Innovation und Cleantech

Unter dem Begriff Cleantech, auch Greentech genannt, werden Technologien, Produkte, Verfahren und Dienstleistungen zusammengefasst, die energieeffizient und ressourcenschonend sind. Sie tragen dazu bei, Umweltbelastungen zu verringern, die Ressourcenknappheit zu entschärfen und saubere Energie zu fördern. Cleantech vereint wirtschaftliche und ökologische Anliegen und umfasst unter anderem die Bereiche Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung, Erneuerbare Materialien, Ressourcen- und Materialeffizienz, Nachhaltige Wasserwirtschaft, Nachhaltige Mobilität, Nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, Weisse Biotechnologie und Umwelttechnik im engeren Sinne.

Cleantech ist mehr als eine Umwelttechnologie, es ist ein zentraler Faktor der grünen Wirtschaft. Weltweit wird für Cleantech ein stark zunehmendes Marktvolumen prognostiziert. Steigende Umweltbelastung, Klimawandel und zunehmende Ressourcenknappheit erhöhen die Nachfrage nach

Cleantech-Anwendungen

Die Schweiz ist in einer guten Ausgangslage, um in diesem internationalen Wachstumsmarkt eine Vorreiterrolle einzunehmen und aus einer Position der Stärke internationale Cleantech-Märkte zu erschliessen. Das Cleantech Systemwissen der Wirtschaft, die regulative Erfahrung des Staates sowie Erfolgsfaktoren wie Innovation, Berufsbildung und Wettbewerbsfähigkeit sind Gründe dafür. Dazu kommt das fundierte Wissen in Fachbereichen wie Raumplanung, Architektur und Gebäudetechnologie, Wasser- und Abwassermanagement, Recycling und Abfallverwertung, öffentliche Mobilität und nachhaltiges Finanzmanagement. Der Cleantech-Standort Schweiz macht es möglich, im Bereich der Ressourcen- und Energieeffizienz eine hohe, nachhaltige Wertschöpfung zu erzielen. So ist Cleantech auch bereits ein anerkannter Bestandteil zahlreicher Wirtschaftsförderprogramme von Kantonen und Gemeinden.

Der Masterplan Cleantech des Bundesrats von 2011 zeigt Massnahmen und Empfehlungen auf, welche der Orientierung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz mittels verstärkter Innovation im Bereich Cleantech dienen. Als politisches Instrument soll der Masterplan Kräfte bündeln und Synergien zwischen den Beteiligten nutzen. Dies soll beispielsweise durch verstärkten Dialog zwischen Wirtschaft und Behörden, bessere Vernetzung der kantonalen Cleantech-Initiativen, komplementäre staatliche Förderprogramme oder die Optimierung des Wissens- und Technologietransfers zwischen Klein und Mittel-Unternehmen und Hochschulen erreicht werden.

Cleantech-Forschung

Die Ausgangslage der Schweiz in der Cleantech-Forschung ist gut: In die Energieforschung werden von der öffentlichen Hand pro Jahr mehr als 400 Millionen Franken investiert, Tendenz steigend. Über 100 Lehrstühle an Schweizer Hochschulen beschäftigen sich mit Energie, Umwelt und Cleantech.

Das Koordinationsinstrument Cleantech, welches beim Bundesamt für Energie BFE angesiedelt ist, wird in der Schweiz seit 2016 für die Gewährleistung guter Rahmenbedingungen im Bereich Ressourceneffizienz und erneuerbare Energien eingesetzt. Das BFE bietet gemeinsam mit verschiedenen Organisationen finanzielle Unterstützung und Beratung für innovative Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Energiebereich an. Zu den BFE-Förderprogrammen gehört unter anderem das Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprogramm (P+D+L-Programm). Es dient der Förderung der marktnahen Entwicklung von innovativen Technologien und Lösungen im Cleantech-Bereich. Unterstützt werden im Rahmen des Programms Projekte, die der sparsamen Energieverwendung oder der Nutzung erneuerbaren Energien dienen.

Ausblick im Bereich Innovation und Cleantech

Ein prominenter Bereich des Cleantech ist die nachhaltige Mobilität. Elon Musk, CEO von Tesla, gilt als Vorreiter in diesem Bereich. Er baute das Unternehmen für elektronische Fahrzeuge auf, um als Teil seiner Kernaufgabe die CO2-Emissionen zu reduzieren. Auch in der Schweiz gibt es elektronische Fahrzeuge News: Im Dezember haben sich auf Einladung von Alt-Bundesrätin Doris Leuthard Vertreterinnen und Vertreter der Automobil-, Elektrizitäts-, Immobilien und Fahrzeugflottenbranche sowie Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden eine gemeinsame Roadmap zur Elektromobilität unterzeichnet. Ziel der Roadmap ist es, den Anteil der Elektrofahrzeuge an den Neuzulassungen von Personenwagen bis 2022 auf 15 Prozent zu erhöhen.

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