Am 10. September fand die dritte Vollversammlung der Regionalkonferenz Nördlich Lägern im Jahr 2024 statt. Referenten des ENSI (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat) und der Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) informierten über Eignungs- und sicherheitstechnische Kriterien in den Verfahren. Das Bundesamt für Energie (BFE) präsentierte eine Übersicht über den Stand der Entsorgung von radioaktiven Abfällen in verschiedenen Ländern. Eine Vertreterin des deutschen BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) erklärte das Vorgehen zur Standortsuche in Deutschland. Zum Schluss stellte die Fachgruppe regionale Entwicklung das weitere Vorgehen zur Bevölkerungsbefragung vor. Während des ganzen Abends hatten die Anwesenden die Möglichkeit, den verschiedenen Vertreter/innen Fragen zu stellen. Weiterlesen
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Radioaktive Abfälle: Internationaler Dialog in Bern
Die Nuclear Energy Agency (NEA) ist eine Unterorganisation der OECD, die sich mit allen Aspekten der friedlichen Kernenergienutzung beschäftigt und die Kooperation zwischen den Mitgliedsländern darin fördert. Am 18. Mai 2022 war das Bundesamt für Energie (BFE) mit dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (ENSI) und der Nationalen Genossenschaft für die Entsorgung radioaktiver Abfälle (Nagra) in Bern Gastgeber eines Joint Workshop der beiden NEA-Gremien Integration Group for the Safety Case (IGSC) und Forum on Stakeholder Confidence (FSC). Fast 60 Personen aus 16 verschiedenen Nationalitäten nahmen an dem Treffen teil, unter dem Titel: Building Confidence in the Face of Uncertainty: The Role of the Safety Case. Weiterlesen
Wie sollen Menschen bis in die ferne Zukunft über ein Lager mit radioaktiven Abfällen informiert werden? Eine Expertengruppe der internationalen Kernenergie-Agentur Nuclear Energy Agency (NEA) zum Thema «Wissensmanagement und Markierung geologischer Tiefenlager» ist zum Schluss gekommen, dass ein ganzes Wissenserhaltungssystem benötigt wird, um der gestellten Aufgabe gerecht zu werden. Weiterlesen
Welche Informationen benötigen Menschen in der Zukunft über geologische Tiefenlager? Diese vielschichtige Frage beschäftigte die Expertengruppe der internationalen Kernenergie-Agentur Nuclear Energy Agency (NEA) zum Thema Wissensmanagement und Markierung geologischer Tiefenlager in den letzten Jahren. An einem Workshop in Paris wurden die Ergebnisse präsentiert.
Im Zentrum stand dabei die geänderte Sichtweise: Früher sollte mit der Markierung eines geologischen Tiefenlagers das unbeabsichtigte menschliche Eindringen in ferner Zukunft verhindert werden. Dazu wurde z. B. das Konzept der Dornen-Landschaft entwickelt, welches Menschen abschrecken sollte, am Ort eines geologischen Tiefenlagers zu graben. So sollte verhindert werden, dass sich Menschen Gefahren durch die immer noch vorhandene Radioaktivität aussetzen.
Diese Sichtweise hat sich geändert. Heute steht eine offenere Überlegung im Vordergrund. Künftigen Generationen sollen eigene, informierte Entscheidungen über geologische Tiefenlager möglich sein. So wäre es z. B. denkbar, dass in ferner Zukunft – wenn die Radioaktivität im Tiefenlager auf ein ungefährliches Niveau abgeklungen ist – die eingelagerten Materialien als Ressourcen dienen könnten.
Deshalb ist die NEA-Expertengruppe zum Schluss gekommen, dass zu einem geologischen Tiefenlager ein ganzes Wissenserhaltungssystem über verschiedene Zeiträume benötigt wird. Dies soll technische (wie z. B. die Aufbewahrung des Abfallinventars) aber auch gesellschaftliche Aspekte (z. B. Museen, Kunst oder Informationszentren) umfassen. Künftige Generationen sollen so einerseits vergangene Überlegungen und Taten nachvollziehen, andererseits aber auch selbst gut informierte Entscheidungen zur noch ferneren Zukunft geologischer Tiefenlager fällen können.
Simone Brander, Leiterin Grundlagen Entsorgung
Die OECD Nuclear Energy Agency (NEA) und das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI) luden Ende November 2018 Expertinnen und Experten aus acht Ländern (Belgien, Frankreich, Grossbritannien, Kanada, Schweden, Schweiz, Südkorea und USA) zu einem Workshop in Tokyo und einem Besuch im Felslabor auf der Insel Hokkaido ein. Japan wollte aus den Erfahrungen dieser Länder beim Einbezug der Bevölkerung bei der Suche nach geologischen Tiefenlagern für hochaktive Abfälle lernen.
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