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Zukunft der Wasserkraft

Jasmine Staiblin, CEO von Alpiq posiert am 21. August 2014 in Olten. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

POINT DE VUE D’EXPERT Als Unternehmen sind wir fest davon überzeugt, dass die Schweizer Wasserkraft ein Hauptpfeiler der Energiezukunft ist. Doch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind sowohl in Europa als auch in der Schweiz nach wie vor äusserst herausfordernd. Das hat zur Folge, dass die Schweizer Wasserkraft derzeit nicht wettbewerbsfähig betrieben werden kann. Im europäischen Umfeld liegen die Grosshandelspreise trotz kurzzeitiger Erholungen, wie dies auch im Herbst 2016 der Fall war, mittelfristig auf viel zu tiefen Niveaus. Schwaches Wirtschaftswachstum, weltweite Überkapazitäten in der Förderung wichtiger Primärenergieträger, politische Unsicherheiten sowie hohe Subventionen für neue erneuerbare Energieträger beeinflussen die Grosshandelspreise negativ.

In der Schweiz sind wir als Unternehmen mit den Herausforderungen eines weiterhin nicht vollständig liberalisierten Strommarkes konfrontiert. Während der geschützte Markt über ein reguliertes Netz konstante Erträge ermöglicht, ist Alpiq als Stromproduzentin im freien Markt und ohne gebundene Endkunden dem Wettbewerb voll ausgesetzt. Hinzu kommen hohe Abgaben, mit denen die Wasserkraft belastet wird. Die erzielten Marktpreise liegen unter den Gestehungskosten der Wasserkraft. Unter diesen Wettbewerbsbedingungen kann die Schweizer Wasserkraft im freien Markt nicht rentabel betrieben werden. Wettbewerbsverzerrungen setzen die Schweizer Stromproduktion massiv unter Druck. Mit der zeitlich begrenzten Marktprämie und den Investitionshilfen hat das Parlament erste, wichtige Zeichen gesetzt. Das löst jedoch nicht das grundsätzliche Problem der Wettbewerbsfähigkeit der Wasserkraft.

Die Flexibilisierung der öffentlichen Abgaben und letztlich neue Marktmodelle benötigen wir, um langfristig einen rentablen Betrieb von Grosskraftwerken zu ermöglichen. Energiepolitisch sind mit Annahme des ersten Massnahmenpakets der Energiestrategie 2050 (ES2050) neue Weichen gestellt. Alpiq unterstützt grundsätzlich die ES2050, eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch nur gewährleistet, wenn eine entsprechende Anpassung der asymmetrischen, wettbewerbsverzerrenden Rahmenbedingungen stattfindet und die Frage der Versorgungssicherheit eindeutig geklärt ist.

Alpiq macht ihre Hausaufgaben und hat eine Reihe struktureller Massnahmen eingeleitet, trennt sich im Rahmen der Portfoliobereinigung von nicht strategischen Assets, betreibt ein konsequentes Kostenmanagement und hat Wachstumsfelder in der Vermarktung und im Dienstleistungsgeschäft weiter ausgebaut. Denn Alpiq ist sich ihrer Verantwortung als Schweizer Stromproduzentin und Arbeitgeberin bewusst. Für die heimische Wasserkraft werden wir uns auch in Zukunft entschlossen und mit aller Kraft einsetzen.

Jasmin Staiblin, CEO Alpiq

PS: Lesen Sie jetzt weitere Beiträge aus der Energeia-Ausgabe Nr. 1/2017.

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1 Antwort
  1. juergjehle
    juergjehle sagte:

    Das letzte Wort hat die Natur.
    Rechnen Sie selber.
    Welche Daten hat ihre Solar- Wind- oder Speicher-Anlage?
    Danke für jede Antwort.
    Leistung:…………..kWp, Ertrag:…………..kWh/a,

    Typische Schweizer Solaranlage:
    Leistung 10 kWp, Ertrag: 10’000 kWh pro Jahr
    Sie hat also 1000 Volllaststunden à 10 kW geliefert, während rund 2000 Sonnenstunden.
    http://www.hev-schweiz.ch/vermieten/heiz-und-nebenkosten/sonnenscheindauer/

    Typische Schweizer Windanlagen?

    Antworten

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