Schlagwortarchiv für: 2018

«Starke Städte» ist das Motto des Stadtwerkekongresses 2022 in Aarau. Wie stark präsentieren sich die Städte im Energiebereich? Welche Lösungen für den Klimaschutz und für ein nachhaltiges Energiesystem ergreifen sie? Wo stehen sie auf dem Weg zum Netto-Null-Ziel 2050. Energeiaplus hat bei sieben Schweizer Städten nachgefragt. Fazit: Die Städte tun einiges bei den erneuerbaren Energien, den alternativen Heizsystemen oder bei der Elektromobilität. Weiterlesen

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Die derzeit hohen Strompreise wirken sich auch auf die Betreiber und Betreiberinnen von Anlagen aus, die via Einspeisevergütung (KEV) gefördert werden. Steigt der Börsenstrompreis und somit der Referenz-Marktpreis über den vereinbarten Vergütungssatz, wird den Anlagenbetreiberinnen und -betreibern die Differenz in Rechnung gestellt. Energeiaplus erklärt die Hintergründe.

Das Einspeisevergütungssystem (KEV) ist ein Instrument des Bundes zur Förderung der erneuerbaren Energien. Seit 2021 wurden keine neuen Anlagen mehr ins KEV-System aufgenommen (siehe Kasten). Die KEV soll einen kostendeckenden beziehungsweise seit 2018 einen kostenorientierten Betrieb von Photovoltaik-, Biomasse-, Windenergie-, Wasserkraft- und Geothermieanlagen ermöglichen. Finanziert wird die Einspeisevergütung aus dem Netzzuschlagsfonds.

Anlagenbetreiberinnen und -betreiber im KEV-System erhalten einen festgelegten Vergütungssatz für den Strom, den sie produzieren und ins Netz einspeisen. Der Vergütungssatz pro Kilowattstunde eingespeisten Stroms wird von der Vollzugsstelle (Pronovo) für jede Anlage festgelegt.

In Zeiten tiefer Marktpreise deckt die KEV die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Börsenstrompreis, dem sogenannten Referenz-Marktpreis, und dem Vergütungssatz. Die KEV federt somit die Risiken für die Anlagenbetreiberinnen und Anlagenbetreiber ab. Wenn die Strompreise höher als der Vergütungssatz sind, können Anlagenbetreiber und -betreiberinnen aber auch keinen zusätzlichen Gewinn erzielen. Die Auszahlung ist gedeckelt: Mehr als den vereinbarten Vergütungssatz erhalten sie nicht. Dies entspricht der gesetzlichen Vorgabe.

Die Referenz-Marktpreise erfuhren seit Einführung der KEV so manche Kapriolen. 2009 lag der Marktpreis bei knapp 11 Rp/kWh. Danach erfolgte eine Talfahrt, welche im zweiten Quartal 2020 seinen Tiefpunkt mit 1,8 Rp./kWh erreichte. Seit dem Jahr 2021 steigen die Referenz-Marktpreise jedoch deutlich an und erreichten gegen Ende des letzten Jahres mit 23,7 Rp./kWh für PV-Anlagen und 24,8 Rp./kWh für die übrigen Technologien einen Rekordwert. Dies ist insbesondere auf die gestiegenen Öl-, Gas- und CO2-Preise auf den Weltmärkten zurückzuführen. Für rund 10 Prozent der KEV-Empfänger liegen die Referenz-Marktpreise des 4. Quartals 2021 damit über dem zugesicherten Vergütungssatz.

Grafik: BFE

 

Was heisst das nun für diese KEV-Anlagenbetreiber und – betreiberinnen?

 Es gilt zu unterscheiden zwischen Betreiberinnen und Betreibern, die ihren Strom direkt vermarkten müssen (Direktvermarktung) und allen anderen.

Betreiber von Direktvermarktungsanlagen erhalten wie gewohnt den Erlös für die eingespeiste Energie direkt von ihrem Vermarkter (i.d.R. Energieversorgungsunternehmen). Einen zusätzlichen Gewinn dürfen KEV-Anlagen aber nicht abwerfen. Oder anders gesagt: Ist der Referenz-Marktpreis höher als der festgelegte Vergütungssatz, steht die Differenz dem Netzzuschlagsfonds zu. Diese Differenz stellt Pronovo den Betreibern und Betreiberinnen vierteljährlich in Rechnung und überweist sie dem Netzzuschlagsfonds.

Für Betreiberinnen und Betreiber der anderen KEV-Anlagen ändert sich nichts: Sie erhalten in Summe wie gewohnt den Vergütungssatz pro Kilowattstunde eingespeisten Stroms, den die Vollzugsstelle Pronovo festgesetzt hat.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Homepage von Pronovo.

Möchte eine Anlagenbetreiberin oder ein Anlagenbetreiber vollständig von den hohen Strompreisen profitieren, kann sie respektive er aus der KEV austreten. Eine Rückkehr in die KEV ist nicht mehr möglich, auch dann nicht, wenn die Strompreise wieder sinken. Das Risiko trägt dann der Produzent beziehungsweise die Produzentin.

Die Einspeisevergütung (KEV) wurde 2009 eingeführt. Produzenten von Wasserkraft-, Biomasse-, Photovoltaik-, Windenergie- und Geothermieanlagen erhalten pro produzierter und ins Stromnetz eingespeister Kilowattstunde einen festgelegten Vergütungssatz (Rp./kWh) ausbezahlt.

Die Auszahlung erfolgt vierteljährlich während 10 bis 25 Jahren und wird aus dem Netzzuschlagsfonds finanziert. Seit 2021 werden keine neuen Anlagen mehr in die KEV aufgenommen. Die Einspeisevergütung wurde durch sogenannte Investitionsbeiträge bzw. Einmalvergütungen abgelöst.

Nicole Kaiser, Fachspezialistin Erneuerbare Energie, und Laura Antonini, Stv. Leiterin Sektion Erneuerbare Energie, Bundesamt für Energie

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Haben die Stromkonsumentinnen und -konsumenten die Wahl, entscheiden sich viele bewusst für Strom- und Gasprodukte aus erneuerbaren Quellen. Das zeigt die jüngste Marktumfrage des Vereins für umweltgerechte Energie (VUE) bei Schweizer Energieversorgungsunternehmen im Auftrag des Bundesamtes für Energie. Energeiaplus wollte von Domenica Bucher von der Geschäftsstelle des VUE wissen, wie die Ergebnisse einzuordnen sind.

Energeiaplus: 44 Prozent aller Schweizer Haushalte haben bei ihrem Energieversorger bewusst Strom aus erneuerbaren Quellen bestellt. Wie ist dieser Anteil zu werten?

Domenica Bucher vom Verein für umweltgerechte Energie

Domenica Bucher: Das sind über zwei Fünftel der Bevölkerung, die bereit sind, einen kleinen Aufpreis zu bezahlen, um mit 100% erneuerbaren Strom versorgt zu werden. Dies, obwohl sie die Möglichkeit hätten, günstigeren und nicht 100% erneuerbaren Strom zu beziehen.

Andere Haushalte beziehen ebenfalls 100% erneuerbaren Strom, weil ihr Stromversorger ihnen nur ein erneuerbares Produkt anbietet. Diese Kunden beziehen rund 13% des gesamten Stromabsatzes. Der Prozentsatz an Haushalten, welche 100% erneuerbaren Strom wählen ist somit noch höher. 

Zwischen 2009 und 2019 haben Bestellungen für erneuerbare Stromprodukte kontinuierlich zugenommen. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. 2020 ist die Anzahl Bestellungen um 4% gesunken. Es wird sich mit den Jahren zeigen, ob es sich dabei um eine Trendwende oder einen punktuellen Rückgang handelt.

Wie sieht die Situation bei den Strom-Grosskunden aus? Wie setzen diese auf erneuerbaren Strom? Was sagt Ihre Marktumfrage dazu?

Als Grosskunde bezeichnen wir diejenigen, welche pro Jahr mehr als 100 MWh Strom beziehen. Das ist ungefähr so viel Strom wie 40 durchschnittliche 4-Personenhaushalte zusammen im Jahr verbrauchen. Solche Grosskunden sind nicht an die Angebote ihres Stromversorgers gebunden, sondern können ihren Strom frei vom Markt beziehen. Sie haben damit die Möglichkeit, jeweils die günstigsten Stromangebote zu wählen, welche in der Regel nicht oder nicht komplett erneuerbar sind. Gemäss unseren Auswertungen beziehen aber knapp ein Drittel (25 bis 32%, Annahme, dass diese Kunden durchschnittlich 1 bis 1.3 Stromprodukte wählen) aller Grosskunden Stromprodukte aus erneuerbaren Energien. Das sind Unternehmen, welche freiwillig mehr für ihren Strom bezahlen, damit dieser aus erneuerbaren Quellen stammt.

Mittlerweile bieten viele Energieversorger standardmässig ein erneuerbares Produkt (Green-Default) an. Die StrombezügerInnen können also nicht auf ein anderes, (teilweise) nicht erneuerbares Produkt wechseln, auch wenn sie dies wollten. Sie müssen also quasi erneuerbaren Strom beziehen. Wird das in Ihrer Marktumfrage berücksichtigt?

Ja, diese Unterscheidung ist sehr wichtig. Es ist aber so, dass einige Energieversorger mit erneuerbaren Standardprodukten auch Stromprodukte anbieten, welche nicht, oder nicht zu 100% erneuerbar sind.

Wir unterscheiden deshalb zwischen Green-Default-Produkten mit Opting-out und Green-Default-Produkten ohne Opting-out. Bei ersteren können die Kunden auf ein günstigeres und nicht 100% erneuerbares Stromprodukt wechseln. Bei Letzteren können die Kunden höchstens auf andere, ebenfalls erneuerbare Produkte wechseln.

Den Stromabsatz über Green-Default-Produkte ohne Opting-out betrachten wir separat, er fliesst nicht in die Marktauswertung ein.

Inwiefern tragen solche Green-Default-Produkte zum Ausbau der erneuerbaren Energien bei?

Über Green-Default-Produkte steigt die Nachfrage für erneuerbaren Strom. Selbst wenn die Kunden und Kundinnen auf ein anderes, günstigeres und teilweise nicht erneuerbares Stromprodukt wechseln könnten, tun sie dies selten.

Energieversorger haben also über die Gestaltung ihrer Produkte einen grossen Einfluss auf die Qualität des Schweizer Liefermixes. Wenn sie erneuerbare Standardprodukte anbieten, steigt der Anteil an erneuerbaren Energien.

Eine grössere Nachfrage für erneuerbaren Strom ist wiederum förderlich für den Ausbau der Produktion. Für den Ausbau von erneuerbaren Energien sind aber noch weitere Faktoren wie Politik und Weltgeschehen entscheidend. Die Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen Green-Default-Produkten und Ausbau der erneuerbaren Energien ist nicht so einfach.

Etwas direkter ist die Ursache-Wirkung-Beziehung über Stromprodukte, die naturemade oder naturemade star zertifiziert sind. Mit diesen Produkten wird der Zubau von erneuerbaren Energien direkt gefördert: Für jede verkaufte naturemade star Kilowattstunde gehen 0.7 Rappen in einen Fonds. Einen Anteil naturemade star Strom hat es auch in allen naturemade zertifizierten Stromprodukten. Die Fondsgelder können neuerdings nicht nur für ökologische Massnahmen wie Renaturierungen genutzt werden, sondern auch für den Zubau von Stromproduktion aus erneuerbaren Energien.

Etwas mehr als die Hälfte der befragten Stromversorger bieten ihren KundInnen naturemade star zertifizierte Ökostrom-Produkte an. Diese stammen nicht nur aus erneuerbaren Quellen, sondern wurden besonders natur- und umweltschonend produziert. 2020 betrug der Anteil von naturemade star zertifizierten Stromprodukten 5% des erneuerbaren Stromabsatzes. Welches Potenzial sehen Sie hier?

Wenn man den Anteil naturemade star Strom berücksichtigt, der über naturemade Produkte verkauft wurden, dann sind wir bei 8% des erneuerbaren Stromabsatzes.

Für den Trägerverein von naturemade ist klar: Die Schweiz braucht 100% erneuerbare und ökologische Energie zur Schonung des Klimas und der Biodiversität. Also hat der Verein ein Modell entwickelt, welches diesen Pfad umsetzt: In jedem naturemade zertifizierten Stromprodukt hat es einen Mindestanteil naturemade star Strom. Der vorgeschriebene Mindestanteil naturemade star in naturemade Produkten steigt in den nächsten Jahren kontinuierlich an. Gleichzeitig fördern naturemade star Fonds den Zubau der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien.

Der VUE sieht demnach das Potenzial in der Ökologisierung des Energiesystems. Diese ist kein Luxus, sondern eine dringende Notwendigkeit, insbesondere wenn wir künftige Generationen im Blick haben.

Die Marktumfrage erfasst nicht den ganzen Stromabsatz. Das heisst: Es machen nicht alle Stromversorger mit. Würde sich das Resultat bei einer 100-prozentigen Abdeckung stark verändern? Wie schätzen Sie das ein?

Mit der Ökostromumfrage erfassen wir 75% des Stromverbrauchs der Schweiz. Entsprechend verändern sich die Aussagen über Anteile, wenn wirklich alle Stromlieferanten bei der Umfrage mitmachen würden. Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass wir nicht wissen können, wie sie sich verändern würden.

Wir achten jedoch darauf, auch eine repräsentative Balance zwischen den kleinen, mittleren und grossen Energieversorgern zu erreichen.

Noch zum Gas: Biogas macht derzeit 3,6% am gesamten Gasverbrauch aus. Wie ist dieser Anteil einzuordnen?

Wenn wir betrachten, wie sich der Biogasanteil in den letzten Jahren entwickelt hat, ist 3.6% nicht so wenig wie es auf den ersten Blick scheint. Im Jahr 2019 waren es noch 2.6%, 2018 2%. Trotzdem: Im Hinblick auf das Netto Null Ziel des Bundes bis 2050 und der Energiestrategie 2050+ haben wir noch viel Arbeit vor uns. Ebenso hinsichtlich des Zwischenziels der Gasbranche für 2030: Demnach soll bis 2030 der Anteil von erneuerbaren Gasen im Gasmarkt für Raumwärme bei 30% liegen.

Meist wird das Biogas als Mischprodukt verkauft. Das heisst dem Erdgas wird ein grösserer oder kleinerer Teil an Biogas beigemischt. Reines Biogas wird also selten verkauft. Warum ist das so?

Biogas ist teurer als Erdgas. Wenn also nur gewisse Anteile Biogas der Gaslieferung beigemischt werden, so führt dies zu Preisen, die vom Markt akzeptiert werden. Würden in den Erdgaspreisen die Kosten für die heutige und zukünftige Gesellschaft durch Treibhausgas Emissionen, weitere Umweltbelastungen sowie geopolitische Konflikte mitberücksichtigt, würden sich die Preise wahrscheinlich angleichen.

In der Schweiz wird 89% des Biogases über Erdgasprodukte mit Biogasanteil verkauft. Die Mixprodukte sind wohl der Kompromiss zwischen Preis und Ökologie und dadurch ein wichtiges Instrument, um den Biogasabsatz zu fördern. Das Angebot von Biogas ist noch gering. Die Produktion in Europa – und erst recht in der Schweiz – deckt bei weitem nicht die Nachfrage für Gas ab.

2020 stammte 29% des in der Schweiz verbrauchten Biogases aus der Schweiz. Wir hatten also einen Auslandanteil von 71%.

Zur Marktumfrage:

Der Verkauf von Strom- und Gasprodukten aus erneuerbaren Quellen wird jährlich vom Verein für umweltgerechte Energie (VUE) im Auftrag des Bundesamtes für Energie ermittelt. Bei der Marktumfrage wird die bewusste Wahl der EnergiekundInnen ausgewertet. Die in der Umfrage erfassten Energieversorger decken rund 75% des Schweizer Stromabsatzes und 80% des Schweizer Gasabsatzes ab.

Interview: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

 

 

 

 

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Am 1. Dezember 2021 fand in Trüllikon (Standortregion Zürich Nordost) die letzte von drei Informationsveranstaltungen zum aktuellen Stand im Sachplan geologische Tiefenlager statt. Die beiden anderen potenziellen Standortregionen Nördlich Lägern und Jura Ost wurden im September informiert. Weiterlesen

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Les capteurs sont un élément qui peut jouer un rôle très important dans le domaine de la consommation d’électricité, en particulier pour l’éclairage. Dans ce domaine, des économies d’électricité importante peuvent être réalisées en lien avec les capteurs et aussi l’utilisation des LEDs. Les capteurs favorisent l’optimisation énergétique, augmentent le confort et garantissent la sécurité des utilisateurs et du bâtiment à tout moment. Weiterlesen

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Au même titre que d’autres projets énergétiques, les projets de géothermie profonde doivent faire face à un certain nombre de risques. Chaque projet a un contexte particulier et donc son propre lot de points sensibles. Certains de ces risques peuvent et doivent être supportés par le porteur de projet, d’autres sont systématiquement transférés à des organismes mieux à même de les assumer; mais d’autres risques encore peuvent être suffisamment élevés pour constituer, en l’absence d’un mécanisme de transfert des risques, un obstacle à la réalisation du projet. Weiterlesen

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Früher gehörte ein Miststock zu jedem Bauernhof. Heute bringen die Bauern Gülle und Mist ihrer Nutztiere in eine Biogasanlage. Das ist gut fürs Klima. Denn das Treibhausgas Methan, das bei einer herkömmlichen Lagerung unkontrolliert in die Atmosphäre gelangt und zur Klimaerwärmung beiträgt, wird so in Energie umgewandelt. Allerdings: Auch die Biogasanlagen sind häufig nicht ganz dicht, und Methan entweicht. In welcher Grössenordnung? Antworten gibt eine internationale Studie, die das Bundesamt für Energie mitfinanziert hat. Weiterlesen

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Was bieten die Energieversorger ihren Kundinnen und Kunden als Standardstrom an? Auf der interaktiven Karte sieht man auf einen Klick, aus welchen Quellen der Strom in der jeweiligen Ortschaft kommt. Die Karte Stromlandschaft Schweiz gibt es seit 2017. Nun wurde sie angepasst. Neu kommen nur noch Energieversorger in den grünen Bereich, die ein Standardprodukt mit einem massgeblichen Anteil an neuen erneuerbaren Energien wie Solar-, Wind- oder Energie aus Biomasse anbieten.

Die Karte zeigt einen farbigen Flickenteppich. Grün sind Gebiete, wo der Anteil erneuerbarer Energie im Standard-Angebot bereits hoch ist. Orte, die gelb, orange oder rot eingefärbt sind, haben noch Entwicklungspotenzial. Wer die Postleitzahl eingibt, erfährt, wie der betreffende Ort steht. Gibt es mehr als einen Stromversorger im Postleitzahl-Gebiet, dann wird die Farbe durch den Mittelwert der Bewertung bestimmt.

Die Angaben werden von Pronovo für die Stromkennzeichnung erhoben und sind auf der Seite Stromkennzeichnung ersichtlich. Allerdings: Nicht für alle Ortschaften liegen Angaben vor, diese Gebiete sind grau gefärbt auf der Stromlandschafts-Karte.

Grün ist zum Beispiel jener Berner Ort (Fraubrunnen), in der die Verbraucherinnen und Verbraucher im Standard-Angebot folgenden Mix erhalten: 90% Wasser, 10% Solar. Eine rote Bewertung erhält wiederum jene Aargauer Ortschaft (Rothrist), wo das Standard-Angebot 80% Kernenergie und 20% Biomasse enthält.

Klickt man sich durch mehrere Gemeinden, stellt man fest: Viele Energieversorgungsunternehmen (EVU) bieten bereits heute als Standard erneuerbaren Strom an. Grösstenteils ist das Wasserkraft. Wasserkraft ist die wichtigste einheimische Energiequelle.

2019 stammte der Strom aus Schweizer Steckdosen zu rund 75% (2018: 74%) aus erneuerbaren Energien: Zu 66% aus Grosswasserkraft und zu rund 8.4% aus Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse. Die Zahlen für 2020 werden im September veröffentlicht.

Hinter der interaktiven Karte steckt der Stromvergleichsdienst MyNewEnergy, der von EnergieSchweiz unterstützt wird. Berücksichtigt werden bei der Bewertung aber nicht nur die Stromherkunft sondern auch noch andere Einflüsse. Zum Beispiel die Umweltbelastung bei der Erstellung und dem Betrieb der Kraftwerke. Mit der Zertifizierung naturemade star oder gleichwertig werden strengere Kriterien verlangt was dazu führt, dass dieser Strom besser bewertet wird.

Auch das Alter der Anlagen fliesst in die Bewertung ein. Das Alter der Anlagen spielt eine Rolle da bei neuen Konzessionen strengere Restwassermengen gemäss Gewässerschutzgesetz gelten und diese somit eine geringere Umweltbelastung aufweisen. Es hat also nicht mit der Effizienz von neueren Generatoren oder Turbinen zu tun.

 

Marc Cavigelli ist Fachspezialist Industrie und Dienstleistungen im BFE.

Marc Cavigelli, Fachspezialist Industrie und Dienstleistungen beim Bundesamt für Energie (BFE) hat das Projekt begleitet. Energeiaplus wollte von ihm wissen, warum EnergieSchweiz dieses Projekt unterstützt.

Das Ziel von EnergieSchweiz ist unter anderen die Information und Sensibilisierung der Schweizer Bevölkerung für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Das Projekt ist ein gutes Beispiel, wie Private aber auch die öffentliche Hand sich mit dem Thema Stromherkunft beschäftigen können und bewusste Kaufentscheide für eine bestimmte Stromqualität treffen können.

Die Karte zeigt das Standardstrom-Angebot (Default) des jeweiligen Ortes an. Was will man mit dieser Information erreichen?

In erster Linie soll die Darstellung die privaten StromkundInnen, informieren, welche ökologische Stromqualität sie im Default-Fall von ihrem Energieversorgungsunternehmen beziehen. Sind sie damit nicht zufrieden, können sie bei ihrem Stromlieferanten eine höherwertige Qualität bestellen oder auch Zertifikate bei beliebigen Anbietern bestellen. Die Seite www.myNewEnergy.ch zeigt die entsprechenden Angebote.

Die Karte wird auch von den Stromanbietern beachtet und gibt einen Anreiz, den Anteil erneuerbaren Stroms im Standardmix zu erhöhen.

Können solche Informationen den Zubau fördern?

Derzeit wird mehr erneuerbarer Strom produziert als die Kunden bewusst einkaufen. Wenn die bewusste Nachfrage steigt und es weitere Verbesserungen beim Standardstrom gibt, führt das schliesslich zu einem Zubau von erneuerbarer Energie.

Welche Erfahrungen gibt es diesbezüglich?

Im Jahr 2019 wählten mehr als ein Drittel der Haushalte bewusst ein Stromprodukt aus erneuerbaren Energien. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 10% im Vergleich zu 2018. Natürlich haben viele andere Faktoren dieses gute Resultat beeinflusst. Immer mehr Leute verstehen, dass Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, sondern produziert werden muss, und möchten, dass das nachhaltig geschieht.

Es gibt Ortschaften, die im Standard-Angebot bereits 100 Prozent erneuerbare Energie haben, aber dennoch keine grüne Bewertung bekommen. Wie erklärt sich das?

Diese Gemeinden werden mit Wasserkraft versorgt. Je nach Alter der Konzession und Art der Zertifizierung (zum Beispiel naturemade star) unterscheiden sich die Produkte bezüglich der Ökologie. Bei den alten Konzessionen werden noch tiefere Restwassermengen akzeptiert, was zu einer tieferen Bewertung führt.

Als Grundlage für die Bewertung wurden die Ziele der Energiestrategie 2050 genommen. Dort wird ein Zubau von neuen erneuerbaren Energien, also Photovoltaik, Wind und Biomasse, gefordert. Der Zubau fliesst ebenfalls in die Bewertung ein.

Es gibt Ortschaften, wo KEV als Quelle angegeben ist. Wofür steht die Angabe KEV hier?

KEV steht für Kostendeckende Einspeisevergütung und in diesem Zusammenhang wird damit der geförderte Strom gekennzeichnet. Dieser muss gemäss der Stromkennzeichnung separat ausgewiesen werden.

Die Karte Stromlandschaft Schweiz gibt es schon länger. Nun wurde die Bewertung angepasst. Für eine grüne Bewertung braucht es neu mehr Engagement bei den neuen erneuerbaren Energien. Lässt sich daraus schliessen, dass in den letzten Jahren immer mehr Energieversorger im Standard-Angebot auch erneuerbare Energien haben?

Die Standardprodukte der Stromlieferanten haben sich mehr und mehr angeglichen. Um eine besser Differenzierung zu erreichen, wurden die Kriterien verschärft. Die Kriterien wurden jeweils in einem breit abgestützten Soundingboard diskutiert. Dort sind jeweils die wichtigsten Stakeholder aus Wissenschaft, EVU, NGO und Behörden vertreten.

Text und Interview: Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

 

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Auf welches System setzen HauseigentümerInnen, wenn sie ihre fossilen Heizungen ersetzen? Ein Vergleich von fünf Deutschschweizer Städten zeigt: In der Regel wird die alte Öl- oder Gasheizung mit einer neuen ersetzt, der Umstieg auf erneuerbare Energieträger ist die Ausnahme. Weiterlesen

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Fast so viel Energie wie eine Schweizer Kleinstadt verbraucht die ETH Zürich. Seit 2013 stammt die Energie fürs Kühlen und Heizen aus dem Boden unter dem Campus Hönggerberg. Mehrere Erdsondenfelder speichern im Sommer Abwärme im Boden, und geben sie im Winter wieder zum Heizen frei. Für den Energietransport sorgt ein sogenanntes Anergienetz, ein Niedertemperaturverteilnetz. Dafür hat die ETH 2020 vom Bundesamt für Energie den Watt d’Or erhalten. Warum macht dieses System für eine Forschungsinstitution Sinn? Weiterlesen

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