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Nachrichten für die Zukunft


Welche Informationen benötigen Menschen in der Zukunft über geologische Tiefenlager? Diese vielschichtige Frage beschäftigt die Expertengruppe der internationalen Kernenergie-Agentur Nuclear Energy Agency (NEA) zum Thema Wissensmanagement und Markierung geologischer Tiefenlager an ihrer Sitzung vom 7. bis 9. November 2017 in Paris. Ein Beispiel, um eine Nachricht in die Zukunft zu schicken, sind sogenannte «Marker». Gemäss der Definition der NEA-Expertengruppe sind Marker: «A long-lasting object that indicates an area of influence, power or danger. It is placed strategically at or near the site for immediate recognition or for discovery at a later time»

Ein Modell für einen solchen Marker gilt es seit der Neueröffnung der Kernausstellung auch im Berner Museum für Kommunikation im Bereich «MEMOIRE» zu entdecken: In einem kleinen Kasten sind Tonscherben und ein Radioaktivitätssymbol ausgestellt. Diese Tonscherben verfügen über einen eingeprägten Totenkopf oder ein Radioaktivitätszeichen. Per Audioguide wird erklärt, wie ein geologisches Tiefenlager in der Schweiz aussehen könnte und welches Bündel an Massnahmen aktuell auf internationaler Ebene diskutiert wird, um den Wissenserhalt darüber für die Zukunft zu gewährleisten. Die Grundlage dafür sind verschiedene einzelne Massnahmen, die zusammen ein ganzes Wissenserhaltungssystem über verschiedene Zeiträume ergeben sollen.

Die Tonscherben könnten oberhalb eines geologischen Tiefenlagers vergraben werden. Die Idee dahinter ist, dass diese Marker bei der Einrichtung eines Bohrplatzes freigelegt werden, nachdem die Vegetation und die oberste Bodenschicht abgetragen wurden. Wenn die Marker entdeckt werden, sollen sie die Nachricht überbringen, dass an dieser Stelle nicht gegraben werden soll, da darunter gefährlicher radioaktiver Abfall liegt. Da die Tonscherben selbst keinen Wert besitzen, wird die Chance als hoch eingeschätzt, dass sie nicht unbeabsichtigt entfernt werden.

Ob Marker Eingang in das Konzept der Schweiz zur Markierung von geologischen Tiefenlager finden, ist noch nicht entschieden. Nach der Richtlinie ENSI-G03 muss die Eigentümerin oder der Eigentümer eines Tiefenlagers ein Konzept für die Markierung im Rahmen des Baubewilligungsgesuchs vorlegen. Dieses muss in den anschliessenden Bewilligungsschritten konkretisiert werden. Nichtsdestotrotz beteiligt sich das BFE bereits heute aktiv an einer international koordinierten Beantwortung der Fragen rund um das Wissensmanagement und der Markierung geologischer Tiefenlager.

Simone Brander, Leiterin Dienst Grundlagen Entsorgung

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1 Antwort
  1. Hubert Kirrmann
    Hubert Kirrmann sagte:

    Diese Nachrichten für die Zukunft wären gar nicht nötig, wenn die Abfälle tief genug („Deep Drillhole Proposal“ 8..10 km) entsorgt wären. Das Problem der „Endlager“ ist, dass sie keine Endlager sind, sondern „rückholbare Endlager“. Die Lager liegen deshalb in der Biosphäre, weil jemand die Abfälle rückholen soll können. Wer und zum welchem (gutem oder schlechtem) Zweck? Die Restenergie in einem Brüter zu gebrauchen, ist bis jetzt niemandem gelungen.

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