europäischen Strommarkt. Heute gibt es aber zunehmend mehr private Investoren im Energiebereich. Etwa Hausbesitzer und Landwirte, die auf Photovoltaikanlagen setzen oder Genossenschaften, die in Windenergie investieren. Der Mix an Investoren wird vielfältiger.

Zum vollständigen Interview (energeia, Nr. 6/2015)

Zur Person
*Rolf Wüstenhagen (44) ist Professor für Management erneuerbarer Energien an der Universität St. Gallen und akademischer Direktor des berufsbegleitenden Weiterbildungsstudiums in „Renewable Energy Management“ . Zudem leitet er das «Center for Energy Innovation, Governance and Investment (EGI-HSG)», das Teil eines neu gegründeten Energie-Kompetenzzentrums (SCCER CREST) ist.

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