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Sinfonia d’aua – ein Vorzeigeprojekt


Ja, es gibt sie, die kleinen innovativen Elektrizitätswerke, welche sich klug neu positionieren und Kundinnen sowie Kunden prägenden Eindruck machen. Dazu zählt zweifelsohne Flims Electric, welches die Produktion erneuerbarer Energie mit einem Kulturprojekt verknüpft.

Der dynamische Direktor von Flims Electric, Martin Maron, hatte mich bereits vor längerer Zeit eingeladen, seine Projekte zu besichtigen. Die letzte Woche meiner Sommerferien gab mir Gelegenheit, diesen Besuch Realität werden zu lassen und die attraktive Landschaft dieses Tourismusort zu erleben. Ausgangspunkt war der Trutg dil Flem, der Flimser Wasserweg, wo es beim Start in Naraus morgens um 11 Uhr noch bitterlich kalt war. Über sieben Brücken und durch eine wilde Landschaft mit Schluchten und Wasserfällen wanderten wir talwärts, zwischendurch genossen wir im Restaurant Startgels eine wunderbare, über dem Feuer gekochte Polenta mit einem guten Stück Fleisch – es war lecker.

Mitten am Nachmittag erreichten wir die Wasserfassung Punt Gronda, wo sich das Herz der Sinfonia d’aua befindet (Foto: wasserweltenflims.ch). Ein schmucker, modern gestalteter Bau aus regionalem Stein zeigt von Weitem, dass sich Flims Electric nicht an alten Vorbildern orientiert, sondern Zeugnis für die heutige Zeit sein will. Im Innern sind drei Turbinen zur Nutzung der Wasserkraft installiert, zudem ist das Trinkwasserreservoir dort untergebracht. Ebenfalls von diesem Ort aus wird die Wasserzuführung für den Caumasee gesteuert, der ja nach dem Bau des Umfahrungstunnels nicht unerhebliche Wasserverluste aufwies.

Flims Electric hat über die KEV die drei neuen Kleinwasserkraftwerke finanzieren können, während einer bestimmten Zeit war das Unternehmen damit gar auf Platz 10 der KEV-Bezüger, denn die Projekte konnten dank kluger Einbindung von Natur- und Landschaftsschutz rasch realisiert werden. Den damit eröffneten finanziellen Spielraum hat Flims Electric genutzt, um in einem eindrücklichen Schauraum die Themen Wasser, Wassernutzung sowie Nachhaltigkeit zu dokumentieren. Modernste Präsentationstechniken und eindrückliche Bilder sensibilisieren für den Umbau hin zu erneuerbaren Energien in einer Umwelt, die möglichst erhalten werden soll. So können Schulkinder aber auch Teilnehmer von Firmenseminarien in Flims (und das sind all die Banken und Dienstleister von Zürich) die Region in ihrer ganzen Schönheit erleben und auch einen Eindruck gewinnen, wie die Firma ihren Beitrag zur Energiestrategie 2050 leisten will.

Die Wanderung geht dann auf Wunsch weiter zum Caumasee, der vor kurzem zum schönsten See der Schweiz gekürt wurde, sowie runter in die Ruinaulta, welche 2009 unter dem Begriff „Tektonikarena Sardona“ zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde.

Es braucht dynamische EW-Direktoren wie Martin Maron, welche derartige Projekte lancieren, mit Partnern aus Kultur und Politik zusammenarbeiten und dann rasch realisieren: Sinfonia d’aua trägt zusammen mit dem Trutg dil Flem zur Attraktivität der Tourismusregion Flims/Laax bei und zeigt auf, dass Natur und Energieproduktion sich nicht im Konfliktmodus befinden müssen.

Walter Steinmann, Direktor BFE

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