„Was alle angeht, können nur alle lösen“. Dieses Zitat von Friedrich Dürrenmatt aus dem Theaterstück Die Physiker stellte Daniel Büchel, Vizedirektor BFE ins Zentrum seines Referats zum Auftakt der Jahreskonferenz 2014 von EnergieSchweiz vom 29. Oktober 2014 in Olten. So sehr manche sich auch wünschten, dass alles bleiben soll, wie es ist, sei es doch eine Tatsache, dass sich die Welt, gerade im Energiebereich, radikal verändere. Und obwohl es sehr schwierig sei zu sehen, in welche Richtung sich die Dinge entwickeln, sei bereits viel Neues am Entstehen, diese Innovationen warten nicht auf die Politik. Büchel rief die über 200 Teilnehmenden der Jahreskonferenz auf, ins „Tun“ überzugehen und die Welt gemeinsam zu verändern.

Daniela Bomatter, Geschäftsführerin von EnergieSchweiz, freute sich, dass sehr viel mehr Partner mit EnergieSchweiz zusammenarbeiten, seit der Übergang vom Agentur- zum Projektmodell erfolgt sei. Das sei gut so, denn es brauche in der sich stark verändernden Energielandschaft eine Vielfalt von Perspektiven, um über die bisherige Denkweise hinausgehen zu können.

Jens-Uwe Meyer, der als Gastreferent und Moderator der Co-Kreations-Workshops durch den restlichen Tag führte, erklärte, warum wir uns mit neuen Denkweisen und Innovationen oft schwertun und wie es kommt, dass grosse Unternehmen neue Entwicklungen verschlafen und schliesslich daran scheitern.

Die Hauptgründe dafür ortet Meyer darin, dass wir neue Dinge aufgrund unserer Erfahrungen von gestern beurteilen. Oft könnten wir uns gar nicht vorstellen, dass sich Dinge verändern. Als Beispiel führte er den Untergang der Zeitschrift Newsweek an, die zwar 1993 als eine der ersten berichtet habe, dass die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien die Art, wie wir einkaufen und lernen, verändern werden. Damals sah man es jedoch als gegeben an, dass gebildete Menschen immer gedruckte Zeitungen und Magazine lesen würden; dass sich das Informationsverhalten derart radikal ändern würde, war schlicht unvorstellbar.

Auch unsere Bequemlichkeit kann uns in den Weg kommen. Wir möchten am Alten festhalten und finden zahllose Gründe und Argumente dafür, wieso dies genau das richtige sei, während neue Akteure die sich öffnenden Marktchancen mühelos besetzen. Über die Ergbenisse der Workshops wird EnergieSchweiz später berichten.

Marianne Zünd, Leiterin Medien und Politik

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