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Die oberirdischen Bauten des Tiefenlagers


Der Name sagt es selbst, ein geologisches Tiefenlager befindet sich in der Tiefe von mehreren Hundert Metern unter der Erde. Im Konzeptteil des Sachplans geologische Tiefenlager des Bundesamts für Energie (BFE) wird festgelegt, wie ein Lagerkonzept aufgebaut werden muss und welche Anforderungen erfüllt werden müssen. Dabei wird klar, dass es für ein geologisches Tiefenlager ebenfalls verschiedene Bauten an der Erdoberfläche benötigt. Diese dienen als Zugänge zum unterirdischen Lagerbereich. Die grösste und wichtigste Anlage ist die Oberflächenanlage (OFA), wo die radioaktiven Abfälle angeliefert und für die Einlagerung vorbereitet werden. In der OFA beginnt auch der Hauptzugang, über den die gefüllten Endlagerbehälter ins Tiefenlager transportiert werden. Neben der Oberflächenanlage werden auch Nebenzugangsanlagen (NZA) zum Lagerbereich gebaut.

d_HAA Tiefenlager Nummern_Original_8868-01 (002)Was sind Nebenzugänge, und wozu braucht es diese zusätzlichen Bauwerke? Bei jedem Tiefenlager braucht es neben dem Hauptzugang mindestens zwei Nebenzugänge. Einen für die Frischluftzufuhr und einen für Bau und Betrieb (Ausbruch- und Baumaterial, Personal, Energie- und Wasserversorgung und Abluft). Die Einrichtungen am oberen Ende des Nebenzugangs werden als Nebenzugangsanlagen (NZA) bezeichnet. Das radioaktive Material gelangt nicht durch die NZA in das Tiefenlager sondern ausschliesslich über den Hauptzugang der OFA. Im Tiefenlager sind die Bereiche, in denen radioaktive Abfälle transportiert und eingelagert werden, luftdicht von den übrigen Bereichen getrennt (u. a. durch Unterdruck). Abluft und Abwasser aus diesen Bereichen wird über den Hauptzugang abgeleitet und in der OFA wenn nötig gefiltert. Bei der NZA kann keine Abluft oder Abwasser aus den Bereichen mit radioaktiven Abfällen an die Oberfläche gelangen.

Haupt- und Nebenzugänge können entweder als Tunnel oder als Schacht gebaut werden. Bei einem Tunnel als Nebenzugang ist die NZA ein Portal, bei einem Schacht ist die NZA eine Schachtkopfanlage (SKA). Die Nebenzugänge werden bereits vor dem Bau der Oberflächenanlage erstellt. Nach Abschluss der Einlagerung, während der Beobachtungsphase, werden die Anlagen stufenweise zurückgebaut.

Seraina Branschi, Fachspezialistin Grundlagen Entsorgung

 

Bildlegende:

  1. Hauptlager BE/HAA: Hauptlager Brennelemente/ hochaktive Abfälle
  2. Lager LMA: Lager für langlebig mittelaktive Abfälle
  3. Pilotlager
  4. Testbereich
  5. Zugangstunnel
  6. Lüftungsschacht und Bauschacht
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