Erneuerbar und CO2-neutral: Heimische Holzpellets eignen sich hervorragend für nachhaltiges Heizen. Hergestellt werden sie unter anderem von der Tschopp Holzindustrie AG im luzernischen Buttisholz.

Surrend sausen Tausende kleiner Pellets durch ein Rohr in einen Trog. «Nicht hineinfassen!» warnt Daniel Tschopp, «sie sind immer noch süttig heiss». Die Stäbchen
erinnern an zu gross geratenes Fischfutter, sind etwas dicker als ein Bleistift und drei bis vier Zentimeter lang. Gemacht sind sie aus den Holzresten von dem, was die Tschopp Holzindustrie AG in dritter Generation herstellt: Schalungsplatten für die Bauindustrie. Doch das Unternehmen mit 100 Mitarbeitenden produziert seit einigen Jahren zusätzlich das hochverdichtete, energiereiche Brennmaterial Holzpellets.

Daniel Tschopp, der die Rottaler Firma zusammen mit seinem Bruder Ronald in dritter Generation besitzt, lässt die Pellets durch die Finger rieseln. Das war einst Abfall? «Ja sicher», sagt er, «wir mahlen Hobelspäne und Sägemehl ganz fein, trocknen alles und pressen das Material unter hohem Druck und bei 95 Grad durch eine Art Fleischwolf.» Glänzend, fast wie lackiert fallen die «Presslinge» dann in den Sammeltrog. Wurde da etwa ein Bindemittel beigemischt? Tschopp schüttelt den Kopf, «da ist absolut nichts anderes drin als Holz», sagt er. «Den Glanz erhält das gepresste Material durch das holzeigene Lignin, welches den Pflanzen als Stützmaterial dient.» Durch den Druck in der Presse wird es erhitzt und «klebt» die Fasern so aneinander.

Was dahinter steckt, wird auf der Tour durch das 60 000 Quadratmeter grosse Firmengelände klar. Mächtige Baumstämme, zu gigantischen Bergen aufgestapelt, warten hier darauf, zu Holzplatten verarbeitet zu werden. Dazwischen liegen riesige Produktionshallen, in denen die Stämme über ratternde Fliessbänder transportiert, zunächst entrindet, dann auseinandergeschnitten werden. In der trockenen Luft über stampfenden Kolben und sich schreiend drehenden Fräsen tanzen die Holzpartikelchen, unter den Maschinen häuft sich der kostbare Abfall: Sägemehl und Hobelspäne. Das Grundmaterial der Pellets.

Die Idee dahinter ist so einfach wie logisch: Als Mitte der Neunzigerjahre mit dem Aktionsprogramm Energie 2000 erneuerbare Energien in den Fokus des Bundes und der Kantone gerieten und gefördert wurden, entdeckte man die natürliche Ressource Holz wieder neu. Holzabfälle, die zuvor in der Spanplattenindustrie oder allenfalls zu Tiereinstreu verarbeitet wurden, erlebten eine Renaissance als Brennmaterial.

Lesen Sie den vollständigen Text in der Zeitung „EnergieSchweiz für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer“.

Text: Birgitta Willmann

 

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